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Das ist keiner!

Nein, das ist kein üblicher Mistkäfer. Aber dazu gleich mehr. Gesehen habe ich ihn am 5. Februar im Gonsenheimer Wald. Er lebt dort sicher gerne, denn er mag sandige Böden.

Aber nun zu der Geschichte:

Ungeheuerlich, den Stierkäfer „Ungeheuer“ zu nennen! Denn das bedeutet Typhaeus typhoeus! Dieser Name kommt aus der griechischen Mythologie von einem Wesen, halb Monster, halb Gott, namens Typhon, einem himmelhohen Riesen mit hundert Drachenköpfen. Na gut, der Stierkäfer hat drei seltsame Hörner und stark ist er auch. Er kann das 1000-fache seines Körpergewichts ziehen. Wäre ich genau so stark, müsste ich 80 000 kg ziehen können. Ganz ehrlich: Ich schaffe das nicht! In Relation gesehen ist also dieser Mistkäfer stärker wie ich. Mist! So hat er zu Recht den Titel: „Insekt des Jahres 2024“. Apropos Mist: Die Bestände der Mistkäfer, also auch des Stierkäfers, gehen zurück, denn der Mist, den der Käfer isst, ist auch nicht mehr der, der er war. Gerade der Kot von Weidetieren weist oft Arzneimittelreste auf, die den Käfern den Rest geben. Da kann man dann nicht einfach sagen: Rest in Peace! So einfach ist das nicht! Mistkäfer haben schließlich wichtige Funktionen in Ökosystemen. Sie lockern, verbessern und belüften Böden, verteilen Samen und entsorgen tierische Hinterlassenschaften. Sie kümmern sich also um jeden Mist. Gut, dass es sie gibt.

Ein Insekt stellt sich vor!

Mein Name ist Macrophya alboanulata. Weniger vornehm ausgedrückt: Blattwespe. Ich bin klein, max. 12 mm. Und meine Welt ist klein. Sie wird dann größer, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Gerade befinde ich mich auf einem solchen Tellerrand bei einem Menschenfrühstück. Also nicht dass Sie jetzt meinen, dass da Menschen gefrühstückt werden. Ach Mensch, verstehen Sie doch.
 
Wir Blattwespen ernähren uns vorwiegend von Pollen und Nektar. Unser Nachwuchs mag Holunderblätter. Über das Fraßverhalten der Menschen will ich mich nicht auslassen. Die lassen nämlich nichts aus. Neulich habe ich mal einen Zeitungsartikel „überflogen“, nachdem jetzt Menschen auch mehr Insekten essen. Ich glaube, ich mache mal den Abflug!

Interview mit Biene

Ich: „Sie sonnen sich gerade. Frau Mauerbiene, haben Sie zuviel Zeit!“

Biene: „Typisch Mensch! Wieder mal keine Ahnung! Ich relaxe nicht, ich bin fix und fertig. Hab` mich gerade aus meinem Nest freigebuddelt. Uff, was ’ne Arbeit!“

Ich: „Und jetzt ’ne Pause? „

Biene: „Schön wär’s! Ihr Menschen lebt rund 80 Jahre, ich nur 4 – 8 Wochen, drum ist ein ganz anderes Zeitmanagement angesagt.“

Ich: „Da will ich mal nicht länger stören!“

Biene: „Ja, ich schwirr‘ mal ab, muss noch zum Befruchten! Nix als Arbeit den ganzen Tag!“

Ich: „Befruchten ist Arbeit?“ Aber die Biene ist schon weg. 

Das Leberblümchen

Wenn man versucht, die Welt zu verstehen, sucht man nach Erklärungen. Und liegt dann auch mal falsch. Eine dieser Irrtümer ist die Signaturenlehre. Diese besagt, das uns jemand, der was zu sagen hat (Gott), was über aussagekräftige Merkmale sagen will. Aber die Theorie hat versagt. Form und Farbe von Pflanzen sagen nichts aus über deren Wirkung. Das Leberblümchen auf den Bild hilft trotz Blätter, die der Leber in der Form ähneln, der Leber nicht. So leicht lässt sich die Natur (Gott) nicht ins Handbuch schauen. 
 
Das Blümchen ist vorwiegend in Eichen- oder Buchenwäldern zu finden. Somit also nicht im Naturschaugarten Lindenmühle, dort ist kein Wald.
 
Das Erstaunlichste an diesem wunderschönen und besonders geschützten Frühblüher ist seine mögliche Lebensdauer,  lt. Wikipedia bis 360 Jahre!  Wer das untersucht hatte, der hatte Ausdauer! ;—)) 

Nur mit Maske?

Seit Corona hört man immer wieder: „Nur mit Maske“. Die Maskenbienen beherzigen das schon länger, bei Männchen ist meist das ganze Gesicht weiß- oder gelblich „gekleidet“, bei den Weibchen sind nur Punkte oder Streiche, wenn überhaupt. 
 
Diese Art nennt man auch Hylaeus, was eigentlich der Name eines Kentauren war, eine Figur aus griechischen Mythen, halb Mensch, halb Pferd. Wer weiß, was den Namensgeber da geritten hat!
Gott sei Dank ist diese kleine feine Wildbiene nicht wählerisch und isst alles an Pollen und Nektar, was gerade so im Angebot ist. Auch als Wohnung für den Nachwuchs ist sie nicht wählerisch, nimmt alles: verlassene Nester anderer Wildbienen, Hohlräume im Totholz, Pflanzenstängeln, Erdlöcher, … Aber das kennt man ja selbst, da kann man nicht so wählerisch sein (alles außer Erdloch 😉).