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Ein glänzendes Beispiel

Ich träume ja immer davon, eine unbekannte Insektenart zu entdecken, die dann nach mir benannt würde. Das wär’s doch: So eine Art Unsterblichkeit zu erreichen. Drum durchforste ich gar meine älteren Bilder. Und dann immer wieder diese schrecklichen Enttäuschungen.

Die kleine abgebildete Wildbiene hat leider schon einen Namen, wird nie Karlheinz-Biene heißen. Aber sie ist was Besonderes: Wildbiene des Monats März 2025! Und hat den schönen Namen „Goldglänzende Furchenbiene“! Ich habe sie im Mai 2018 fotografiert. Jawohl. Ich! 2018! Da hatten Sie vermutlich noch nicht einmal einen Fotoapparat!

Auch wenn die nur 8 mm große (bzw. kleine) Biene nie meinen Namen tragen wird, so tröstet mich doch ihr Blick aus ihren grünen Augen. Und ein weiterer Trost: Ich habe sie in unserem Schaugarten auf einer Wildrose fotografiert. Tata!

Eine ungewöhnliche gewöhnliche Pflanze

Falls Sie beim Ansehen des Bildes ein verzücktes „Wow!“ von sich gegeben haben, dann sind Sie dem Namen der Wildpflanze sehr sehr nahe gekommen. Sie heißt nämlich „Wau“!

Außerdem heißt sie auch Reseda, was sich vom Lateinischen ableitet für stillen oder lindern. Das wiederum zeigt, dass Resedaarten auch zu Heilzwecken genutzt wurden.

In Mitteleuropa findet man nur den „Gelben Wau“. Es ist ein- bis mehrjährig, samt sich gut aus, braucht aber einen sonnigen trockenen Standort. Wenn die Sonne scheint, besuchen ihn viele Wildbienen und Hummeln.

Noch etwas Erstaunliches: Der verwandte Färberwau dient(e) hervorragend zum Färben. Die entstandene blaugrüne Farbe war nach dem zweiten Weltkrieg oft ein Grundanstrich für Maschinen. Ein „Wow!“ für den „Wau“!

Different but same!

Vier verschiedene Wanzen? Weit gefehlt! Das ist alles die GLEICHE Wanze, allerdings in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Das ist wirklich erstaunlich!

Na ja, vielleicht auch nicht, denn wenn ich Bilder von mir über Jahrzehnte hinweg anschaue, dann muss ich mir eingestehen: Ja, doch! Ich kenne Metamorphose! Erwarten Sie aber jetzt keine Bilder von mir!

Apropos Bilder: Drei der Bilder stammen nicht von mir. Ich habe die Bilder nur im Format geändert. Hier die Fotografen: Oben rechts (jüngeres Nymphenstadium) von Hectonichus („Lizenz CC BY-SA 3.0.“), unten rechts (5. Entwicklungsstadium) ebenfalls Hectonichus (Lizenz CC BY-SA 3.0.), unten links (ebenfalls 5. Entwicklungs-stadium) von Slimguy (Lizenz CC BY 4.0).

Oben links ein Foto von mir. Sorry, das ist irreführend! Also ich habe die fertig entwickelte „Nördliche Fruchtwanze“ fotografiert. Bin ich schon stolz drauf, den Käfer nach mehrmaligem Kleidungswechsel erwischt zu haben!

Ungewöhnlich, der Gewöhnliche Efeu

Ich bin diesem wunderschönen Efeu in Alsheim (Rheinhessen) begegnet. Solche tollen Früchte! Die werden mitten im Winter reif und sind dann wertvolle Nahrung für Amseln, Drosseln, Grasmückenarten, Gartenrotschwänzen und Staren.

Mein Gartenhäuschen ist auch vom Efeu um- und überwuchert. Ein unglaublicher Spaß ist es, sich zur Blütezeit ganz nahe am Strauch aufzuhalten, denn dort tummeln sich unzählige Insekten, angelockt vom süßlichen Duft. Ein Summen und Brummen, wie eine schöne Musik für mich.

Bis ein Efeu blüht, vergehen 5 bis 8 Jahre. Er klettert auch gerne an Wänden und Bäumen bis zu 20 Metern hoch! Und sein Stamm könne schenkeldick werden. Schenkeldick! Als ob es nicht solche und solche Schenkel gäbe!

Soooooo schön!

Die Rundblättrige Glockenblume ist so schön, dass Schweden sie zur „Nationalblume“ gekürt hat. So eine Blumenkategorie haben wir nicht. Wir haben einen „Nationalbaum“, die „Deutsche Eiche“. Naja, auch nicht schlecht.

Aber nochmal zu dieser Glockenblume. Außer schön ist sie: mehrjährig, robust, blüht lange, mag magere Böden, verträgt auch Trockenheit, weil sie tief wurzelt, soll entzündungshemmend und blutstillend sein. Und eins ist sie auf jeden Fall: nützlich! Sage und schreibe 38 Wildbienenarten holen sich bei ihr Nektar und/oder Pollen. Außer mir und den Schweden mögen auch 20 Raupen die Pflanze. Einige dieser Tiere könnten ohne diese Blume nicht existieren!

Unsereins könne die Blume auch essen, als Deko im Sommersalat. Aber mal ehrlich: Jetzt ist Herbst, und ich bin, im Gegensatz zu den Tierchen, nicht drauf angewiesen. Ich alter Schwede!