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Nächtliches Wesen

Als Jack, ein Freund, morgens seine Badehose von der Leine nahm, fielen diese zwei aus der Hose auf dem Boden. Er war natürlich verwundert und dachte, die Enkelkinder hätten sich einen Spaß gemacht, etwas Farbiges ausgeschnitten und in seine Hose gesteckt. Aber nachdem er das farbige Etwas vorsichtig auf eine Bank gelegt hatte und die sich dann bewegten, war ihm natürlich klar, dass das Ligusterschwärmer waren. Im Liebesspiel verbunden!
Wenn die zwei mal irgendwann mit dem Schnackseln fertig sind, dann legt das Weibchen bis zu 200 Eier ab. Hoffentlich entstehen dann wieder genügend dieser herrlichen Wesen, denn sie stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und gilt als „besonders geschützt“.

Zartes Wesen gewesen

Ich versuche mal zu fühlen, wie sich eine Langhornmotte mit langen Fühlern fühlt. Ach, ich will mir das eigentlich gar nicht vorstellen. Das sähe doch bescheuert aus! Würde man meine Größe zu der der Motte in Relation setzen, deren Fühler zu meinen Wimpern, müssten meine Wimpern 7,36 Meter lang sein.
 
Könnte mir das nützen? Ich würde beim „Wimpernklimpern“ auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit erregen. Käme man sich dann nach diesem Flirtsignal näher, könnte ich mich ihr aber nur auf 7,36 Meter nähern.
Ach nee, stimmt nicht, denn das „Weibchen“ hat ja auch Fühler/Wimpern. Wenn auch kürzere. Vielleicht sind das dann ca. 3,5 Meter von ihr. Wir stünden also fast 11 Meter auseinander, um uns nicht gegenseitig die Augen auszustechen, die wir gerade noch aufeinander geworfen hätten. Erschwerend käme hinzu, dass ich kurzsichtig bin. Nee, ich will mir das nicht vorstellen!

Federmotte

Insekten und ich, wir mögen keine Geranien. Die haben keine Pollen, keinen Nektar. Hat man denn gar nichts für die Artenvielfalt übrig? Bienen, Hummeln, Schmetterlinge fliegen die Blüten der Geranien an und ziehen hungrig und enttäuscht weiter. 


Obwohl: Die Raupen der Federmotte haben Geranien zum Fressen gern. Die vernichten dann Freunde der nutzlosen Geranien wiederum mit Gift, da können sie Gift drauf nehmen! 

Die Federmotte hab ich auch schon in Naturschaugarten gesehen. Fotografieren gelang mir aber an der eigenen Haustüre.

65 Arten der Federmotte gibt es in Deutschland. Eine Art lebte schon vor 23 Mio. Jahren. Obwohl sie nur schlecht fliegen kann! Die Flügel sind dafür nur sparsam angelegt. Aber sowas von! 

Spannender Spanner

Ihn lassen Sie bestimmt gerne „auf den Leim gehen“. Denn der Gr. Frostspanner macht große Fraßschäden.
 
Doch weder dessen Raupen noch fertige Falter werden Sie auf Leimringen an Bäumen finden, wohl aber das flügellose Weibchen, das total anders als der männliche Falter aussieht. Hat das Weibchen es doch im Oktober krabbelnd auf den Baum geschafft, verströmt es einen Duft, auf den der männliche Falter „fliegt“. „Danach“ werden üppig viele Eier abgelegt, im Frühjahr schlüpfen Raupen, die sich schon mal bei Gefahr abseilen, sie klettern aber auch wieder am eigenen Faden hoch, den sie dann auffressen. Leider ja nicht nur den. 

Spannende Feinde gegen den Spanner sind Schlupfwespen, Raupenfliegen, bestimmte Käfer und Vögel. 
 
Gesehen hab` ich den spannenden Spanner noch nicht im Naturschaugarten.

Ja wie heißt du denn?

Dieser Schmetterling hat es noch nicht einmal zu einem eigenen deutschen Namen geschafft. Und wenn eine Suchmaschine mir seinen Namen Agriphila straminella übersetzen soll, wird behauptet, das erste Wort sei auf Zulu und das zweite auf Niederländisch. 
 
Man könnte diesen Zünsler vielleicht „Den Flugfaulen“ nennen, denn das ist er. Aufgeschreckt fliegt er kurz und ist wieder im Gras verschwunden. Gras ist ohnehin seine Lebensgrundlage, denn sein Nachwuchs ernährt sich von Süßgräsern. Wie süß! 
 
Zünsler leitet sich von “zünseln“ ab und hat damit zu tun, dass die Zünsler nachts oft in offene Lichtquellen fliegen (und sich vielleicht so anzünden?). Oh je!