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Genfer Günsel

Als Kind redete man mir ein, dass ich den Günsel nicht pflücken solle, es gäbe sonst ein Gewitter. Ich habe es dann bleiben lassen. Es hätte allerdings schlimm werden können, wie ich aus dem Internet erfahre: Wer den Kriechenden Günsel pflückt, der hat sich mit
größeren Mächten angelegt, nämlich mit niemand geringerem als mit dem Gewittergott Thor (Donar)! Potzblitz! Nimmt man den Günsel mit nach Hause, z.B. für in den Salat, dann hat man den Salat. Der Blitz kann ins Haus einschlagen! Außer donnerstags! Der Donnerstag war Donar geweiht, da war er milde. Also hat man nur an dem Tag die Heilpflanze geerntet. Da hatte wohl jemand den richtigen Gedankenblitz!
Auf dem Bild ist der Genfer Günsel. Gesehen habe ich ihn im lichten Wald. Man sollte ihn besser stehen lassen, denn 37 Wildbienenarten besuchen ihn. Und die Bestände dieses Günsels sind leicht rückläufig. Oder man kauft sie sich für den eigenen Garten. Es gibt ja Blitzableiter!

SinfOrMa im NaSchau 18.6.2023

Das sinfonisches Orchester Mainz – SinfOrMa – trug als neues Projekt eine „musikalische Reise durch die Natur“ im Naturschaugarten vor.  Musik in der Natur über Natur! Im Naturschaugarten Lindenmühle!!!  Es kamen mehr als 40 Musiker!!! Und herrlich viele Besucher!
Billd von Irmgard Kraemer
 
So viele Ausrufezeichen! Aber das haben sie verdient, denn sie sind das einzige Orchester in Mainz, das von Studierenden gegründet wurde und bis heute auch von Studierenden geleitet und organisiert wird. Aber mitspielen kann nach Proben bei dem Orchester jeder – egal ob Student*in, Schüler*in, Azubi oder berufstätig.
Bild von Irmgard Kraemer
 
SinfOrMa überraschte die Zuschauer und uns mit einem breiten Repertoire  von der Klassik bis zur Moderne. Dazwischen immer wieder anregende Interview, moderiert von Christoph Schallert. Den Zuschauern gefiel es. Und sie chillten derweil auf Decken und Campingstühlen. Und manchmal schien es, als wolle ein Zilpzalp mit in das Orchester einstimmen. Stimmt wirklich!

Interview einer Zikade

Dass es schier Unglaubliches in der Natur gibt, ist mir bekannt. Das wurde mir wieder einmal sehr deutlich nach einem Austausch mit einem Insekt. Aber lesen Sie selbst!

Ich: „Frau Issus Coleoptratus, sind Sie echt eine Echte Käferzikade?“ Frau I.: „Das ist jetzt mal echt eine echt unnötige Frage! Wer sollte ich den sonst sein, eine gefälschte!!!“ Ich (räusper): „Tschuldigung! Hab mir Sie halt größer vorgestellt! Nicht nur 7 mm!“ Frau I.: „Wahre Größe, junger Mann, zeigt sich NICHT in cm!“ Ich: „OK, sorry. Ähm, Coleoptratus heißt übersetzt Käfer. Sind Sie einer?“ Frau I.: „Eine! Gendern Sie richtig!“ Ich: „Und? Sind Sie?“ Frau I.: „Nee, ich bin was Besseres! Olympionikin! Hochsprung! Ohne falsche Bescheidenheit: Ich springe 100x so hoch wie ich groß bin! Aus dem Stand!“ Ich: „Wow, da müsste ich ja, da müsste ich ja, warten Sie, …. 184 m hoch springen!“ Frau I: „Also, junger Mann, sehen Sie! Wie war das noch gleich mit der wahren Größe? Aber genug über mich, ich bin nämlich auf dem Sprung!“ Spach’s und katapultierte sich hinweg.

Nach dieser Erfahrung lasse ich bei meiner Sportübung gerne ein paar Hüpfübungen weg. Hat ja doch nicht viel Sinn!

Beinwell

Well, well, well, it’s the realy Beinwell. Der echte Beinwell! Ich finde ihn wunderschön. Und er soll als Heilpflanze bei Knochenbrüchen, Wunden und Verletzungen von Bändern und Sehnen helfen. Das ist viel dem Allantoin in den Extrakten zu verdanken. Besonders soll die Pflanze bei stumpfen Traumen helfen. Stumpfe Traumen, der Begriff taucht häuft im Krimis auf. Da hilft die Pflanze aber nicht meist mehr, weil der Pathologe den Begriff verwendet!

Der Pathologe kommt auch manchmal zum Einsatz, wenn die Pflanze in hoher Dosierung verwendet wird, denn dann kann es der Leber schaden oder Krebs auslösen. Die Dosis macht also wieder mal das Gift. Das stimme, sagt der Pathologe, da könne man Gift drauf nehmen.

In unserem Naturschaugarten hab ich ihn noch nicht entdeckt. Vielleicht auch besser so. Denn bei bestimmten Böden kann er sich auch mal leicht „ungezügelt“ verbreiten.

Rotblättrige Traubenkirsche – Schööön!

Ein richtiger „Hingucker“ ist die Rotblättrige Traubenkirsche im Naturschaugarten, jetzt wo sie blüht. Hellrosa! Und im Herbst punktet sie mit gelbroten Blättern.
Nicht nur die Farbe sondern auch ein toller Duft lockt viele Bienen an. Leider bin ich olfaktorisch nicht sehr versiert. Sonst würde ich auch mal im Winter an der Rinde den Geruch von Bittermandeln wahrnehmen.
 
Ich, Bienen und Vögel mögen den Baum. Auch die Raupen des sehr seltenen Birkenzipfelfalters brauchen z.B. diese Blätter. Und die Früchte werden von Grasmücken, Rotschwänzchen, Elstern und Drosseln gefressen. Wäre diese Pflanze nicht auch was für Ihren Garten?