Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Eine ungewöhnliche gewöhnliche Pflanze

Falls Sie beim Ansehen des Bildes ein verzücktes „Wow!“ von sich gegeben haben, dann sind Sie dem Namen der Wildpflanze sehr sehr nahe gekommen. Sie heißt nämlich „Wau“!

Außerdem heißt sie auch Reseda, was sich vom Lateinischen ableitet für stillen oder lindern. Das wiederum zeigt, dass Resedaarten auch zu Heilzwecken genutzt wurden.

In Mitteleuropa findet man nur den „Gelben Wau“. Es ist ein- bis mehrjährig, samt sich gut aus, braucht aber einen sonnigen trockenen Standort. Wenn die Sonne scheint, besuchen ihn viele Wildbienen und Hummeln.

Noch etwas Erstaunliches: Der verwandte Färberwau dient(e) hervorragend zum Färben. Die entstandene blaugrüne Farbe war nach dem zweiten Weltkrieg oft ein Grundanstrich für Maschinen. Ein „Wow!“ für den „Wau“!

Different but same!

Vier verschiedene Wanzen? Weit gefehlt! Das ist alles die GLEICHE Wanze, allerdings in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Das ist wirklich erstaunlich!

Na ja, vielleicht auch nicht, denn wenn ich Bilder von mir über Jahrzehnte hinweg anschaue, dann muss ich mir eingestehen: Ja, doch! Ich kenne Metamorphose! Erwarten Sie aber jetzt keine Bilder von mir!

Apropos Bilder: Drei der Bilder stammen nicht von mir. Ich habe die Bilder nur im Format geändert. Hier die Fotografen: Oben rechts (jüngeres Nymphenstadium) von Hectonichus („Lizenz CC BY-SA 3.0.“), unten rechts (5. Entwicklungsstadium) ebenfalls Hectonichus (Lizenz CC BY-SA 3.0.), unten links (ebenfalls 5. Entwicklungs-stadium) von Slimguy (Lizenz CC BY 4.0).

Oben links ein Foto von mir. Sorry, das ist irreführend! Also ich habe die fertig entwickelte „Nördliche Fruchtwanze“ fotografiert. Bin ich schon stolz drauf, den Käfer nach mehrmaligem Kleidungswechsel erwischt zu haben!

Ungewöhnlich, der Gewöhnliche Efeu

Ich bin diesem wunderschönen Efeu in Alsheim (Rheinhessen) begegnet. Solche tollen Früchte! Die werden mitten im Winter reif und sind dann wertvolle Nahrung für Amseln, Drosseln, Grasmückenarten, Gartenrotschwänzen und Staren.

Mein Gartenhäuschen ist auch vom Efeu um- und überwuchert. Ein unglaublicher Spaß ist es, sich zur Blütezeit ganz nahe am Strauch aufzuhalten, denn dort tummeln sich unzählige Insekten, angelockt vom süßlichen Duft. Ein Summen und Brummen, wie eine schöne Musik für mich.

Bis ein Efeu blüht, vergehen 5 bis 8 Jahre. Er klettert auch gerne an Wänden und Bäumen bis zu 20 Metern hoch! Und sein Stamm könne schenkeldick werden. Schenkeldick! Als ob es nicht solche und solche Schenkel gäbe!

Zur Untermiete bei Wildbienen

In unserem Wildbienenhotel hatten bisher auch andere Tiere Platz, mal Blaumeisen, mal Kohlmeisen. Und jetzt ein neues Tier? Ein Säugetier?

Ja das stimmt. So wünschen wir es uns zumindest. Ein Gartenschläfer darf einziehen. Das mögliche neue Zuhause wurde dem Schaugarten geschenkt von Heidi Kimmel, sie half gar beim Aufhängen.

Wir sagen Danke und freuen uns auf einen neuen Mieter!