„Nur die Harten kommen in den Garten!“ Manchmal wird dieser Spruch auch auf Menschen bezogen. Da empfinde ich das als schlimmen Sozialdarwinismus.
Für Pflanzen passt der Spruch, denn es macht Sinn, widerstandsfähige und ausdauernde heimische Pflanzen im Garten zu haben. Das seltene und gefährdete Felsen-Fingerkraut zählt für mich zu den „Harten“, verträgt es doch nährstoffarme, halbtrocken und sandige bis lehmige Standorte.
Da ist die Pflanze so „hart“ im Nehmen, und wird vermutlich trotzdem (regional) aussterben, weil solche Standorte verschwinden durch Bebauung oder „Pflanzenschutzmittel“ oder Überdüngung. Das ist sogar für „die Harten“ zu hart.
Vielleicht geben Sie der Pflanze eine Chance an oder in einer Hecke oder auf einer eher kargen Fläche. Sie wächst gerne beim Blut-Storchschnabel. Und – ist einfach schön!
Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) ist ganz schön bunt für einen Weißling. Der Falter wird bis ca. 45 mm groß.
Aurora, das ist die Göttin der Morgenröte. Der orangefarbene Fleck trug zur Namensgebung bei, ist allerdings nur beim männlichen Falter (r.) zu sehen. Der weibliche Schmetterling (l.) sieht aus wie ein Weißling, ist aber wie das Männchen an der Hinterflügelunterseite (immerhin) grünlich marmoriert.
Das Weibchen blieb seelenruhig auf meiner Silberblattpflanze sitzen und ließ sich bewundern. Vielleicht war es auch mit der Eiablage beschäftigt. Erkennbar war da nichts, aber ich schau in drei Tagen nach, dann müsste das (mögliche) weißliche Ei orangefarben werden. Da Ostern sich nähert, würde ich mich über einen Fund mehr freuen als auf kalorienreiche Ostereier. Drücken Sie mir die Daumen.
Auch diese Jahr bieten wir wieder den „Tisch im Garten“ an. Das klingt gemütlich und ist es auch: Im Garten bei Tee und Kaffee sitzen, genießen, sich unterhalten. Ein bisschen spüren und begreifen, was Natur uns bietet, vielleicht zusammen die eine oder andere heimische Pflanze in Schaugarten bewundern, sich was erzählen lassen von unserem Projekt. Ja das kann schön werden. Lernen Sie uns und den Schaugarten kennen. Uns und diesen kleinen Park mit 100 Prozent Straßenbahnanschluss, Haltestelle Lindenmühle/Naturschaugarten.
Treff: Jeden 1. Freitag im Monat, 15 – 17:30 Uhr! Bitte vorher ein Blick auf www.mainz-naturnah.de (falls der Termin doch einmal ausfallen muss wg. Wetter oder anderen Gründen).
Die Vogelmiere ist weltweit verbreitet. Weltweit verbreitet ist auch die Unkenntnis über dieses „Unkraut“. Dabei vermindert es Austrocknung und Erosion der Böden. Und es soll eine Heilpflanze sein, Schmerzen in Gelenken lindern und obendrein gut nach Mais schmecken. Man mag das Kraut in Suppen, Pestos oder Quark.
Probiert habe ich die Vogelmiere nicht. In mir sträubt sich da etwas, da die Pflanze auch „Hühnerdarm“ genannt wird. Obwohl das nur etwas mit dem gewundenem Stängel zu tun hat.
Gesund soll die Pflanze sein. 50 g Salat davon würden den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen decken. Das obendrein enthaltene Saponin könne niedrigen Blutdruck erhöhen, Entzündungen und Cholesterin senken und das Immunsystem stärken. Aber von 50 g wird abgeraten. Warum? Weil Saponine Seifenstoffe sind und man dann überschäumt? Nee nee. Es wirkt sich aber bei einem Zuviel schlecht auf die roten Blutkörperchen aus. Also: alles mit Maß!
Als botanischer Laie bin ich überrascht, dass Krokusse zu den Schwertliliengewächsen gehören sollen. Was soll’s!
Als Frühblüher sind sie wichtig für Insekten. Und natürlich für das Auge des Betrachters! Auf dem Bild zu sehen ist vermutlich der Elfen-Krokus, massenhaft zu finden im Biebricher Schlosspark. Der orangefarbene Stempel erinnert an Safran. Aber der ist eine andere Züchtung, wächst nicht bei uns und blüht im Herbst. Die Narbenfäden des Safrans ergeben das teuerste Gewürz der Welt.
Man sagt, dass die orangefarbenen Narben vom heimischen Krokus mitunter Amselmännchen in der Balzzeit reizen. Es reißt sie dann aus. Man nimmt an, dass die Fäden an die gelben Schnäbel der Konkurrenten erinnern. Ich bin der Meinung, dass der Vogel einen Vogel hat!