Arbeitskreis Naturnahes Grün

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Was wächst da?

Was für ein abenteuerlicher Name: Bittersüßer Nachtschatten. Oft sieht man zur gleichen Zeit reife und unreife Früchte, manchmal gar gleichzeitig mit den Blüten. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Bestäubt wird die Pflanze durch Insekten, sie kann sich aber auch selbst bestäuben. 


Bittersüßer Nachtschatten, das klingt so schön. Wobei es auch seltsame Namen dafür gibt: Alpranke, Mäuseholz, Saurebe und Wilder Stickwurz. Auf jeden Fall klingt Bittersüßer Nachtschatten nicht nach ungestraftem Genuss. Tatsächlich enthält die Pflanze mehrere giftige Stoffe. Wenn Sie die Pflanze irgendwo entdecken, dann lieber nur bewundern.

Früher schrieb man der Nachtschattenpflanze zu, dass sie Schrecken und Ängste der Nacht nehmen könnte. Da die Gifte aber ähnlich wie ein Narkotikum wirken, endete das sicher öfter mal fatal und final.

Amsel befreit

Die Lage erschien aussichtslos. In einer Ecke des Naturschaugartens wurde die Amsel fast erdrosselt von Brennnesseln. Ein brennendes Problem. Natur kann ja sooo brutal sein. Wer weiß, wie das geendet hätte, hätte nicht ein beherztes Mitglied des Arbeitskreises Naturnahes Grün die Amsel freigeschnitten. Das  wär‘ es sonst gewesen mit dem Wesen. 
 
Die Amsel entstand 1989 in der Alten Ziegelei bei einem Bildhauersymposium. Der Künstler war der Pole Leon Gruzd. Er wurde in Litauen geboren und lebt heute in Warschau. Er sagt, dass immer die Natur Ausgangspunkt seiner kreativen Suche sei. Das Kunstwerk ist übrigens Marie-Luise Bonn, einer früheren Ortsvorsteherin, gewidmet.

Was wächst da?

Was für ein tolles Blau! Die Wegwarte hat für viele Mythen gesorgt. Seltenen weißen Blüten sollen verwunschene gute, die blauen schlechte Menschen gewesen sein.

Zauberkraft soll sie haben: sie mache unverwundbar, helfe gegen Blitzeinschlag, man könne mit ihr Menschen für sich gewinnen. Sapperlot! So viele Geschichten um eine Pflanze, die man kaum beachtet. Abenteuerlich lesen sich die Heilwirkungen. Sie soll gegen fast alles helfen: Ekzeme, bei Leber-, Galle-, Milz-, Nieren-, Magen-, Haut-Erkrankungen, Rotlauf, Fieber, Gelbsucht, Gicht und wer weiß was noch. Uiuiui!

Wenn Kaffee knapp war, diente sie als Kaffeeersatz. Wurzel rösten, mahlen, fertig war das Kaffeepulver für den „Blümchen-Kaffee“ oder „Muckefuck“! Trotz aller Verwendungsmöglichkeiten kann man die Wegwarte aber auch einfach stehen (und warten) lassen.

Rosen-Challenge?

Unglaublich, wie sich  innerhalb weniger Tage der Schaugarten verändert hat: Plötzlich blühen überall Rosen auf, es duftet und das Auge kann sich gar nicht satt sehen. Aber was ist da los? Haben die Rosen untereinander eine Challenge abgemacht, wer am schönsten blüht? Uns ist dazu nichts bekannt, sie haben uns nicht gefragt. 

Sollte die Rosen-Challenge allerdings in einem Streit enden, wären da ganz schön viele beteiligt. Denn diese Rosen stehen bei uns im NaSchau:

Bergrose, verschiedene Bibernellrosen, Apfelrose, Essigrose, Blaßrote Kriechrose, Apfelrose x Alpen-Heckenrose, Apothekerrose, Schwarze Samtrose, Hechtrose, Ackerrose, Damaszener-Rose, Bergrosenähnliche Schuttrose, Nelkenrose, Sammetrose, Tannenrose, Lederrose, Frankfurter Rose, Blondeau-Rose, Weiße Weinrose und die Flaumrose.

Sicher bin ich mir mit der Challenge nicht, die eine oder andere Art ist scheinbar noch im Entscheidungsprozeß, ob sie mitmachen soll. Vielleicht überzeugen Sie sich einmal, ob das eine Challenge ist oder wird. LG

 

Was wächst da?

Ringelnatz machte schon ein Gedicht zu ihm. Dass er oft am Bahndamm stünde und immer nur Züge sähe, aber nie Dampfer: Der sehr schöne Wiesen – Sauerampfer. Vielleicht mache ich auch mal ein Gedicht zu ihm. Oder ein Gericht mit ihm: Pesto oder Salat von „unbelasteten“ Wiesen.


Bei Bauern ist das Kraut nicht beliebt, da es vom Vieh gemieden wird. Es ist obendrein ein Verräter: Als Zeigerpflanze zeigt es überdüngte Wiesen. Ah, da mache ich ein Gedicht draus: „Der Bauer ist auf Dauer sauer über dies saure Kraut. Dabei hat er’s ungewollt angebaut. Denn das Kraut entsteht mit Gülle in Hülle und Fülle.“ Machen Sie sich selbst einen Reim drauf. 

In unserem Naturschaugarten Lindenmühle ist der Sauerampfer wenig anzutreffen. Das beruhigt mich, denn das heißt ja, dass dort der Boden nicht überdüngt und nicht zu nährstoffreich ist. Die meisten heimischen Wildpflanzen mögen es nämlich eher nährstoffarm.

Ganz fehlen darf der Wiesen-Sauerampfer aber nicht, denn er ist Futterpflanze für die Raupen des Violetten Feuerfalters ,des Ampfer-Grünwidderchens, des Braunen Feuerfalters, des Kleinen Feuerfalters und des Dukatenfalters. Na, und manchmal nascht ja auch der Mensch noch dran.