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Modisch?

Ein gewagter Farbmix: schwefelgelb und Kopf und Brust orange! Der Schwefelkäfer ignoriert einfach aktuelle Modefarben.
Da er Pollen von Doldenblütlern wie die Wilde Möhre mag, ist er wie auf einem Präsentierteller. Allerdings habe ich ihn bisher wenig zwischen Mai bis September wahrgenommen, aber es waren auch nur wenige Insekten zu sehen. 
Lt. einer Tierenzyklopädie soll der Käfer auch kleine Insekten fressen und man hätte ihn früher gar in Plantagen zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Dazu habe ich aber nirgendwo mehr etwas zu lesen gefunden. 
Wie auch immer, der gelb-orange Käfer steht auf der Roten Liste. Und da sehe ich schwarz für seine Zukunft. Da könnte ich mich grün und blau ärgern.
 
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Ein Punk unter den Insekten

Man ist geneigt, diesen süßen kleinen Punk zu streicheln. Aber seine gelbe Warnweste sagt: „Lass‘ mal!“ Die Brennhaare brennen nämlich ganz schön in den Augen. Brennend würde mich auch interessieren, ob das ausreichend vor Fraßfeinden schützt. Möglicherweise schmecken die Raupen auch übel.
 
Rotschwanz wird das Insekt genannt, weil es, na ja, Sie sehen es ja selbst!
 
Obwohl der Buchenstreckfuß sehr häufig ist, lief er mir noch nicht vor die Linse. Drum ein Danke an Tommy S.! Als Falter ist er ohnehin selten zu sehen, da ist er nur nachts unterwegs. „Streckfuß“ heißt er, weil er die Vorderbeine in Ruhe nach vorne streckt, etwa wie Sie die (Hinter)beine beim Fernsehen.
 
Jetzt im Oktober sieht man (also außer mir) die letzten dieser Raupen, bevor sie sich verpuppen. Ihren Kokon bauen sie am Boden im Laub und versetzen ihn mit ihren eigenen Haaren. Wir würden das als Recycling bezeichnen. Bezeichnenderweise.

Wer stört?

Beim ersten Hahnenschrei ist oft die Nacht erstmal vorbei. Doch lasse man sich nicht täuschen, auch bei anderen Geräuschen unterbricht, wenn man so „liecht“ im Nu die Schlafensruh. Schnarcht der Lebensgefährte, ist oft sein Leben gefährdet. Auch Fröschequaken ist kaum zu ertragen, auch Gänsen geht es bei Geschrei oft an den Hals, ähm Kragen. 
 
Doch haben wiederum wenige Widerwillen, beim Gesang der Grillen, auch weniger möcht` man die Weinhähnchen killen.
Diese Langfühlerschrecken sind schwer zu entdecken. Sie singen von spät bis früh, zart aber laut „Drüü Drüü!“. Die Flügel nutzen sie als Trichter für’n Schall und drehen die Insekten sich, scheint der Hall von woanders her zu kommen! Haben Sie sie schon vernommen?
 
Dank an Gudrun für das ungewöhnliche Bild!

Ein seltsames Wesen!

Heute mal kein Insekt, das im Naturschaugarten beobachtet wurde. Tommy Schneider hat es im Botanischen Garten Mainz gesehen und fotografiert. Und interviewt!!! Danke Tommy!

Tommy: Frau Ameisenjungfer, warum sind Sie hier im Botanischen Garten Mainz?

Fr. A.: „Nun, das ist meiner Mutter geschuldet. Die hat sich entweder hierhin verirrt oder ist, in Ermangelung an Fernreisemöglichkeiten, hier bewusst in dieses subtropische Gewächshaus. Ich habe sie leider nie kennengelernt, das ist ja anders als bei Euch Säugern und Allesfressern. Aber ich muss sagen: Gute Wahl, standardisierte Temperaturen! Als Larve war ich hier ein berühmter ‚Ameisenlöwe‘, die Ameisen sind total knackig! Ich bin sozusagen unbezahlter Mitarbeiter des Botanischen Gartens. Ich stelle mir halt die Frage, ob sich meine Nachkommen auch hier sesshaft manchen sollen. Wollte ich woanders hin, müsste ja auch mal die Türe offen stehen. Oh, upps! Tschüss!“

Schöne seltsame Fliege

Man muss ja nicht auf Fliegen fliegen. Aber Interessantes dazu gibt es allemal. Hier eine, die Überraschendes zu bieten hat. Dazu mein Geschichtchen:

Das ist ja so brutal und tragisch! Trag ich schon länger mit mir. Nein, nicht die Wanzenfliege! Ich meine ihr Verhalten. Nascht hier Nektar und Pollen. Wirkt so unbescholten. Aber dann: Legt das Weibchen doch glatt Eier auf Baumwanzen! Nach 2-3 Tage schlüpfen die Larven der Fliege, fressen sich in die Wanze, die lebt noch eine Weile, während sie von innen aufgegessen wird. Will die Larve sich verpuppen, verlässt sie ihren toten Wirt nach zwei Wochen, lässt sich zu Boden fallen, verpuppt sich, schlüpft nach 2,5 bis 4 Wochen und macht dann wieder einen auf „harmlosen Blütenbesucher“! Ist dabei auch träge und lässt sich leicht fotografieren. Diese Fliege ist somit kein „harmloses Lamm“!