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Hier ein Rüsseltier

Es ist keine Kleinigkeit, so ein Kleingetier bis auf das kleinste Detail zu fotografieren. Aber es ist Jack Simon perfekt gelungen. Er kündigte das Bild mit den Worten an „Ich hab‘ ein Rüsseltier für dich, das stand auf der Wasseroberfläche!“ Ich dachte folglich zuerst an einen Elefanten auf z. B. einem See. Und dass Jack mir eine Bären aufbinden will!

Aber statt einer Collage erblickte ich einen ca. 3,2 mm großen Rüsselkäfer. Der war irgendwie in Jacks Vogeltränke gelangt und die Oberflächenspannung bewahrte ihn vor dem Untergehen, was anderen Rüsseltieren wie dem Afrikanischen oder Asiatischen Elefanten weit schlechter gelingt. Er habe ihn, nach ausgiebigen Fotografien, vor dem Ertrinken in der Tränke gerettet.

Der Käfer heißt “Marshams Kleinrüssler“, benannt nach Thomas Marsham (1748 – 1819), einem britischen Insektenforscher, was ein bisschen schade ist, denn es hätte mich gefreut, wenn Jack ihn zuerst entdeckt hätte und der Käfer dann, vielleicht mit Wasser aus der Vogeltränke, getauft worden wäre mit dem Namen “Jacks Kleinrüssler“, was zugegeben allerdings befremdlich klingt.

Aber Jack bleibt dran mit seinem Makroobjektiv am Mikrokosmos. Und vielleicht entdeckt er ja noch was Unentdecktes, das wir nach ihm benennen können!

Was krabbelt denn da?

Wer denkt, er müsse nach Afrika reisen, um mal Rüsseltiere zu sehen, der irrt. Die gibt es auch hier. Wie z.B. diesen Rüsselkäfer. Er heißt Rotbrauner Apfelfruchtstecher. Aber auch er irrt: Ich bin nämlich kein Apfel.


Etwa 950 Rüsselkäferarten gibt es in Deutschland. Rüsselkäfer sind wahrscheinlich die artenreichste Familie aller Lebewesen. Trotzdem fallen sie kaum auf, sind ja auch sehr klein. Das haarige Etwas, worauf er rumturnt, ist mein Unterarm.


Man sollte Unterarme nicht in Nahaufnahme zeigen dürfen, ihh! Da ist ja der Käfer schöner! Obwohl Käfer auf der Haut die Haut auch nicht schöner macht. Das haut nicht hin.