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Schön, aber schön kratzig!

Kratzdistel klingt nicht so nett, Wollkopf dagegen schon. Drum hat man sich gedacht: Mit beiden Namen zusammen macht man diese Distel attraktiver. Gläubige Menschen können sie auch Mönchskrone nennen. 😉
Aber mit Namen das Image dieses Korbblütlers zu verbessern, das braucht es nicht. Ein einziger Blick an einem sonnigen Tag genügt, um sich in die kratzige Schönheit zu verlieben! Da tummeln sich Bienen, Hummeln, Rosenkäfer, von Juli bis September. Es herrscht fast immer ein emsiger Betrieb. Wer es genau wissen will: 84 Arten von Wildbienen, 36 von Schmetterlingen, 16 von Raupen, 36 von Schwebfliegen und 6 Käferarten besuchen diese Disteln. Langweilig wird da Insektenbeobachtung nicht.

Die Distel ist zweijährige, im ersten Jahr bildet sie aber nur eine Rosette, doch im zweiten Jahr hat sich dann das Warten gelohnt. An einem sonnigen Standort kann sie bis zu zwei Meter hoch werden. Das heißt für Fotografen: Endlich mal nicht bücken!

Wer nickt geschickt?

Oskar Kokoschka hat nicht nur Frauen gemalt. Nein, auch seinen Garten. Und er hatte wohl Respekt vor “Unkräutern“. So sagte er: „Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner.“
Mir graut es vor dem Begriff Unkraut. Disteln gehören für mich auf keinesfalls dazu. Und auch wenn sie stechen: Sie sind “bestechend“ schön! Disteln sind eine echte Zierde in der Landschaft. Und im Garten, wenn man sie dort zulässt oder anpflanzt! Sollt man, denn die Blüten ziehen Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten an. Und lässt man die Fruchtstände der Disteln stehen, so haben Vögel wie der Stieglitz, der bei uns überwintert, etwas zum Fressen. 
 
Viele Schmetterlingsraupen mögen die Blätter von Disteln. Und manche Insekten haben in den Stängel ihr Quartier für den Winter. 
Kennen Sie die abgebildete Distel? Ich war mir zuerst unsicher und war so in Gedanken, dass ich die Frage laut formulierte. Und, vielleicht half der Wind, aber ich könnte schwören, dass sie nickte. Da war es mir klar: Das war die Nickende Distel