Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Gottesdienst und Offene Bühne 1.9.2024

Der Ökumenische Arbeitskreis „Bewahrung der Schöpfung“ des Bistums Mainz veranstaltete den Gottesdienst zum Ökumenischen Tag der Schöpfung. Der AK unterstützt eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung auf der Erde. Der Gottesdienst fand im Naturschaugarten Lindenmühle statt.

Die AG Christlicher Kirchen schrieb: „Das Motto lautet „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“, in Anlehnung an Psalm 96 aus der Bibel. Der Wald als wichtiges Ökosystem ist ein Zuhause für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, ist wichtig für Sauerstoffproduktion und eine natürliche Kohlenstoffsenke. Damit er nicht weiter durch die Folgen des Klimawandels zerstört wird, braucht es unseren Einsatz,  ….“

Eine Meditation zu Beginn lud dazu ein, sinnlich den Schaugarten, die Bäume, den leichten Sommerwind, … wahrzunehmen. Es war den zahlreichen Gästen anzumerken, wie gut das tat.

Eine kurze Führung von Christoph Schallert nach dem Gottesdienst erklärte viel zum Naturschaugarten und wie man im eigenen Garten viel für die heimische Vielfalt von Pflanzen und Tieren tun kann. 


 


Nachmittags gab es eine weitere Veranstaltung:

Offene Bühne  1.9.2024, 15 Uhr

Nachmittags gab es bei der Offenen Bühne Gedichten und Geschichten, Musik und Lieder, oft zum Thema “Natur“ 
Besonders überraschend waren die Tanzbeiträge von Bretzenheimer Kindern!

 

„Die Brücke am Zay!“

„Die Brücke am Zay“

Nein, nicht gemeint ist „Die Brücke am Kwai“, sondern am Zaybach. Und auch das stimmt nicht ganz, auch wenn vor einiger Zeit Teile des Zaybachs auf das Gelände des Naturschaugartens flossen. Das ist leider schon länger nicht mehr der Fall.

Nichtsdestotrotz, Teile der Brücke waren defekt und Dennis Bergner und Christoph Schallert reparierten den Schaden, als hätten sie nie etwas anderes getan. Gut, ersterer ist Ingenieur, der andere Anwalt und Dozent. Synergieeffekte sind da nicht ausgeschlossen. Wie das neue Loch in der leeren Kasse des Arbeitskreises zu füllen ist, da fehlt noch ein Plan. Oder anderweitige Synergien.

Dank auch an die anderen Beteiligten, die während des Brückenbaus heimlich immer mal schauten, wie die Lage ist, aber vor allem trotz der Hitze wunderbare Arbeit im Schaugarten leisteten.

Schön, aber schön kratzig!

Kratzdistel klingt nicht so nett, Wollkopf dagegen schon. Drum hat man sich gedacht: Mit beiden Namen zusammen macht man diese Distel attraktiver. Gläubige Menschen können sie auch Mönchskrone nennen. 😉
Aber mit Namen das Image dieses Korbblütlers zu verbessern, das braucht es nicht. Ein einziger Blick an einem sonnigen Tag genügt, um sich in die kratzige Schönheit zu verlieben! Da tummeln sich Bienen, Hummeln, Rosenkäfer, von Juli bis September. Es herrscht fast immer ein emsiger Betrieb. Wer es genau wissen will: 84 Arten von Wildbienen, 36 von Schmetterlingen, 16 von Raupen, 36 von Schwebfliegen und 6 Käferarten besuchen diese Disteln. Langweilig wird da Insektenbeobachtung nicht.

Die Distel ist zweijährige, im ersten Jahr bildet sie aber nur eine Rosette, doch im zweiten Jahr hat sich dann das Warten gelohnt. An einem sonnigen Standort kann sie bis zu zwei Meter hoch werden. Das heißt für Fotografen: Endlich mal nicht bücken!

Schön wie Adonis?

Das ist die wunderschöne Frühe Adonislibelle. Diese Kleinlibellenart heißt so, weil sie früh im Jahr erscheint und ihr Rot an das rotblühende Adonisröschen erinnert. Und das rote Adonisröschen ist deswegen so rot, weil der schöne Adonis aus Eifersucht getötet wurde und ein Tropfen seines Blutes dann zu dieser Blume wurde. Sagen zumindest die Sagen die alten Griechen.

Dieses schöne Tier fliegt von April bis August. Und trotzdem fällt es oft nicht auf, weil es meist nur kurze Strecken fliegt und sich ansonsten gerne in der Vegetation versteckt.

Spannend finde ich an dieser Libelle, dass sie bis zu 600 Eier unter der Wasseroberfläche an Pflanzen ablegt und, halten Sie sich fest, sie kann dazu bis zu 40 Minuten unter Wasser bleiben! Wenn man da mal schaut, wie lange es ein Apnoetaucher unter Wasser aushält, dann sind das im Vergleich bescheidene 11 Minuten und 54 Sekunden (Branko Petrović 2014). Und der Taucher musste keine Eier legen!

Mit Keulen?

Der Hintern verrät sie. Ganz gelb ist er von Pollen. Den gelben Po hat sie sich geholt, als sie ein Ei in das Pollenpaket einer Wirtszelle gelegt hat, meist in die von Mauer- oder Scherenbienen. Andere Keulenwespen haben oft die gleiche Idee und legen auch ein Ei in das gleiche Loch. Wenn die erste Larve schlüpft, dann wird es mörderisch, denn die frisst die anderen Wespeneier, dann das Wirtsbienenei, das innerhalb von etwa 6 Tagen aussaugt wird. Und als Nachtisch frisst sie auch noch den Pollenvorrat. Ich möchte der Keulenwespe in meinem besten Englisch zurufen: „LET IT BEE!“. Übersetzt in etwa heißt das: „LASS ES MIT DER BIENE!“, wohlwissend, dass niemand auf mich hört.
Diese Wespenart wir bis zu 12 mm groß, ist schwarz gefärbt und hat am Hinterleib gelbe Flecken. Also solche, die nichts mit ihrer hinterhältigen Aktion zu tun haben. Jetzt, da ich mir das eingeprägt habe, werde ich diese ohnehin häufigere Art bestimmt häufig erkennen!
Keulenwespe heißt das Insekt übrigens, weil die Fühler am Ende keulenförmig sind.