Archiv der Kategorie: Tierportraits

Sympathisches Reptil

Den Reptilien in Deutschland geht es nicht gut, zwei Drittel sind im Bestand gefährdet. Dazu zählen auch die Blindschleichen. Über die Gründe will ich mich jetzt nicht auslassen, aber sie haben (fast) ausnahmslos mit uns Menschen zu tun. 
Das ist sooo traurig, dass ich versuche, der Blindschleiche ein Gedicht zu schreiben. Hoffentlich wird das kein Nachruf:
 

Gedicht über Blindschleichen

Überall müssen die Reptilien weichen. Müssen sich jetzt auch Blindschleichen schleichen? Werden die Lebensräume reichen? 
Mir wird schon lange nicht mehr bange wegen dieser „Schlange“. Denn dass Blindschleichen keine Schlangen sind, weiß sicher doch  einjedes Kind. Nee, sie sind sie keine, sie sind Echsen ohne Beine! Und man weiß auch, sie sind – nicht blind. „Plint“ ist ein altdeutscher Begriff, beim Übersetzen ging was schief, denn, das sag ich jetzt ergänzend, das heißt „glänzend“!
Was fehlt noch im Bericht? Dass denen gern der Schwanz abbricht! Aber es wachsen ihnen wieder neue „Glieder“! Von der Natur ist’s ein Präsent, das ist dann doch ein happy „end“!

Gedicht für eine Raupe

Raupen glauben solche Dinge: Die Zukunft als Schmetterlinge gelinge, auch wenn man schwere quere Wege quere. Das ist sooo naiv, geht auch meistens schief, aber trotzdem glauben das auf jeden Falle irgendwie fast alle. 
 
Ich glaube, auch diese Raupe vom Nachtpfauenauge, dem Kleinen, schien dies zu meinen. Ich fand’s zum Weinen und sagte ihr, dass ich das anderes sehe und trug sie fort zur nächsten Schlehe, die ihre Lieblingsspeise ist und warnte:  „Auf dass Du’s niemals vergisst, das Straßen nur was für Autos und Raupenfahrzeuge ist!“

GEDICHT ÜBER JOHANNISKRAUT UND SCHACHBRETTFALTER (DAMENBRETT) 

Ich kann mein Schachbrett falten, so bleibt es gut erhalten. Doch bin ich, bittesehr, ich versteh’s nicht mehr im Alter, vielleicht ein Schachbrettfalter
 
Mit meinem Damenbrett, das ist nett, kam ich auch Dame spielen, was einfach viel zu vielen anrüchig scheint (und das ist noch gut gemeint!) Was sagt Euch dieser Vers? Bin ich pervers? 
 
Ich hab‘ mich in Johannes Braut total und ordentlich verschaut, doch war’s auf Sand gebaut, sie war mit ihm getraut. So war das Glück mir wohl versaut, deprimiert nehm‘ ich Johanniskraut

Kamasutra?

Das tierische Kamasutra zeigt hier eine abenteuerliche Nummer: das Paarungsrad. Ratlos stehen wir davor. Was hat sich die Natur da wieder einfallen lassen? War das einfältig oder genial? Die sich liebenden Libellen machen dazu, wie herzig, eine Herzform. Auf jeden Fall funktioniert diese Art der Fortpflanzung, auch wenn ich schon Einfacheres erlebt habe. 
 
Die Große Heidelibelle ist wunderschön und Gott sei Dank (noch) nicht gefährdet. Das Männchen wird, wenn es altert, rot. Abenteuerlich ist auch der Tandemflug des Paares, direkt nach der Paarung, wenn die Eier abgelegt werden. Abgelegt ist untertrieben. Abgeworfen werden sie! Nee nee, macht man sowas? 

Nur mit Maske?

Seit Corona hört man immer wieder: „Nur mit Maske“. Die Maskenbienen beherzigen das schon länger, bei Männchen ist meist das ganze Gesicht weiß- oder gelblich „gekleidet“, bei den Weibchen sind nur Punkte oder Streiche, wenn überhaupt. 
 
Diese Art nennt man auch Hylaeus, was eigentlich der Name eines Kentauren war, eine Figur aus griechischen Mythen, halb Mensch, halb Pferd. Wer weiß, was den Namensgeber da geritten hat!
Gott sei Dank ist diese kleine feine Wildbiene nicht wählerisch und isst alles an Pollen und Nektar, was gerade so im Angebot ist. Auch als Wohnung für den Nachwuchs ist sie nicht wählerisch, nimmt alles: verlassene Nester anderer Wildbienen, Hohlräume im Totholz, Pflanzenstängeln, Erdlöcher, … Aber das kennt man ja selbst, da kann man nicht so wählerisch sein (alles außer Erdloch 😉).