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Soooooo schön!

Die Rundblättrige Glockenblume ist so schön, dass Schweden sie zur „Nationalblume“ gekürt hat. So eine Blumenkategorie haben wir nicht. Wir haben einen „Nationalbaum“, die „Deutsche Eiche“. Naja, auch nicht schlecht.

Aber nochmal zu dieser Glockenblume. Außer schön ist sie: mehrjährig, robust, blüht lange, mag magere Böden, verträgt auch Trockenheit, weil sie tief wurzelt, soll entzündungshemmend und blutstillend sein. Und eins ist sie auf jeden Fall: nützlich! Sage und schreibe 38 Wildbienenarten holen sich bei ihr Nektar und/oder Pollen. Außer mir und den Schweden mögen auch 20 Raupen die Pflanze. Einige dieser Tiere könnten ohne diese Blume nicht existieren!

Unsereins könne die Blume auch essen, als Deko im Sommersalat. Aber mal ehrlich: Jetzt ist Herbst, und ich bin, im Gegensatz zu den Tierchen, nicht drauf angewiesen. Ich alter Schwede!

Himmelsschlüssel?

Echt jetzt?! Die Echte Schlüsselblume nennt sich auch Himmelsschlüssel? Prompt fällt mir der verstorbene Papst Franziskus ein. Obwohl mir nicht alle Zugangsberechtigungen in den Himmel bekannt sind, wird er vermutlich keinen Schlüssel brauchen.
Generell ist davon abzuraten, sich den „Himmelsschlüssel“ durch Pflücken oder Ausgraben zu besorgen. Es ist zwar keine Sünde, aber streng verboten.

Die Blume ist Futter für mehrere Raupen u.a. bedrohter Schmetterlingsarten. An den Nektar gelangen nur langrüsselige Insekten. Manche Bienen und Hummeln haben aber einen Trick: Sie beißen seitlich in die Blüte, um vom Nektar zu naschen.

Wenn Sie im sonnigen Garten einen kalkhaltigen, stickstoffarmen, humosen Boden haben, werden Sie mehrere Jahre Spaß an der Blume haben. Und sie sät sich natürlich selbst aus. Die Schöne!

Des Teufels Kralle?

Das klingt ja so gefährlich: „Schwarze Todeskralle„. Ist sie aber nicht. Sie ist auch keine Heil- oder Giftpflanze. Sie ist aber ein wunderschöner Hingucker in Wiesen, lichten Laubwäldern und Naturgärten. Und 19 Wildbienenarten holen sich dort Pollen und/oder Nektar, 6 davon sind auf die Pollen der Pflanze spezialisiert.
 
Im Mittelalter nannte man sie Schwarzer Rapunzel. Rapunzel bedeutet „kleine Rübe“. Man nutzte Wurzel und Blätter als Gemüse. Das sollte man heute nicht mehr tun, da die Pflanze seltener wird.
 
Es gibt in Namibia auch eine Teufelskralle, die so ganz und gar nicht mit der unseren verwandt ist. Dieses afrikanische Gewächs soll angeblich bei Rheuma helfen. Also: Wenn Sie in der Drogerie Teufelskrallensalbe für sich oder Ihr Pferd kaufen, dann ist das nicht von unserer heimischen Wildpflanze.

Was ist das für eine Blume?

Mich locken Wiesen-Flockenblumen, könnt‘ stundenlang bei den purpurrosa Flocken hocken. Um 15 Uhr sieht man die meisten der angereisten, sonst oft versteckten Insekten. 
 
95 Wildbienenarten kann man bei den zarten Blüten erwarten. Vor allen Dingen könnten von 40 Arten von Schmetterlingen Fotos gelingen, man kann’s aber nicht erzwingen. Im allgemeinen sollt‘ die Sonne scheinen. Die Blume selbst ist sehr bemüht, dass sie Monate lang erblüht. 
 
Ich will nicht schummeln: Auch Schwebfliegen und Hummeln sich auf den Blüten tummeln. Drum lassen Sie nicht die Tierwelt warten: Sorgen Sie für Flockenblumen in Ihrer Wiese und im Garten.

Gänseblümchen – Orakel

Mein Leben wäre anders verlaufen, hätte ich das früher gewusst, dass die meisten Gänseblümchen 34 Blütenblätter haben. Und üblicherweise beginnen die meisten, mich eingeschlossen, beim Auszupfen der Blütenblätter mit: „Sie liebt mich“. Wie musste folglich dieses Orakel enden? Richtig, mit „SIE LIEBT MICH NICHT! HEUL!“ Hätte ich’s gewusst, hätte ich doch mit „Sie liebt mich nicht!“ begonnen. 
 
Hätte, hätte, Fahrradschlauch! Was tue ich also als späte Rache an dem Blümchen? Ich werfe es in Salat, in Suppen, ich dekoriere damit. Warum? Weil mich das Blümchen um manches Liebesabenteuer gebracht hat! Schwamm drüber: Ich sammle jetzt ein paar Blüten und lasse sie in einer Schale Wasser schwimmen. Für meine Geliebte.