Archiv der Kategorie: Infos

Den Tiger am Bein

Vielleicht imponiert Sie das nicht. Aber ich finde mich schon ziemlich cool. Da kriecht ein giftiges Tier, das das Wort Tiger oder Bär in seinem Namen trägt, an mir herum. Echt Beinhart! Am behaarten Bein! Und ich halte Ruhe! Und den Umstehenden einen Vortrag:


„Die Tigermotte ist ein Nachtfalter. Er wird auch Breitflügeliger Fleckleibbär genannt. Auch Holunderbär oder Minzenbär.  Trotz dieser Raubtiernamen droht Ihnen erst mal keine Gefahr. Aber Vorsicht, meine Damen, meine Herren, dieser Schmetterling ist giftig. Vögel, die ihn fressen wollen, spucken ihn wieder aus und fressen ihn nie, nie, niemehr!“


Schweigen um mich. Ohne falsche Bescheidenheit: Ich kann halt gut mit wilden Tieren!

Ich schwärme für Nachtschwärmer

Sie/er ist mir im Naturschaugarten über den Weg gelaufen/geflogen. Sie/er ist vermutlich eine Pyramideneule. Man nennt sie/ihn auch Flammenflügel oder Nußbaumeule.

Ein Nußbaum steht ja im Schaugarten. Den werde ich mir künftig genauer ansehen. Der Falter legt nämlich violette Eier auf die Rinde. Die verfärben sich später und werden orangerot. Das müsste doch auffallen.

Eulenfalter (auch nur „Eulen“ genannt) sind nacht- oder dämmerungsaktiv. Jetzt dämmert mir, warum ich die so wenig seh‘.

Das „Hohe C“?

Für mich war der C-Falter unverkennbar. Ich merkte mir einfach, das manche Flügel-Einschnitte an eine C- Form erinnerte. Haha! Jetzt weiß ich es besser! Ein weißes „C“ prangt auf der Unterseite der Hinterflügel. Wie konnte ich das sehendes Auges übersehen?

Dieser Tagfalter überwintert. Seine Raupen ernähren sich hauptsächlich von der Großen Brennnessel, aber auch Salweide, Hasel, Ulme und Hopfen.

Auf dem Bild holt sich der Falter gerade Nektar von einer Kugeldistel. Deren lateinische Name lautet Echinops und bedeutet (See-)Igel. Passt (fasst). Ein schöner „Hingucker“ für uns und ein attraktiver Futterplatz für Insekten!

Drama im NaSchau


Von KH Endres, frei nach Heinz Erhard

Hinter dieses Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde.

Eines Tags hat’s geklopft ganz eilig, Dem Kinde interessiert es freilich.

Mutter Made sprach, mach bloß nicht auf, nehm nicht in Kauf, 

Dass uns wer sieht! Doch was geschieht?

Das Kind, es hört mal wieder nich‘, aus ’nem Rindenloch es schlich,

Und das war schlecht, Denn schon kam der bunte Specht,

Und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. Schade.

Hinter dieses Baumes Rinde ruft die Made nach dem Kinde.

Braunschwarze Rossameise

Bild von Jack Simon

Wäre ich eine Ameise, gäbe es meine Art schon vor den Dinosauriern, ich würde zu den bestorganisierten und komplexen Organismen  der Welt gehören. Ich wäre Gärtner und Polizist, wäre Stratege, würde Kriege führen, würde Sklaven halten, ja das wäre ich als Ameise.

Ich hätte zwei Augen mit 400 Einzelaugen, und meistens drei Stirnaugen, mit denen ich UV- und polarisiertes Licht sehen könnte. Ich hätte „Antennen“, mit denen ich tasten, riechen und schmecken könnte. Ich hätte einen „sozialen Magen“ in meinem Kropf, aus dem ich Essen für die Larven oder für die Kollegen herauszaubern könnte.

Na gut, vielleicht sollte ich mir das doch nicht vorstellen. Womöglich wirkt sich das auch auf’s Karma aus! Aber die Vorstellung, die Kraft einer Ameise zu haben, fasziniert. Bei meiner Körpergröße müsste ich, in Relation zur Ameise gesetzt, einen Elefanten heben können. Wobei Elefantenheben wenig gebraucht wird. Sähe aber vermutlich gut aus.