Arbeitskreis Naturnahes Grün

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Schöne seltsame Fliege

Man muss ja nicht auf Fliegen fliegen. Aber Interessantes dazu gibt es allemal. Hier eine, die Überraschendes zu bieten hat. Dazu mein Geschichtchen:

Das ist ja so brutal und tragisch! Trag ich schon länger mit mir. Nein, nicht die Wanzenfliege! Ich meine ihr Verhalten. Nascht hier Nektar und Pollen. Wirkt so unbescholten. Aber dann: Legt das Weibchen doch glatt Eier auf Baumwanzen! Nach 2-3 Tage schlüpfen die Larven der Fliege, fressen sich in die Wanze, die lebt noch eine Weile, während sie von innen aufgegessen wird. Will die Larve sich verpuppen, verlässt sie ihren toten Wirt nach zwei Wochen, lässt sich zu Boden fallen, verpuppt sich, schlüpft nach 2,5 bis 4 Wochen und macht dann wieder einen auf „harmlosen Blütenbesucher“! Ist dabei auch träge und lässt sich leicht fotografieren. Diese Fliege ist somit kein „harmloses Lamm“!

Was ist das für eine Blume?

Mich locken Wiesen-Flockenblumen, könnt‘ stundenlang bei den purpurrosa Flocken hocken. Um 15 Uhr sieht man die meisten der angereisten, sonst oft versteckten Insekten. 
 
95 Wildbienenarten kann man bei den zarten Blüten erwarten. Vor allen Dingen könnten von 40 Arten von Schmetterlingen Fotos gelingen, man kann’s aber nicht erzwingen. Im allgemeinen sollt‘ die Sonne scheinen. Die Blume selbst ist sehr bemüht, dass sie Monate lang erblüht. 
 
Ich will nicht schummeln: Auch Schwebfliegen und Hummeln sich auf den Blüten tummeln. Drum lassen Sie nicht die Tierwelt warten: Sorgen Sie für Flockenblumen in Ihrer Wiese und im Garten.

Was ist das für ein Kraut?

Lassen Sie mich ein wenig über das Gelb-Labkraut labern. Kann ich mich denn am Labkraut labern? Wohl kaum, obwohl es intensiv nach Honig riecht. Der Name kommt vom Inhaltsstoff, der gar Milch gerinnen lässt. Diesen Stoff findet sich auch bei Kälbern im Magen, solange sie Milch trinken. Und den Stoff nutzte man auch, um Käse herzustellen. Heute noch verwendet beim Chesterkäse! Da noch gelben Labfarbstoff der Blüten dazu und dann lecker am Käse laben!
 
Die Pflanzen genießen viele Insekten, besonders die Raupen des Taubenschwänzchens, des Kleinen Weinschwärmers und anderer Nachtfalter.
 
Im Mainzer Wildgrabental kann man das Kraut bewundern, es blüht herrlich von Mai bis September. Eine wahre Augenweide! Die Wiesen-Flockenblume in der Bildmitte natürlich auch.
 
 

Wer sitzt da auf der Gelben Skabiose?

Bock auf Bockkäfer? Dann erzähle ich mal was über den Schwarzspitzigen Halsbock. Es gibt ihn im unseren Naturschaugarten und gibt wenig Erkenntnisse über ihn. Aber das gibt es doch wohl nicht, dass man so wenig zu ihm weiß! 
 
Man liest: Er ist Europäer, eifriger Besucher von Blüten, 10 – 15 mm lang, man vermutet, dass die Larven in toten Ästen von Pappeln und Buchen leben. Vermutet! Man weiß, dass man nichts weiß! Also ich weiß nicht! Da sterben uns die Insekten weg, bevor wir sie richtig erforscht haben. Das ist doch nicht richtig! Dass man so wenig Bock auf Bockkäfer hat!