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Wie ein Tier zu seinem Namen kommt

Es war einmal ein Maler namens August Johann Rösel von Rosenhof. Der lebte von 1705 bis 1759. Und er lebte gut von der Portrait-Malerei. Aber noch viel lieber sammelte er Insekten und Larven, die er detailreich und exakt zeichnete und zudem auch ihr Umfeld und Lebensweise beschrieb, wie z.B. dieses Insekt, das nach ihm benannt wurde: die Roesels Beißschrecke!
Diese Art von Langfühlerschrecken (ein Weibchen) ist sehr häufig und weit verbreitet. Sie ist Vegetarier in Teilzeit, also Flexitarier. Sie frisst Gras, Pflanzen, aber auch mal kleine Insekten oder Artgenossen, die genossen werden.
Aber noch einmal zu Herrn Rösel. Er hat es geschafft, u.a. durch ein Insekt in gewisser Weise unsterblich zu werden. Diese „Unsterblichkeit“ gerät aber in Gefahr. Im Namen von Herrn Rösel: Stoppen wir den Artenschwund!

Wer stört?

Beim ersten Hahnenschrei ist oft die Nacht erstmal vorbei. Doch lasse man sich nicht täuschen, auch bei anderen Geräuschen unterbricht, wenn man so „liecht“ im Nu die Schlafensruh. Schnarcht der Lebensgefährte, ist oft sein Leben gefährdet. Auch Fröschequaken ist kaum zu ertragen, auch Gänsen geht es bei Geschrei oft an den Hals, ähm Kragen. 
 
Doch haben wiederum wenige Widerwillen, beim Gesang der Grillen, auch weniger möcht` man die Weinhähnchen killen.
Diese Langfühlerschrecken sind schwer zu entdecken. Sie singen von spät bis früh, zart aber laut „Drüü Drüü!“. Die Flügel nutzen sie als Trichter für’n Schall und drehen die Insekten sich, scheint der Hall von woanders her zu kommen! Haben Sie sie schon vernommen?
 
Dank an Gudrun für das ungewöhnliche Bild!

Nicht erschrecken vor Heuschrecken!

Wir kennen uns erst seit kurzem. Die Laubholz-Säbelschrecke und ich. Vermutlich ist sie auch selten, in mehreren Bundesländern steht sie auf der Roten Liste. Sie ist schwer aufzufinden, weil sie deutlich kleiner ist als ein Elefant. Und wenn sie singt, hört man sie nur auf kurze Entfernung. So kann man sie auch akustisch kaum orten. 
 
Es heißt, diese Sichelschrecke (Bild: ein Männchen) liebt Laubbäume. Das Weibchen legt dort die Eier in grobborkige Stämme. Das ausgewachsene Insekt ernährt „omnivor“, also ein Allesfresser wie wir. Gerne hätte ich zum Erkenntnisgewinn das Insekt noch weiter beobachtet, aber es katapultierte sich hinweg. Fliegen kann es nicht mit seinen Stummelflügeln. Na ja, vielleicht sieht man sich ja wieder.

Ein Pferd! Ein Pferd! …

Ich mag Pferde, auch das Grüne Heupferd. Es ist bei uns eines der größten Langfühlerschrecken. Auf dem Bild ist ein Weibchen, erkennbar an der langen Legeröhre, mit dem sie bis zu 600 Eier in den Boden legt. Je älter das Weibchen ist, um so eher reichen die Flügel über den Legestachel.
 
Das Heupferd ist Flexitarier, manchmal gibt es Grünzeug, meistens aber Insekten. Frisst es mal schwache oder kranke Artgenossen, zählt es dies als Veggie-Tag, als Grünzeug, denn das andere Heupferd war ja grün.
 
Übrigens können nur die Männchen singen. Ich finde, es klingt ratternd-schwirrend und länger andauernd. Trotzdem: ein schönes Sommergeräusch. 
(Das Foto hat Jack Simon gemacht. Danke!)