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Schöne seltsame Fliege

Man muss ja nicht auf Fliegen fliegen. Aber Interessantes dazu gibt es allemal. Hier eine, die Überraschendes zu bieten hat. Dazu mein Geschichtchen:

Das ist ja so brutal und tragisch! Trag ich schon länger mit mir. Nein, nicht die Wanzenfliege! Ich meine ihr Verhalten. Nascht hier Nektar und Pollen. Wirkt so unbescholten. Aber dann: Legt das Weibchen doch glatt Eier auf Baumwanzen! Nach 2-3 Tage schlüpfen die Larven der Fliege, fressen sich in die Wanze, die lebt noch eine Weile, während sie von innen aufgegessen wird. Will die Larve sich verpuppen, verlässt sie ihren toten Wirt nach zwei Wochen, lässt sich zu Boden fallen, verpuppt sich, schlüpft nach 2,5 bis 4 Wochen und macht dann wieder einen auf „harmlosen Blütenbesucher“! Ist dabei auch träge und lässt sich leicht fotografieren. Diese Fliege ist somit kein „harmloses Lamm“!

Goldauge

Die Florfliege, auch Goldauge genannt, ist vom Winter noch ein wenig blass um die Nase und am Körper. Da passt dann ein Teil des Namens: carnea = fleischfarben.  Zugegeben, das Bild ist vom 30. März, da war ich auch noch blasser!
 
Der Gattungsname ist Chrysoperla, d.h. Gänsehaut. Das verstehe ich nicht. Wenn ich allerdings lese, wie die Larven der Florfliege killen, da bekomme ICH eine Gänsehaut. Sie stechen Läuse an und saugen sie aus. Übrigens frisst eine Larve innerhalb weniger Tage mehrere hundert Blattläuse. Damit hat sie zu Recht den Titel „Blattlauslöwe“.
 
Im Sommer ist die Florfliege übrigens grünlich. Das sieht dann viel  schicker aus!

Ein Insekt stellt sich vor!

Mein Name ist Macrophya alboanulata. Weniger vornehm ausgedrückt: Blattwespe. Ich bin klein, max. 12 mm. Und meine Welt ist klein. Sie wird dann größer, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Gerade befinde ich mich auf einem solchen Tellerrand bei einem Menschenfrühstück. Also nicht dass Sie jetzt meinen, dass da Menschen gefrühstückt werden. Ach Mensch, verstehen Sie doch.
 
Wir Blattwespen ernähren uns vorwiegend von Pollen und Nektar. Unser Nachwuchs mag Holunderblätter. Über das Fraßverhalten der Menschen will ich mich nicht auslassen. Die lassen nämlich nichts aus. Neulich habe ich mal einen Zeitungsartikel „überflogen“, nachdem jetzt Menschen auch mehr Insekten essen. Ich glaube, ich mache mal den Abflug!

Bedrohlich?

Ich habe sie zwar in diesem Jahr noch nicht gesehen. Aber ich kann Sie ja mal mit einem Gedicht auf diese Schnake aufmerksam mache:
 
Ihr Anblick verzückt nur den braven Fotografen, der beglückt den Moment ins Bild verbannt, doch wird diese Schnake oft verkannt. Niemand sollte es wagen zu sagen, sie seien die reinsten Plagen. Zum einen stimmt es nicht, dass die Gefleckte Wiesenschnake sticht! Sie ist ehrlich ungefährlich. Und man muss auch positiv verbuchen: Sie tut Blühendes bestäuben, besuchen. Auch ist sie Tieren, gewissen, ein Leckerbissen.
 
Die Larven fressen normal totes Pflanzenmaterial. Gelegentlich vergreifen sie sich an Wurzeln von Gras, für Rasenfreunde macht’s weniger Spaß! Denen sei geraten: Die Vielfalt im Garten und eine Blumenwiese reduziert eine Gefahr wie diese. Darauf geb‘  ich Brief und Siegel. Unterschreiben tun das auch Singdrossel und der Igel!

Zartes Wesen gewesen

Ich versuche mal zu fühlen, wie sich eine Langhornmotte mit langen Fühlern fühlt. Ach, ich will mir das eigentlich gar nicht vorstellen. Das sähe doch bescheuert aus! Würde man meine Größe zu der der Motte in Relation setzen, deren Fühler zu meinen Wimpern, müssten meine Wimpern 7,36 Meter lang sein.
 
Könnte mir das nützen? Ich würde beim „Wimpernklimpern“ auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit erregen. Käme man sich dann nach diesem Flirtsignal näher, könnte ich mich ihr aber nur auf 7,36 Meter nähern.
Ach nee, stimmt nicht, denn das „Weibchen“ hat ja auch Fühler/Wimpern. Wenn auch kürzere. Vielleicht sind das dann ca. 3,5 Meter von ihr. Wir stünden also fast 11 Meter auseinander, um uns nicht gegenseitig die Augen auszustechen, die wir gerade noch aufeinander geworfen hätten. Erschwerend käme hinzu, dass ich kurzsichtig bin. Nee, ich will mir das nicht vorstellen!