Arbeitskreis Naturnahes Grün
Mitglied in der Lokalen AGENDA Mainz
- Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
- Ein Artenschutzprojekt
- von Bürgern für Bürger
Diese Makroaufnahme eines Springschwanzes verdanke ich Jack Simon. Herrlich! Die meisten Springschwanzarten sind zwischen 1 und 5 mm lang. Besser gesagt: kurz. Dieser hier läuft auf dem Wasser – ein Überlebenskünstler. Er könnte 14 Tage auf dem Meer treibend überleben. So kann man sich vorstellen, warum geschätzt 50 000 dieser Arten weltweit verbreitet sind.
Eigentlich leben sie am liebsten in leicht feuchten Böden und ernähren sich von zerfallenden organischen Substanzen. So tragen sie zur Humusbildung bei. Andere Arten der Spezies bevorzugen Pollen, Algen oder Pilze.
Noch schnell ein paar famose Details: Es gibt Fossilien dieser Tiere von vor 400 Mio. Jahren. — Eine Art kann 4 Jahre eingefroren bei – 20 Grad überleben. — Bei Gefahr retten sich viele Arten mit einem katapultartigem Saldo.
Na, da zeigt sich wieder einmal, dass sich wahre Größe nicht in cm (bzw. in mm) ausdrücken lässt!
Das ist vermutlich das Weibchen der Weißen Bindensandbiene. Fotografiert habe ich die Wildbiene in unserem Naturschaugarten, wie sie das Felsen-Fingerkraut besucht. Sie wird auch Dicke Sandbiene genannt oder Andrena gravida, was auch nicht schmeichelhaft klingt, denn gravida heißt schwanger. Diese Adjektive stören vermutlich nur mich, denn ich finde die Biene ausgesprochen schön, besonders die weißen fransigen Querbinden. Hat das Weibchen an seinen Hinterbeinen Pollen gesammelt, kommt noch ein netter gelber Farbklecks dazu.
Sie fliegt schon im April bis Mai und ist somit ein richtiger Frühlingsbote. Für den Nachwuchs gräbt das Weibchen bis zu 60 cm Gänge, manchmal entstehen so mit anderen Weibchen größere Kolonien. Die Larven entwickeln sich schnell, das fertige Insekt überwintert aber dann erst mal in der Brutzelle.
Das Felsen-Fingerkraut ist in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet. Dabei ist die Pflanze anspruchslos und kommt mit sandigen oder lehmigem Boden gut zurecht. Also was für Ihren Garten. Und die Sandbiene kümmert sich dann darum.
Es ist nicht nötig, dass uns allen die Gallen gefallen, doch meist hat man’s ohnehin verpennt, dass man überhaupt erkennt, was das ist, und wer da sich in Pflanzengeweben eben mal frisst, sticht, beißt, und was das für die Pflanze heißt, nämlich, wie dämlich: Ich bin verletzt und auch entsetzt. Ich wucher‘ jetzt die Wunde zu. Dann hab ich bald schon wieder Ruh‘.
Verursachen kann das eine Wespe, Fliege, Milbe, Laus und das sieht dann ganz verschieden aus. Wie es wuchert, das ist gar sehr bizarr, in vielen Formen ohne Normen, und enden meist mit „-ig“, z.B. kugelig, schwulstig dick, farbig, manchmal pustelig und meist auch schick. Die Wucherung umschließt dann oft den Nachwuchs vom Insekt, der darin steckt, bis den der Frühling weckt.
Diese Wucherungen hat die Lindengallmilbe gemacht. Ist ja ganz schick, hab ich mir gesagt. Und der Linde schadet es nicht auf lange Sicht.
Mainz denkt global – seit über 20 Jahren engagieren sich in Mainz Vereine, Gruppen und Initiativen für eine nachhaltige Lebensweise.
Falls Sie noch einen Vorsatz für das Neue Jahr brauchen: Es gibt so viele wichtige Tätigkeitsfelder, in denen man sich mit Freude und Sinn einbringen kann. Vielleicht ja gar in unserem Projekt!?
Ich lebe ja nicht auf großem Fuß. Der Schwarze Portugiesische Tausendfüßer auch nicht. Das ginge auch schlecht bei rund 100 Beinpaaren. Die Art, ursprünglich von der iberischen Halbinsel, wurde über den Handel an viele Orte verschleppt. Er wird bis zu 45 mm groß.
Tausendfüßer sind wie Regenwürmer wichtig für die Humusbildung. Man schätzt, dass sie rund ein Viertel des jährlichen Falllaubs verdauen. Das kann ich mir kaum vorstellen. So viele sieht man ja nicht. Allerdings verbergen sie sich aber auch gut und sind nachtaktiv.
Bei Gefahr rollen sie sich zusammen und können ein stinkendes Sekret abgeben. Anfassen sollte man manche Arten auch nicht, da Chemikalien der Tiere Blasen auf der Haut machen können. Aber sie sind harmlos, sie beißen und stechen nicht. Sind welche mal in die Wohnung gelangt, dann einfach mit Handfeger auf das Kehrblech und raus in den Garten damit.
In Deutschland leben 58 Arten von Schnurfüßern.