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Ein schmatzender Vogel?

Das Schwarzkehlchen gehört zu den Wiesenschmätzern. Woher der Begriff „Schmätzer“ kommt, ist mir ein Rätsel. Mit viel Phantasie könnte man meinen, dass der Ruf des Singvogels schmatzend klingt. Aber nur mit viel viel Phantasie!
 
Außerdem gehört der Vogel zu den Fliegenschnäppern. Da fällt die Ableitung schon leichter, denn die lauern auf Bäumen und schnappen sich vorbeifliegende Insekten. Sie kennen das vielleicht von Ihrer Schnäppchenjagd am Wühltisch, da stürzt man sich ja auch rein und macht Beute.
 
Ich finde das Schwarzkehlchen wunderschön. Der Gesamtbestand dieser Art ist (noch) nicht gefährdet, doch wird der bestimmt mit dem deutlichen Artenschwund bei den Insekten nicht ohne Einbußen sein. Eine Meta-Studie von 2020 rechnet anhand von 166 Einzelstudien in 1500 Ländern hoch, dass weltweit in 27 Jahren ein Viertel der Insekten verschwindet. Die Folgen sind sicher nicht nur für das Schwarzkehlchen fatal.
 
Dank an Jack Simon für das tolle Foto!

Ein plappernder Vogel?

Folgendes ist passiert: Ich hörte mir über KOPFHÖRER den Gesang der Dorngrasmücke an und versuchte, das „Geplapper“ des Vogels nachzumachen. Man plappert dazu ganz schnell den Merksatz: „Mach ich doch! Hab ich doch gesagt!“. Das musste ich etliche Male üben, bis das passte.

Nun behauptet meine Frau, ich habe zu verschiedenen Aufträgen ihr zugestimmt, etwa Wände streichen, usw. Ich hätte das ausdrücklich und mehrfach betont!  Tz tz tz!

Da möchte ich ja glatt mit dem Vogel bis südlich der Sahara fliegen, das schafft der nämlich über die Winterzeit. Das gelingt dem Vogel dank seines „Magnetsinns“. Anfang der 60er Jahre gab eine gute Studie dazu und so entstand ein neuer Forschungsbereich der Verhaltensökologie, dank der man heute weiß, dass viele Tiere diesen Magnetsinn haben. Nicht nur die Dorngrasmücke.

Danke an Jack Simon für das Foto!

#dorngrasmücke #vogel #singvogel #currucacommunis

Ein schimpfender Sänger?

Sie werden es sich sicher schon gedacht haben: Den Rohrammer gibt es nicht im Naturschaugarten.  Wir haben ja auch kein Röhricht, wo er gerne lebt. Die Beschreibung des Vogels ist mir misslungen, ich bin abgeschweift. Aber wenigstens lustig geraten.

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Also: Ich muss das mal klarstellen! Wenn die Rohrammer wie ein Rohrspatz schimpfen soll, was man ihr nachsagt, ist das schon mal per se kurios, denn Rohrspatz ist ein anderer Name für Rohrammer! Man sagt ja auch nicht: Der Elefant im Porzellanladen benimmt sich wie ein Elefant!
Apropos schimpfen: Wenn jemand behauptet, die Rohrammer würde „schimpfen“, der kennt meine ehemalige Nachbarin nicht. DIE schimpfte wie ein, ähm, nee, schimpfte, was das Zeug herhält. Und sie lässt sich wegen ihres eher ausgeprägten Resonanzkörpers kaum mit einem Rohrspatz vergleichen.
Aber genug davon, ich wollte ja was zur Rohrammer alias zum Rohrspatz schreiben, jedoch habe ich mich verbal total verlaufen. Meine Ex Nachbarin würde schimpfen. Mal ein Beispiel: Als ich einmal etwas vergessen hatte und in die Wohnung zurück musste, merkte meine Nachbarin an: „Oh Herr Endres, sie Halbhirn! Das, meine Damen und Herren, also das, das nenne ich ordentlich geschimpft! Respekt!
 
Wer mehr zur Rohrammer wissen will, der klicke hier!

Ein Vogel der gerne taucht

Bis 1980 musste man in Deutschland in vielen Schwimmbädern Badekappen anziehen. Dieser Vogel kennt es nicht anders. Der Haubentaucher heißt so, weil er nie ohne Haube taucht! Tauchen kann er gut, 2-4 m tief und bis zu 40 m weit. Wir beobachteten den Vogel mit seinem Nachwuchs lange. Das Junge wartet darauf gefüttert zu werden, als seine Mutter aber lange erfolglos war, tauchte es und war direkt erfolgreich. Tata!
 
Irgendwie sind das „schräge Vögel“! Bei der Balz machen sie die sog. Pinguin-Pose, d.h. durch rasches Paddeln der Füße heben sie sich fast senkrecht voreinander aus dem Wasser. Außerdem schütteln sie immer wieder den Kopf. Wenn das „ja“ bedeuten soll, dann machen sie das genau so wie Menschen in Bulgarien, Griechenland oder Türkei. Diese Menschen machen das aber auch außerhalb der Balz! Aber ohne Pinguin-Pose! Und nicken bei nein!
 
Dank an Jack Simon für das Bild!

Gedicht für den Wiesenpieper

Diesen Wiesenpieper hat ein lieber Freund erspäht und ihn gefragt: „Was gäht?“ 
 
Der hat gesagt: „Im Allgemeinen? Es ist zum Weinen! Ich sterbe hier in Deutschland aus, fühl‘ nicht mehr mich hier noch zu Haus‘. Es fehlt an Insektenfutter mir und bin ich hier ein Muttertier, kann ich als Mutter nur noch sagen: Es fehlt an Futter für die Blagen, drum hab‘ ich ungelogen kaum Nachwuchs aufgezogen! 
 
Ich spreche für mehr Fläche, unverbaut und ungespritzt, nur ’naturnah‘ noch genutzt, von mir aus Viehweiden. Tja, die Zeiten sind bitter, man hört ja immer wieder vom Artenschwund, doch die Leut‘ sagen: ‚Na und!? Soll isch misch noch mehr verbiesche, soll doch der Vogel wo annärs hinflieche!‘ Die haben ja ’nen Vogel, ungelogen, die haben sich doch kaum verbogen für Natur und Umwelt, machen g’rad, was ihnen gefällt, Gifte und viel Dreck und ich bin bald vom Fenster weg!“ 
 
Wie’s weiter geht? Ich werd‘ berichten, mit Geschichten und Gedichten!
Danke für das Bild, lieber Jack Simon!