Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Kiebitz – ein toller Vogel

Der Kiebitz müsste ganz schön stolz sein, da er Vogel des Jahres 1996 UND von 2024 ist. Vielleicht ist er das ja auch, da er oft seinen Namen ruft: „Kie-wi“. Die Nominierung 1996 hat im allerdings nichts genutzt, denn die Bestände sind seitdem um über 80 % in Deutschland geschrumpft. Der Grund dafür liegt am Verlust von für ihn geeignete Lebensräume wie Moore und Sümpfen. Besonders Feuchtwiesen würden trocken gelegt und in Ackerland umgewandelt. In Äckern brütet er zwar auch schon mal, aber meist mit geringem Erfolg.
 
Der Kiebitz gehört zu den Regenpfeifern. Lustiger Name! Lt. dem Biologen Linné sind das Vögel, die sich sammeln, bevor es anfängt zu regnen. Und die dann rufen.
Draußen ist gerade trübes Wetter. Vielleicht wird es regnen. Aber egal, ich gehe jetzt raus und pfeife auf den Regen. Nennt mich gerne auch mal Kalle, den Regenpfeifern!
 
Vielen Dank an Jack Simon für das tolle Bild!

Ein Vogel der gerne taucht

Bis 1980 musste man in Deutschland in vielen Schwimmbädern Badekappen anziehen. Dieser Vogel kennt es nicht anders. Der Haubentaucher heißt so, weil er nie ohne Haube taucht! Tauchen kann er gut, 2-4 m tief und bis zu 40 m weit. Wir beobachteten den Vogel mit seinem Nachwuchs lange. Das Junge wartet darauf gefüttert zu werden, als seine Mutter aber lange erfolglos war, tauchte es und war direkt erfolgreich. Tata!
 
Irgendwie sind das „schräge Vögel“! Bei der Balz machen sie die sog. Pinguin-Pose, d.h. durch rasches Paddeln der Füße heben sie sich fast senkrecht voreinander aus dem Wasser. Außerdem schütteln sie immer wieder den Kopf. Wenn das „ja“ bedeuten soll, dann machen sie das genau so wie Menschen in Bulgarien, Griechenland oder Türkei. Diese Menschen machen das aber auch außerhalb der Balz! Aber ohne Pinguin-Pose! Und nicken bei nein!
 
Dank an Jack Simon für das Bild!

Veranstaltung zum Tag des Artenschutzes am 3.3.2024

Überall in Bretzenheim, auch im Naturschaugarten,  tauchten sie auf: Bilder mit Tieren und Pflanzen. Das Rätsel war schnell gelöst, denn unter den ungewöhnlichen Fotos fand sich der Hinweis zu einer Veranstaltung zum Tag des Artenschutzes am 3.3.2024  im  Garten „Naturtreff“, In der Klauer, Ecke Am Ostergraben!

Auch unser Arbeitskreis hatte sich mit Bildern beteiligt, Zudem wurden von uns ungewöhnliche Naturgeschichten zu heimischen Insekten vorgelesen. 

Näheres hier!

Dies hier ein stolzes Vogeltier!

Zugegeben: Diesen Vogel gibt es nicht im Naturschaugarten. Da hätte er zu wenig Verstecke vor den Besuchern, Hunden und Hundebesitzern, Schulklassen, … Aber ich will ja generell etwas zur heimischen Fauna und Flora erzählen. Drum diese Geschichte:

Landeanflug? Balz? Oder gar ein senkrechter Start? Auch das kann er, der Fasanhahn! Ich werde den Fotografen Jack Simon fragen. Danke für das Bild!
 
Was für schöne Federn! Auch sehenswert die „Rosen“, so nennt man die roten Partien im Gesicht, die auch Schwellkörper haben. Kein Scherz. Damit will er sicher imponieren. Und das meist mehrfach, bei bis zu 3 oder mehr Hennen. Er passt gut auf sein Harem auf, sind aber alle am Brüten, hat er kein Interesse mehr, der Schuft!
 
Übrigens haben Hahn und Henne unterschiedliche Lautäußerungen. Kennt man(n): Männer- und Frauensprache halt.
Er: „Göö-gock!“ Sie: „Wie bitte? Kuttuk-kuttuk kuttuk kuttuk-uk!“ Er: „Hä? Trr-trr-trr-trr!“ …
 
Und, hört hört! Meistens ist nur der Hahn zu hören. Laut Literatur hat er mehr laute Lautäußerungen. Was sagt uns das? Er will halt das Sagen haben!

Das ist keiner!

Nein, das ist kein üblicher Mistkäfer. Aber dazu gleich mehr. Gesehen habe ich ihn am 5. Februar im Gonsenheimer Wald. Er lebt dort sicher gerne, denn er mag sandige Böden.

Aber nun zu der Geschichte:

Ungeheuerlich, den Stierkäfer „Ungeheuer“ zu nennen! Denn das bedeutet Typhaeus typhoeus! Dieser Name kommt aus der griechischen Mythologie von einem Wesen, halb Monster, halb Gott, namens Typhon, einem himmelhohen Riesen mit hundert Drachenköpfen. Na gut, der Stierkäfer hat drei seltsame Hörner und stark ist er auch. Er kann das 1000-fache seines Körpergewichts ziehen. Wäre ich genau so stark, müsste ich 80 000 kg ziehen können. Ganz ehrlich: Ich schaffe das nicht! In Relation gesehen ist also dieser Mistkäfer stärker wie ich. Mist! So hat er zu Recht den Titel: „Insekt des Jahres 2024“. Apropos Mist: Die Bestände der Mistkäfer, also auch des Stierkäfers, gehen zurück, denn der Mist, den der Käfer isst, ist auch nicht mehr der, der er war. Gerade der Kot von Weidetieren weist oft Arzneimittelreste auf, die den Käfern den Rest geben. Da kann man dann nicht einfach sagen: Rest in Peace! So einfach ist das nicht! Mistkäfer haben schließlich wichtige Funktionen in Ökosystemen. Sie lockern, verbessern und belüften Böden, verteilen Samen und entsorgen tierische Hinterlassenschaften. Sie kümmern sich also um jeden Mist. Gut, dass es sie gibt.