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Morgenröte-Schmetterling

Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) ist ganz schön bunt für einen Weißling. Der Falter wird bis ca. 45 mm groß.
Aurora, das ist die Göttin der Morgenröte. Der orangefarbene Fleck trug zur Namensgebung bei, ist allerdings nur beim männlichen Falter (r.) zu sehen. Der weibliche Schmetterling (l.) sieht aus wie ein Weißling, ist aber wie das Männchen an der Hinterflügelunterseite (immerhin) grünlich marmoriert.

Das Weibchen blieb seelenruhig auf meiner Silberblattpflanze sitzen und ließ sich bewundern. Vielleicht war es auch mit der Eiablage beschäftigt. Erkennbar war da nichts, aber ich schau in drei Tagen nach, dann müsste das (mögliche) weißliche Ei orangefarben werden. Da Ostern sich nähert, würde ich mich über einen Fund mehr freuen als auf kalorienreiche Ostereier. Drücken Sie mir die Daumen.

Mottengedicht

Micropterix aglaella – so benannte Duponchel (+1840) die Art mit den französischen Namen „Adèle Aglaé“; Aglaé ist die französische Schreibweise einer der drei griechischen Göttinnen der Anmut.

Wenn andere die Art so anmutig empfinden, dann kann ich ja auch ein Gedicht dazu machen.

Dass ich mich mal über Motten, die ich so scheue, freue!

Dabei bin ich nicht so hart gesotten (man mag drüber spotten), wenn wegen Motten meine Klamotten verrotten!

Aber nicht von diesen kleinen Urmotten. Die ernähren sich von Pollen, das sollen die tollen Falter schon im Kreide-Zeitalter gemacht haben. Man weiß das, da, neben Schaben, diese Art Insekt noch heute im Bernstein steckt (natürlich verreckt!).

Diese ‚Micropterix aglaella“‚ sagte mir bisher nix. Aber viele der Urmotten glänzen wie Bronze oder Gold, wahrscheinlich ungewollt, hab‘ den Effekt nicht gecheckt. Ob man sie so weniger entdeckt? Aber es lässt sie, möchte ich meinen, edler erscheinen.

Klein, aber ohoh!

Diese Makroaufnahme eines Springschwanzes verdanke ich Jack Simon. Herrlich! Die meisten Springschwanzarten sind zwischen 1 und 5 mm lang. Besser gesagt: kurz. Dieser hier läuft auf dem Wasser – ein Überlebenskünstler. Er könnte 14 Tage auf dem Meer treibend überleben. So kann man sich vorstellen, warum geschätzt 50 000 dieser Arten weltweit verbreitet sind.

Eigentlich leben sie am liebsten in leicht feuchten Böden und ernähren sich von zerfallenden organischen Substanzen. So tragen sie zur Humusbildung bei. Andere Arten der Spezies bevorzugen Pollen, Algen oder Pilze.

Noch schnell ein paar famose Details: Es gibt Fossilien dieser Tiere von vor 400 Mio. Jahren. — Eine Art kann 4 Jahre eingefroren bei – 20 Grad überleben. — Bei Gefahr retten sich viele Arten mit einem katapultartigem Saldo.

Na, da zeigt sich wieder einmal, dass sich wahre Größe nicht in cm (bzw. in mm) ausdrücken lässt!