Arbeitskreis Naturnahes Grün
Mitglied in der Lokalen AGENDA Mainz
- Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
- Ein Artenschutzprojekt
- von Bürgern für Bürger
Echt jetzt?! Die Echte Schlüsselblume nennt sich auch Himmelsschlüssel? Prompt fällt mir der verstorbene Papst Franziskus ein. Obwohl mir nicht alle Zugangsberechtigungen in den Himmel bekannt sind, wird er vermutlich keinen Schlüssel brauchen.
Generell ist davon abzuraten, sich den „Himmelsschlüssel“ durch Pflücken oder Ausgraben zu besorgen. Es ist zwar keine Sünde, aber streng verboten.
Die Blume ist Futter für mehrere Raupen u.a. bedrohter Schmetterlingsarten. An den Nektar gelangen nur langrüsselige Insekten. Manche Bienen und Hummeln haben aber einen Trick: Sie beißen seitlich in die Blüte, um vom Nektar zu naschen.
Wenn Sie im sonnigen Garten einen kalkhaltigen, stickstoffarmen, humosen Boden haben, werden Sie mehrere Jahre Spaß an der Blume haben. Und sie sät sich natürlich selbst aus. Die Schöne!
TATA! Das ist das älteste bei uns verwendete Gewürz: die Knoblauchrauke. Woher man das weiß? Weil vor 4000 Jahren irgendwer mal wieder die Kochtöpfe nicht richtig spülte und sich 2013 Wissenschaftler über diese Entdeckung total freuten! Ich werde besser auch nicht spülen, irgendwann wird es einen Forscher beschäftigen!
Die Blätter schmecken nach Knoblauch, die mögen auch verschiedene Raupen (v. Aurorafalter, Waldbrettspiel, Achateule, Grünader-Weißling). Die reifen Samen schmecken nach Pfeffer.
Außer an Wegrändern begegnet man der Knoblauchrauke bzw. den jungen Blätter in England. Man findet sie dort öfters im Sandwich. Ich werde das überprüfen.
Auf dem Bild holt sich ein Wollschweber gerade leckeren Nektar, der im Abgang vermutlich knoblauchig schmeckt.
Auch diese Jahr bieten wir wieder den „Tisch im Garten“ an. Das klingt gemütlich und ist es auch: Im Garten bei Tee und Kaffee sitzen, genießen, sich unterhalten. Ein bisschen spüren und begreifen, was Natur uns bietet, vielleicht zusammen die eine oder andere heimische Pflanze in Schaugarten bewundern, sich was erzählen lassen von unserem Projekt. Ja das kann schön werden. Lernen Sie uns und den Schaugarten kennen. Uns und diesen kleinen Park mit 100 Prozent Straßenbahnanschluss, Haltestelle Lindenmühle/Naturschaugarten.
Gestern habe ich diese kleine Wildbiene am 30. März gesehen (Frühlings-Seidenbiene). Sie wirkte entkräftet, hat Halt gesucht, hat sich festgeklammert. Und irgendwie dachte ich mir: So ist das auch im Leben: Man sucht Halt. Und findet den bei anderen Menschen. Bestenfalls bei sich. Aber ohne so einen Halt könnte man auch nicht wieder durchstarten.
Ich habe das kleine Bienchen auf ein Weidenkätzchen gesetzt. Da gibt es Snacks für Flugreisende.
Das alles klingt jetzt nicht nach einer Heldentat, aber es fühlte sich gut an. Also warum nicht: Helfen wir der Natur, helfen wir unseren Mitmenschen. Es ist uns nicht egal, was um uns passiert. Und lasst uns ein Stück von einer Welt sein, die mehr ist als Egoismus, Konsum und Fatalismus. Ganz einfach helfen, weil es Freude und Sinn macht. Bei dem Bienchen ist mir das, glaube ich, gelungen.
„Nur die Harten kommen in den Garten!“ Manchmal wird dieser Spruch auch auf Menschen bezogen. Da empfinde ich das als schlimmen Sozialdarwinismus.
Für Pflanzen passt der Spruch, denn es macht Sinn, widerstandsfähige und ausdauernde heimische Pflanzen im Garten zu haben. Das seltene und gefährdete Felsen-Fingerkraut zählt für mich zu den „Harten“, verträgt es doch nährstoffarme, halbtrocken und sandige bis lehmige Standorte.
Da ist die Pflanze so „hart“ im Nehmen, und wird vermutlich trotzdem (regional) aussterben, weil solche Standorte verschwinden durch Bebauung oder „Pflanzenschutzmittel“ oder Überdüngung. Das ist sogar für „die Harten“ zu hart.
Vielleicht geben Sie der Pflanze eine Chance an oder in einer Hecke oder auf einer eher kargen Fläche. Sie wächst gerne beim Blut-Storchschnabel. Und – ist einfach schön!