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Ja, was ist denn das?

Sie sind unter uns! Längst! Eine Lebensform, nicht Tier noch Pflanze: Schleimpilze. Pilze sind sie aber auch nicht. Eher wie Amöben, die einen Verbund zu einer großen Zelle bilden und sich irgendwie schneckenartig fortbewegen kann. Und nur die Zellkern teilen sich alle 8 Stunden. 


Das „Alien“ auf dem Bild hat sich zu einem Klumpen zusammen gezogen. Es ist ihm zu trocken. Es hat jetzt die Wahl, unter Erde oder Rinde zu verschwinden und auf feuchteres Wetter zu warten. Oder einfach auszutrocknen. Wird es wieder feucht, erwacht es wieder zum Leben. 
Man sagt auch „intelligenter Schleim“ zu ihm, denn es kann Dinge, die `ne Schleimsuppe nicht hinbekommt: gezielt sich fortbewegen, untereinander „kommunizieren“, identische Schleimpilze können verschmelzen, uvm. So unheimlich ist das Wesen, dass man gar Hexenbutter dazu sagt. Echt wie verhext, das Wesen.

Gesehen hab` ich dieses Wesen noch nicht im Schaugarten. Aber, wer weiß.

Baum des Jahres 2021

Tatatata! Baum des Jahres 2021 ist: die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium)!  Oft trifft man sie auch als Strauch an, wenn man sie mal antrifft. 


Es trifft sich gut, dass dieser Baum jetzt geehrt wird, denn er ist was Besonderes: immergrün, mag Halbschatten, in seinem Geäst nisten gerne Vögel, hier überwintert häufig der Zitronenfalter, die Früchte hängen den ganzen Winter und verderben nicht (und erst der Frost macht sie weich und für Vögel essbar).


Auch wenn es reizt, Zweige mit den roten Beeren als Weihnachtsschmuck zu nutzen, bitte tun Sie es nicht. Die Stechpalme ist bei uns besonders geschützt. Früher, als es mehr Stechpalmen gab, konnten sie auch besser genutzt werden, z. B. das Holz für Intarsien, belaubte Zweige zum Reinigen des Schornsteins, die giftigen Früchte nahm man ein für oder gegen Allerlei. Besonders Letzteres ist nicht zu empfehlen. 


Wenn Germanen und Kelten schon den Baum verehrten, dann sollte er auch bei uns wieder mehr Beachtung finden. Finde ich. 

Sieht was, was ich nicht sehe!

Ich möchte das auch. Nein, kein rotes Brustgefieder. Nein, ich möchte auch nicht so verschieden singen können wie das Rotkehlchen. Ich möchte bitte so bald wie möglich das Magnetfeld sehen können! Bitte! Das Rotkehlchen und andere Zugvögel können`s doch auch! Wie sie das können? Da fragen sie mich was. Viele Tiere können doch sogar UV-Licht sehen. 


Aber wie kann der Vogel das Magnetfeld sehen? Nach neueren Studien liegt es an Proteinen (Cry4) in Auge des Vogels, welches Rezeptoren für das blaue Licht brauchen. Also her mit dem Protein. Und ab damit ins Auge. Hoffentlich „geht das nicht ins Auge“!

Ist die Wilde Karde wild?

Die Wilde Karde – ein abenteuerlicher Name für eine spannende Pflanze. Ihr griechischer Name “Dipsacus“ leitet sich von „Durst“ ab. Warum? In den Blattachseln sammelt sich nach Regen das Wasser. Das können nun Vögel oder Wanderer trinken. Aus Achseln trinken? Und – ih, manchmal sind in dem „Achselwasser“ gar Fliegenlarven. 
Ein anderer Name der Karde ist Venusbad. Wenn Mädchen sich mit den Wasser waschen würden, würden sie wunderschön. Ein paar wunderhübschen Frauen bin ich schon begegnet. Um die Wirkung des “Venusbades“ aus rein wissenschaftlichen Interesse verifizieren zu können, hätte ich mal nachfragen sollen. Vielleicht so: „Waschen oder wuschen Sie sich eigentlich mit Achselwasser?“ Aber ich hab‘ mich nie getraut, denn Schönheit macht mich sooo verlegen.

Titelverteidigerin?

Reptil des Jahres 2021 wird: Die Zauneidechse (Lacerta agilis)! Was? Die war das doch schon 2020!!! Stimmt. Aber Corona hat alles durcheinandergebracht.

2020 wollte man Exkursionen, Fachtagung und andere Veranstaltungen zu diesem wunderschönen Tier machen. Pustekuchen! Wegen der coronabedingten Einschränkungen alles ausgefallen. Da war es naheliegend, dass die DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde) versucht, 2021 nochmals dem Thema gerecht zu werden.   Auch im Naturschaugarten Lindenmühle beobachten wir jedes Jahr mit Freude Zauneidechsen. Sie lieben unsere Trockenmauern und das reiche Angebot an Insekten.