Arbeitskreis Naturnahes Grün

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Totholzhaufen: Winterquartier und Kinderstube für Tiere

In den Gärten wird im Winter aufgeräumt, gesägt und geschnitten. Es muss „ordentlich“ aussehen. Doch die von uns erdachte Ordnung ist eine andere als die, nach der sich die Natur richtet. Wir vernichten bewusst oder gleichgültig die Lebensgrundlage von Pflanzen und Tieren.

Doch gerade alte, morsche Bäume, Äste und Reisig, das sogenannte Totholz, stellt einen äußerst wichtigen Lebensraum dar. Es klingt wie ein Widerspruch, doch Alt- oder Totholz bedeutet Leben. Nicht nur Vögel und Insekten, auch Moose, Flechten und Pilze sind auf totes Holz angewiesen.

Irgendwo in Ihrem Garten ist sicher eine Fläche, wo eine Anhäufung von Altholz und Reisig nicht stört.

Im morschen, abgestorbenen Holz nisten ausgesprochene Spezialisten wie Wildbienen. Sie spielen bei der Befruchtung unserer Obstgehölze und Wildpflanzen eine wichtige Rolle. Keine Angst, diese kleinen Bienen stechen nicht. Käfer sind meist die ersten Bewohner im Totholz. Auch der selten gewordene Hirschkäfer braucht totes Holz zum Leben.

Kleinsäuger und Vögel stehen an der obersten Stelle der Lebenskette. Sie finden im Altholz Nahrung und damit die Sicherung ihres Nachwuchses.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, eine Totholzfläche zu schaffen, zu belassen und zu schützen, dann sichern Sie damit Leben. Und Sie werden den Kreislauf der Natur beobachten können, ein Wunder in Ihrem Garten.

(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Texte unserer Ausstellung im Blütenhaus

von Brigitte Schwarze-Veit

Naturnah gärtnern: was heißt das?

Im naturnahen Garten werden nur einheimische Wildpflanzen eingesetzt, dies aber in einer großen Vielfalt. Auch in der Natur vorkommende Varianten, natürliche Kreuzungen und nicht überzüchtete Gartenformen heimischer Pflanzen können verwendet werden. Die Pflanzen werden standortgerecht ausgewählt. Bei der Gestaltung des Gartens dienen die Lebensräume der Natur als Vorbild: Hecken mit einem bunten Saum, artenreiche Wiesen, Teiche mit Sumpfrand …

Für den Bau von Zäunen, Wegen und Mauern sind natürliche Materialien die beste Wahl.

Gehölze werden nach Größe und Wuchsart so ausgewählt, dass sie nicht geschnitten zu werden brauchen. Müssen doch einmal einzelne Äste entfernt werden, weil sie im Weg sind, kann man einen Totholzhaufen anlegen, auf dem das Holz in Ruhe verrotten kann.

Der Boden und mit ihm die zugehörigen Kleinstlebewesen freuen sich über eine schonende Behandlung: Auf Hacken und Umgraben kann man verzichten. Stattdessen bedecken Bodendecker die Erde ganz und halten ihn kühl und feucht und verhindern unliebsame Beikräuter.

Abgestorbene Pflanzenteile verrotten an Ort und Stelle. Dann kann man auf Dünger und auch auf Kompost verzichten, denn alle Nährstoffe werden hierbei in einem natürlichen Kreislauf dem Boden wieder zugeführt.

Nach einer Neuanpflanzung muss auch im Naturgarten gejätet werden, aber mit Bedacht, denn es können auch erwünschte Wildkräuter einwandern. Am besten zupft man die Pflanzen erst, wenn deutlich zu erkennen ist, um was es sich handelt. Ist die Pflanzendecke dann geschlossen, findet sich kaum noch Unerwünschtes ein.

6 Gründe, die für einen Naturgarten Sprechen

1) Einheimische Tiere lieben einheimische Pflanzen, denn in einem Garten mit exotischer Flora müssen sie hungern. Im Verlauf einer langen Anpassung haben sich viele Tierarten auf einheimische Pflanzen spezialisiert, beispielsweise viele Schmetterlingsarten, und sind nun auf sie angewiesen.

2) Ein Naturgarten ist ein echter Erlebnisgarten. Eine Vielfalt natürlicher Lebensräume gibt besonders Kindern immer wieder Gelegenheit, verschiedene Tiere und Pflanzen im Jahresverlauf zu beobachten und sinnlich zu erfahren, was Natur ist.

3) Die gärtnerischen Gestaltungsmöglichkeiten sind enorm, denn es gibt eine große Vielfalt an einheimischen Wildpflanzen und Lebensräumen. Von insgesamt rund 3100 einheimischen Arten sind mindestens 1500 gartentauglich.

4) Einheimische Pflanzen sind an unser Klima bestens angepasst und brauchen, richtig ausgewählt, keinen Winterschutz. Außerdem sind sie robust gegenüber Schädlingsbefall. Durch die standortgerechte Auswahl kann auch das Gießen auf ein Minimum in langen Trockenzeiten begrenzt werden.

5) Naturgärten sind kostengünstig in Anlage und Unterhalt, denn es gibt kaum Ausfälle bei neugesetzten Pflanzen. Außerdem vermehren sich einheimische Pflanzen willig. Aufwendungen für Dünger und Pflanzenschutz entfallen.

6) Ein Naturgarten macht weniger Arbeit als ein Ziergarten: Ein regelmäßiger Schnitt von Sträuchern ist unnötig. Wiesen werden nur 1 bis 3 mal gemäht. Und in einer geschlossenen Pflanzendecke gibt es wenig „Unkraut“. Seien Sie faul und genießen Sie Ihren Garten!

Der naturnahe Garten: eine Oase für Tiere

Für den Schutz bedrohter Pflanzenarten kann ein Naturgarten nur einen kleinen Beitrag leisten, denn zumeist entsteht die Bedrohung durch die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes. Nur durch Naturschutzgebiete ist diesen Arten wirklich zu helfen.

Anders aber ist es bei Tieren: auch für die Wählerischen unter ihnen bietet der Naturgarten Futter, Schutz und Unterschlupf. Unsere einheimischen Tiere und die hiesigen Gewächse haben sich in einem langen Zeitraum aneinander angepasst und sind nun auch aufeinander angewiesen.

Einheimische Gehölze ertragen auch einen starken Kerbtierbesatz. Vögel finden darum in den Gehölzen einen reichgedeckten Tisch: im Sommer füttern sie ihre Jungen mit Insekten, im Winter vernaschen sie die Früchte und tragen so zur Vermehrung ihrer Futterpflanze bei.

Mit exotischen Pflanzen klappt das Zusammenspiel viel weniger gut. Beispielsweise ernährt die Vogelbeere (Sorbus aucuparia) sage und schreibe 63 Vogelarten. Für die Bastard-Mehlbeere (Sorbus x hybrida) können sich aber nur 4 von unseren gefiederten Freunden erwärmen.

Die einheimische Vogelkirsche (Prunus avium) bietet 48 Vogelarten Futter, der beliebte Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) nur 3 Arten.

Forsythien und japanische Rhododendren sind ein besonders trauriger Fall: nicht ein Vogel kann hier Futter finden. Auch Insekten meiden diese Exoten.

Je mehr verschiedene Lebensräume mit einer großen Auswahl an Pflanzenarten in einem Garten geschaffen werden, desto artenreicher ist auch das Tierleben, das sich hier ansiedelt.

Der naturnahe Schaugarten für Mainz

Wissen Sie, wie eine Steinweichsel (Prunus mahaleb) aussieht? Erkennen Sie eine Hechtrose (Rosa glauca) oder eine Blumen-Esche (Fraxinus ornus)? Haben sie schon einmal einen Gamander-Spierstrauch oder einen Mispel-Weißdorn (X Crataemespilus grandiflora) gesehen?

Liguster (Ligustrum vulgare) kennen Sie; aber wie blüht und wächst er, wenn man ihn nicht schneidet? Unter kornblumenblau können Sie sich etwas vorstellen, aber wie sieht eine Kornblume (Centaurea cyanus) aus?

Die meisten Gartenbesitzer (und auch Gärtner) wissen heutzutage mehr über exotische Pflanzen als über die heimische Flora.

Unser naturnaher Schaugarten soll sinnlich vermitteln, welche Möglichkeiten für jeden Garten in den heimischen Wildpflanzen stecken.

Natürlich, nicht alle rund 1500 gartentauglichen Arten können wir vorführen. Aber ein Naturgarten hat wesentlich mehr zu bieten, als langweilige Feldraine und artenarme Brachen zwischen gespritzten Feldern vermuten lassen.

Lassen Sie sich überraschen!

Wiesen: bunte Blüten und viel Gesumme

Eine bunt blühende Wiese bietet einen schönen Anblick und auf ihr finden Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und andere Insekten einen reichgedeckten Tisch. Blumenwiesen werden 2 bis 3 mal im Jahr gemäht. Dadurch verlängert sich das Blütenangebot für die Tiere, denn viele Arten blühen nach der Mahd ein zweites Mal.

Wie eine Wiese sich entwickelt und welche Arten auf ihr zu finden sind, hängt wesentlich von der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen und auch vom Kalkgehalt des Bodens ab. Fachleute unterscheiden über 300 verschiedene Wiesentypen.

Wiesen-Salbei beispielsweise liebt trockene bis frische, kalkhaltige Böden. Der Wiesen-Storchschnabel bevorzugt frische, kalkhaltige und nährstoffreiche Plätze. Die Wilde Möhre zeigt sich anpassungsfähig, ebenso die Wiesen-Schafgarbe und die Wiesen-Flockenblume. Die Wiesen-Glockenblume lebt gerne in frischen Fettwiesen.

Wiesensamenmischungen enthalten ein breites Spektrum an Pflanzenarten, von denen sich die jeweils standortgerechten ansiedeln werden. Achten Sie beim Kauf auf Samen von Wildpflanzen heimischer Herkunft!

Spezielle Samenmischungen gibt für einige Sonderstandorte.

Blumenrasen: Im Gegensatz zur Blumenwiese kann ein Blumenrasen betreten werden. Es wachsen niedrige und schnittfeste Arten wie Gänseblümchen, Kriechender Günsel und Gamander-Ehrenpreis. Man kann 4 bis 8 mal mähen.

Feuchtwiese: Gilbweiderich, Blutweiderich, Kuckuckslichtnelke und Prachtnelke lieben es feucht bis nass. Ihnen macht man es an einer sumpfigen Stelle gemütlich. Feuchtwiesen werden im Frühjahr gemäht, aber nicht unbedingt jedes Jahr.

Magerrasen: Ohne Dünger wächst nichts? Gerade dort, wo es nährstoffarm und trocken ist, treibt die Natur die schönsten Blüten. Karthäusernelke, Kalkaster und Sonnenröschen beweisen es. Magerrasen wird 1 bis 2 mal geschnitten.

Sandrasen: Im Mainzer Naturschutzgebiet Großer Sand ist es besonders mager und sehr trocken. Nur Spezialisten unter den Pflanzen wie Scharfer Mauerpfeffer, Natternkopf und Sand-Fingerkraut können sich hier halten. Aber auch für solche Sandböden wie in Finthen und Gonsenheim gibt es spezielle Samenmischungen.

Trockenmauer, Treppe, Weg und Steinfläche

In den Fugen von Trockenmauern und zwischen den Platten von Treppen und Wegen fühlen sie sich wohl: die Ritzenbewohner unter den einheimischen Pflanzenarten. Dazu gehören der Edel-Gamander, der Quendel, das Weißliche Habichtskraut und das Gewöhnliche Sonnenröschen.

Es sind Pflanzen, die mit wenig Feinerde vorlieb nehmen und die die Wärme lieben, welche von den Steinen an Sonnentagen abgestrahlt wird. Auch manche Gehölze wie der Rote Geißklee, das Meerträubel und die Kriechende Bibernellrose wachsen gern an Mauern.

Trockenmauern werden aus Natursteinen (möglichst aus der Region) ohne Mörtel gesetzt. Auf ein Betonfundament wird verzichtet. Die Hohlräume zwischen den Steinen bieten wärmeliebenden Tieren wie Eidechsen und Mauerbienen Unterschlupf und Brutplatz.

Freistehend eignet sich eine Trockenmauer zur Grundstücksbegrenzung oder zur Abgrenzung der Terrasse. Man kann sie aber auch als Stützmauer einsetzen, um Hänge zu terrassieren oder Hochbeete anzulegen. Günstig ist eine Ausrichtung nach Süden.

Wege im Naturgarten erhalten ein gut gefestigtes Fundament aus Kies, Schotter und Sand, in dem Wasser gut versickern kann. Für Wege und Treppen kann man Natursteinplatten, Ziegel, Klinker, Kies oder auch Rindenmulch als Deckmaterial verwenden.

Stein und Schutthaufen sind die Naturgartenversion eines Steingartens. Man kann hierfür den Schutt, der sich beim Hausbau angesammelt hat, verwenden. Hier werden Mauerpfeffer und Berg-Gamander oder der immergrüne Rosmarin-Seidelbast angesiedelt.

Bäume und Sträucher: Struktur für den Garten

Ob Gehölzgruppe, Hausbaum oder Hecke, der Einsatz von Gehölzen will wohl überlegt sein, denn sie bilden das Grundgerüst des Gartens und prägen ihn mehr als alle anderen Elemente. Eine abwechslungsreiche Gestaltung mit vielen Arten ist für die Tierwelt besonders wertvoll und erfreut das Auge des Betrachters.

Bei der Auswahl sollte man neben Licht- und Bodenverhältnissen vor allem auch die spätere Endwuchshöhe und -breite im Auge behalten, damit die Gehölze immer ohne Schnitt frei wachsen können.

Ein Hausbaum gehört in jeden Garten. Man kann ihn in den Vorgarten setzen, in die Hecke integrieren oder als Schattenspender neben den Sitzplatz pflanzen. Für kleine Gärten eignen sich nur Bäume 3. Ordnung mit einer Höhe bis 12 m wie der Burgen-Ahorn oder die Echte Mehlbeere.

Hecken bieten mehr als nur Schutz vor unliebsamen Blicken. Wildrosen beispielsweise blühen prachtvoll, duften intensiv und schmücken sich im Herbst mit einer Vielzahl roter Hagebutten. Im Schutz ihrer Stacheln können Vögel sicher vor Katzen und anderen Räubern brüten.

Auch die Gemeine Felsenbirne und die Strauch-Kronwicke sind sehenswerte Blütensträucher, die etwa mannshoch werden und so auch in kleinere Gärten passen.

Bei wenig Platz wird eine Hecke einreihig angelegt. Dabei sollte man vom Nachbargrundstück einen Mindestabstand von 1 m wählen. Schöner ist eine Hecke von mehreren Reihen mit Großsträuchern und Bäumen hinten, davor Mittel- und Kleinsträucher in lockerem Wechsel.

Mittelhohe Sträucher pflanzt man am besten mit einem Abstand von ungefähr 1 m.

Großsträucher wie Kornelkirsche und Holunder benötigen 1,5 m bis 2 m Abstand.

Kleinsträucher wie der Schwarze Geißklee oder die Zwergmandel eignen sich für niedrige Unterteilungshecken oder als Abgrenzung des Vorgartens. Der Pflanzabstand beträgt hier 0,5 m.

Auf der Sonnenseite von Gehölzen sollte man einen bunten, artenreichen Saum mit Wildblumen und Gräsern anlegen, die den Wurzeldruck der Gehölze gut ertragen. Bergaster, Ochsenauge und Moschusmalve setzen hier farbige Akzente. Schattenpflanzen begrünen die andere Seite.

Pflanzen für Schatten und Halbschatten

Im Naturgarten sind schattige Stellen kein Problemfall, denn die Waldbewohner unter den einheimischen Wildpflanzen fühlen sich hier wohl. Gelber Salbei, Wald-Storchschnabel und Waldgeißbart gedeihen im feuchten, humosen Boden auch bei wenig Sonne prächtig.

Den Boden bedecken Kriechender Günsel, Walderdbeere und Pfennigkraut. Auch auf Sträucher muss man hier nicht verzichten: Seidelbast und Wilde Stachelbeere lieben es etwas dunkler. Die Alpen-Heckenrose bringt besonders üppige Blüten in den Halbschatten.

Kletterpflanzen: Begrünung für Wände und Klettergerüste

Gerade für kleine Gärten ist eine Begrünung mit Kletterpflanzen ideal, denn ein kleines Fleckchen Erde reicht und eine ganze Hauswand fängt an zu leben. – Efeu erobert mit seinen Haftwurzeln selbständig eine Wand. Die meisten anderen Kletterpflanzen benötigen Hilfe in Form von Rankgittern, so auch das hübsche Garten-Geißblatt.

Reicht der Platz nicht für eine freiwachsende Hecke, kann man diese durch bepflanzte Kletterhilfen als Abgrenzung ersetzen. Schön ist es auch, wenn man ältere Gehölze von Kletterpflanzen bewachsen lässt.

Naschen im Naturgarten: Obst und Wildfrüchte

Die sinnlichen Genüsse, die der Naturgarten zu bieten hat, beschränken sich nicht auf Auge, Nase und Gehör. Vielmehr bietet er uns viele Leckereien. Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Walderdbeeren sind heimische Gewächse, die gut munden.

Aus den Früchten vieler Gehölze lassen sich köstliche Marmeladen herstellen: Sanddorn (reich an Vitamin C), Schlehe, Kornelkirsche, Vogelkirsche und Schwarzer Holunder. Auch die Hagebutten der Hundsrose und anderer Rosen eignen sich hierfür.

Ergänzt werden kann das Angebot durch bestimmte, oft urtümliche Obstsorten (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen u.a.), die besonders wiederstandsfähig gegen Krankheiten sind und bei denen man weder schneiden noch spritzen muss, um ernten zu können. Obstbäume sind auch als Hausbaum geeignet.

Ein Naturgarten erweitert aber auch das übliche Gemüseangebot: Bärlauch, Knoblauchrauke, Gänseblümchen, Guter Heinrich und Löwenzahn geben dem Salat eine besondere, kräftige Note.

Wildblumenbeete: Gestaltung naturnah

Gehölzsäume und Wiesen werden in der Regel durch Einsaat angelegt. Dann wächst, was keimt, dort, wo es keimt. Staudenbeete erhält man, indem man im Topf gezogenen Pflanzen so setzt, dass sich ein optisch ansprechendes und ausgewogenes Bild ergibt.

Wildblumenbeete platziert man dort, wo der Blick besonders oft hinfällt: im Vorgarten, an der Terrasse, vor dem Fenster, aus dem man besonders häufig schaut. Ob an sonniger oder schattiger Stelle, im Wildblumenbeet kann man seine Lieblinge versammeln.

Bei der Anlage plant man erst die Leitstauden: besonders prachtvolle und große Arten, wie Rainfarn und Dorniger Hauhechel oder Wald-Geißbart für den Schatten. Drumherum werden in Gruppen mittelhohe Stauden platziert wie Weidenblättriges Ochsenauge und Gemeine Küchenschelle.

Zuletzt sieht man für die verbleibenden freien Stellen Bodendecker vor wie Grasnelke, Tripmadam und Großes Windröschen, im Schatten Frühlings-Platterbse, Walderdbeere und Duft-Veilchen. Natürlich kann man in solche Beete auch Gehölze miteinbeziehen.

Was Sie noch für Tiere im Naturgarten tun können

Holzreste und Reisig werden in einer abgelegenen Ecke zum Totholzhaufen aufgeschichtet. Solch ein Haufen eignet sich hervorragend als Unterschlupfmöglichkeit für Erdkröten, Zauneidechsen, Spitzmäuse, Igel und Mauswiesel. Auch Rotkehlchen und Zaunkönig nisten hier gern.

Wildbienen, von denen etliche zu den bedrohten Arten gehören, kann man eine Nisthilfe bauen aus alten Ziegelsteinen mit Lochung, zusammengebundenem Schilf und Strohstücken oder Hartholz mit hineingebohrten Löchern (kein Nadelholz) und einem Dach darüber.

Manche mögen es feucht: Teich und Sumpfgebiet

Gibt es in Ihrem Garten eine Stelle, an der sich immer wieder Pfützen bilden und nichts recht gedeihen will? Das ist der geeignete Platz für ein Feuchtbeet, in dem man so grazile Schönheiten wie Kuckucks-Lichtnelke, Echtes Mädesüß und Blaue Himmelsleiter ansiedelt.

Sie können sumpfige Stellen auch künstlich schaffen, indem Sie den Boden in einer Tiefe von 40 bis 60 cm verdichten oder Teichfolie auslegen. Zusätzlich kann Wasser aus der Regenrinne an die Sumpfstelle oder in einen Wassergraben, in dem das Wasser länger steht, geleitet werden.

(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Autorin.)