Der Hintern verrät sie. Ganz gelb ist er von Pollen. Den gelben Po hat sie sich geholt, als sie ein Ei in das Pollenpaket einer Wirtszelle gelegt hat, meist in die von Mauer- oder Scherenbienen. Andere Keulenwespen haben oft die gleiche Idee und legen auch ein Ei in das gleiche Loch. Wenn die erste Larve schlüpft, dann wird es mörderisch, denn die frisst die anderen Wespeneier, dann das Wirtsbienenei, das innerhalb von etwa 6 Tagen aussaugt wird. Und als Nachtisch frisst sie auch noch den Pollenvorrat. Ich möchte der Keulenwespe in meinem besten Englisch zurufen: „LET IT BEE!“. Übersetzt in etwa heißt das: „LASS ES MIT DER BIENE!“, wohlwissend, dass niemand auf mich hört.
Diese Wespenart wir bis zu 12 mm groß, ist schwarz gefärbt und hat am Hinterleib gelbe Flecken. Also solche, die nichts mit ihrer hinterhältigen Aktion zu tun haben. Jetzt, da ich mir das eingeprägt habe, werde ich diese ohnehin häufigere Art bestimmt häufig erkennen!
Keulenwespe heißt das Insekt übrigens, weil die Fühler am Ende keulenförmig sind.
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Gläubiges Insekt?
Dass Insekten in Sekten sind, das sollten Sie mir nicht glauben. Aber Gelbe Schlupfwespen zeigen ein seltsames, ja fast religiöses Verhalten. So finden sich viele Weibchen der Art in vielen Sommern z.B. in der Wallfahrtskirche auf dem Peißenberg, in der Pfarrkirche Schmidmühlen und in der Wallfahrtskirche am Mausberg.
Des Rätsels Lösung: Dieses Insekt macht gerne eine “Sommerpause“ in kühleren und höheren Lagen, da bieten sich manche Kirchen an! Die Geschichte von einem gläubigen Insekt würden Sie mir, glaube ich, ohnehin nicht glauben.
Aus menschlicher Sicht „Unmenschliches“ macht die Schlupfwespe: Sie befällt die Raupe des Nachtfalters Amblyteles armatorius (auch Hausmutter genannt) und legt der ein Ei in den Körper, aus dem Ei reift dann in der Raupe die neue Schlupfwespe heran. Unchristlich!
Übrigens: So gefährlich wie sie aussieht ist sie nicht. Sie sticht uns nicht!
Auch eine „Eule“!
Da passt der Name ganz gut: Achateule. Der Nachtfalter erinnert durch seine Zeichnung an bunte, streifenförmigen Ablagerungen von Achaten.
Der Wanderfalter hat als Raupe im Kokon bei uns überwintert, im Frühsommer kommen aber noch weitere Falter über die Alpen zu uns. Deren Nachwuchs, die Raupen, kommen gut zurecht, da sie alles mögliche fressen. Als Schädling treten die aber nirgends überaus häufig auf.
Die zweite Generation fliegt oft wieder in den Süden, über die Alpen nach wer weiß wo. Für die gibt es ja kein Nachtflugverbot. Das weiß auch die Bulldoggfledermaus zu schätzen, denn die jagt in den südlichen Alpen und hat den Falter zum Fressen gern.
Elke K. hat diesen Schmetterling in ihren Garten entdeckt und fotografiert. Danke!
Barbarakraut und Sandbiene
Die Grauschwarze Düstersandbiene scheint das Barbarakraut zu mögen. Ich ja auch. Optisch! Vielleicht sollte ich die Pflanze aber auch noch geschmacksmäßig testen. Das hätte ich allerdings bei dem zweijährigen Kraut im Vorjahr tun sollen, die würzig bis pfeffrigen Blätter der Grundrosette als Salat oder Gemüse.
Die Pflanze ist der Hl. Barbara gewidmet. Deren Vater hatte sie enthauptet, weil sie Christin wurde. Der Himmel strafte das direkt ab und ein Blitz erschlug den Vater. Gut so! Drum ist die Heilige auch Patronin gegen plötzlichen Tod (Bergleute, Militär).
Ein Barbarazweig (vom Obstbaum oder der Birke), am Todestag der Heiligen (4.12.) im Zimmer in eine Vase gestellt, erblüht an Weihnachten. Habe ich selbst schon getestet!
Nachtigall, ich hör Dir trapsen!
Mal krächzend, mal knarrend sei der Gesang! Nein, ich rede (schreibe) nicht von dem Sänger Tom Waits. Nee nee, so wird der Gesang der Nachtigall u.a. beschrieben. Aber das trifft es natürlich nicht, der Ruf ist bei jeder ihrer bis zu 260 Strophen anders! Und meist melodisch! Jede Strophe ist 2 – 4 Sekunden lang. Und wie noch? Leiser Anfang, harmonisch, rhythmisch, hinreißend, weich, wehmütig, ratternd, schnarrend, klar, schluchzend.
So, jetzt wissen Sie es, wie der unscheinbare Vogel pfeift! Das tolle Bild ist von Gisela Wolff, aufgenommen in Wildgrabental. Vielen Dank!
Überraschenderweise habe ich seit dem 25.4.2024 auch in unserem Schaugarten immer wieder eine Nachtigall gesehen und mit Verzückung gehört! Mit all den beschriebenen Eigenschaften! Diese Vielfalt, das macht ihr niemand nach!