Archiv der Kategorie: Tierportraits

Kamasutra?

Das tierische Kamasutra zeigt hier eine abenteuerliche Nummer: das Paarungsrad. Ratlos stehen wir davor. Was hat sich die Natur da wieder einfallen lassen? War das einfältig oder genial? Die sich liebenden Libellen machen dazu, wie herzig, eine Herzform. Auf jeden Fall funktioniert diese Art der Fortpflanzung, auch wenn ich schon Einfacheres erlebt habe. 
 
Die Große Heidelibelle ist wunderschön und Gott sei Dank (noch) nicht gefährdet. Das Männchen wird, wenn es altert, rot. Abenteuerlich ist auch der Tandemflug des Paares, direkt nach der Paarung, wenn die Eier abgelegt werden. Abgelegt ist untertrieben. Abgeworfen werden sie! Nee nee, macht man sowas? 

Nur mit Maske?

Seit Corona hört man immer wieder: „Nur mit Maske“. Die Maskenbienen beherzigen das schon länger, bei Männchen ist meist das ganze Gesicht weiß- oder gelblich „gekleidet“, bei den Weibchen sind nur Punkte oder Streiche, wenn überhaupt. 
 
Diese Art nennt man auch Hylaeus, was eigentlich der Name eines Kentauren war, eine Figur aus griechischen Mythen, halb Mensch, halb Pferd. Wer weiß, was den Namensgeber da geritten hat!
Gott sei Dank ist diese kleine feine Wildbiene nicht wählerisch und isst alles an Pollen und Nektar, was gerade so im Angebot ist. Auch als Wohnung für den Nachwuchs ist sie nicht wählerisch, nimmt alles: verlassene Nester anderer Wildbienen, Hohlräume im Totholz, Pflanzenstängeln, Erdlöcher, … Aber das kennt man ja selbst, da kann man nicht so wählerisch sein (alles außer Erdloch 😉). 

Keinen Bock?

Wenn Sie jetzt keinen Bock auf Infos zum Bockkäfer haben, brauchen Sie nicht weiter zu lesen. Aber wenn Sie das doch interessiert, würden Sie erfahren, dass diese Art eine der größten sowie ökologisch und wirtschaftlich wichtigsten Käfergruppe der Welt ist (lt. Wikip.). Auch würden Sie lesen, dass deren  Fühler oft länger sind als der Körper. Stolz trägt der Bockkäfer meist seine gebogenen Fühler nach hinten, hinten ist ja auch nicht so hinderlich. 
 
Der Braunrötliche Spitzdeckenbock ist ein schöner einer. Er mag es warm und ist sehr selten. Er (nee, sie) legt die Eier in Ritzen abgestorbene Bäume, die Larven schaden somit nicht. Der ausgewachsene Käfer ist (fast ausschließlich) Vegetarier. 
Ha! Jetzt haben Sie doch weiter gelesen!

Klein, aber gemein

Menschen sieht man es nicht an, wenn sie „Dickköpfe“ sind. Anders ist`s bei Dickkopffliegen. Das sind meist kleine Fliegen, die einen aufgeblasen wirkenden Kopf haben (auch Blasenkopffliegen). 
 
Viele sehen fast wie Schwebfliegen aus, sind ähnlich gefärbt. Als Ernährung brauchen sie Nektar. Und, seltsam, sie halten sich gerne in der Nähe von Wespen und Hummeln auf. Ist das nicht gefährlich für die kleinen Dickköpfe? Oh oh, im Gegenteil! Diese Fliegen legen Eier auf Hummel & Co., die Larve schlüpfen und dringen ein, fressen von innen den Wirt und dann überwintern sie darin. Unglaublich pietätlos, die Kleinen! 

modisches Insekt

Streifen machen schlank. Darüber werden sich Streifenwanzen kaum Gedanken machen. Ich aber habe mir Gedanken über diese Insekten gemacht. Und das gar in Gedichtsform:
 
Man sollte sich nicht darauf versteifen, dass die reifen Streifenwanzen uns auf der Nase tanzen, denn im Großen und Ganzen sind sie bloß harmlos, saugen kurz am Engelwurz, mit ihrer Rüsselröhre an der Möhre, wie eine Schnake an der Pastinake, und als Abendbrot machen sie ohne Not kleinste Insekten tot. 
 
Betrachten wir mal hier das Muttertier: Das ist sehr bedacht, denn es bewacht, kaum dass der Nachwuchs zur Welt gebracht, Tag und Nacht, so könnt man sagen, die Plagen. 
 
Die Wanze ist weit verbreitet und nett gekleidet, wird oft angegafft, trinkt Pflanzensaft und ist nunmal sehr sozial. Phänomenal!