Arbeitskreis Naturnahes Grün

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Das Leberblümchen

Wenn man versucht, die Welt zu verstehen, sucht man nach Erklärungen. Und liegt dann auch mal falsch. Eine dieser Irrtümer ist die Signaturenlehre. Diese besagt, das uns jemand, der was zu sagen hat (Gott), was über aussagekräftige Merkmale sagen will. Aber die Theorie hat versagt. Form und Farbe von Pflanzen sagen nichts aus über deren Wirkung. Das Leberblümchen auf den Bild hilft trotz Blätter, die der Leber in der Form ähneln, der Leber nicht. So leicht lässt sich die Natur (Gott) nicht ins Handbuch schauen. 
 
Das Blümchen ist vorwiegend in Eichen- oder Buchenwäldern zu finden. Somit also nicht im Naturschaugarten Lindenmühle, dort ist kein Wald.
 
Das Erstaunlichste an diesem wunderschönen und besonders geschützten Frühblüher ist seine mögliche Lebensdauer,  lt. Wikipedia bis 360 Jahre!  Wer das untersucht hatte, der hatte Ausdauer! ;—)) 

Erdrauch – eine mystische Pflanze

Spannend ist der Erdrauch. Arabische Ärzte verwendeten ihn schon vor Christus. Später nutzte man die Heilpflanze auch in Klöstern. Und da sicher nicht nur für die Verdauung. Man verbrannte das Kraut und es entstand ein beißender Rauch, mit dem man so richtig gut Dämonen austreiben konnte. 
 
Kelten und Germanen nannten die Pflanze gar Elfenrauch. Man glaubte über den Rauch mit Verstorbenen reden zu können. Auch dachte man, der Rauch mache unsichtbar und das „Böse“ könne einem so nicht finden. 
 
Auch wenn heute noch selbsternannte Schamanen und Yogis mit dem Kraut räuchern, wird wohl nicht mehr damit exorziert. Das hoffe ich wenigstens!

Spannender Spanner

Ihn lassen Sie bestimmt gerne „auf den Leim gehen“. Denn der Gr. Frostspanner macht große Fraßschäden.
 
Doch weder dessen Raupen noch fertige Falter werden Sie auf Leimringen an Bäumen finden, wohl aber das flügellose Weibchen, das total anders als der männliche Falter aussieht. Hat das Weibchen es doch im Oktober krabbelnd auf den Baum geschafft, verströmt es einen Duft, auf den der männliche Falter „fliegt“. „Danach“ werden üppig viele Eier abgelegt, im Frühjahr schlüpfen Raupen, die sich schon mal bei Gefahr abseilen, sie klettern aber auch wieder am eigenen Faden hoch, den sie dann auffressen. Leider ja nicht nur den. 

Spannende Feinde gegen den Spanner sind Schlupfwespen, Raupenfliegen, bestimmte Käfer und Vögel. 
 
Gesehen hab` ich den spannenden Spanner noch nicht im Naturschaugarten.

Erste „Mäh“-Arbeiten

Nur leise war das Mähen im Schaugarten zu hören. Nein, das waren keine Balkenmäher, keine Motorsensen, keine Rasentrimmer, keine Freischneider. Nee nee, das waren ganz konventionelle Mäharbeiter: Schafe! 
 
Während bei Menschen manchmal die Füße riechen, riechen die Füße der Schafe tatsächlich! Denn außer in der Nase haben Schafe Geruchsdrüsen zwischen den Hufen (lt. Süddeutscher Zeitung, 26.8.2021). 
 
Diese Fähigkeit ist dem Menschen nicht gegeben. Schade! Denn dann würde ja manch Schweißfußbesitzer mehr gegen körpereigene Emissionen unternehmen!

Unheimlich

Schlupfwespen sind artenreich und schwer zu bestimmen. Vermutlich ist das eine Holzwespen-Schlupfwespe. Das Weibchen ist ca. 35 mm lang. Das längste an ihr ist wohl der Legebohrer. Nachdem das Insekt durch Geruch von mit Holzwespen befallenen Bäume gefunden hat, bohrt es durch das Holz bis zur Wirtslarve, lähmt mit einem Gift dauerhaft die Larve, legt dann ein Ei darauf. Die geschlüpfte Parasitenlarve verankert sich mit sichelartigem Mundwerkzeug und ernährt sich vom Körpersekret der Wirtslarve. Nach 5 Wochen spinnt sie sich ein, überwintert und schlüpft im Frühjahr. Und macht wieder abenteuerliche Schädlingsbekämpfung!