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Nomen est omen?

Bild von Jack Simon

Wie kann man denn Weichkäfer und gleichzeitig Soldatenkäfer heißen? Klingt wie verweichlicht UND knallhart. Ich fragte das Insekt drum einfach persönlich: „He little beetle, do you wanna be a gentle civilian or a combative soldier?“ Da es aber ein rheinhessisches Insekt war, war die Antwort: „Komm, geh‘ fort, los mär bloß mei Ruh!“

Wenn man so spricht, spricht das vielleicht für die pazifistische Variante. Aber weit gefehlt, der Gemeine Weichkäfer jagt kleine Insekten. Auch schon als Larve. Also nicht gerade ghandhimäßig! Allerdings: Ganz selten hat er ’nen Veggieday und da isst er auch mal junge Pflanzentriebe.

Was ist denn der wirklichen Grund für den Namen Soldatenkäfer? Wer es weiß, der bekommt ein Fleißbildchen! 

Rüsseltier

Was für seltsame kleine Wesen! Um das so genau zu sehen, da muss man schon genau hinschauen oder so gute Makroaufnahmen machen können, wie Jack Simon. Vielen Dank für die Aufnahme.

Zu finden sind diese Iris-Rüsselkäfer (Mononychus punctumalbum) auf der Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) am Teich. Auch wenn unser Teich wegen der Trockenheit nur noch ein Tümpel ist, es tut dem Treiben dieser Insekten bislang keinen Abbruch.

Mononychus (eine Klaue) bezieht sich auf die verkümmerte zweite Klaue, punctumalbum bedeutet weißer Punkt am Rücken. Beide Merkmale sind auf dem Bild zu erkennen. Die schwarze Variante des Käfers ist mehr im Norden Mitteleuropas zu finden, die braune Variante eher im Süden. Na, und unser Naturschaugarten in Mainz liegt genau in der Mitte, drum sind wohl beide einträchtig nebeneinander 😉.

Das Männchen erkennt man an der stärkeren graugelblichen Schuppung an Kopf, Hals und Unterseite. Also der linke Käfer auf dem Bild. Die schwarze und die braune Variante des Rüsselkäfers scheinen keine Probleme miteinander zu haben. Ich meine gar, sie beim Schnackseln gesehen zu haben. Was Anfang Mai (Foto vom 8.5.) eher etwas früh ist. Und das Weibchen saß oben. Aber ich kenne mich mit sowas nicht aus. Egal. Auf jeden Fall freue ich mich über jedes neu entdeckte Insekt. Übrigens freut sich auch die Meise, die in der Dachwohnung unseres Wildbienenhotels logiert.

Warum bringt der Glück?

Rund achtzig Arten Marienkäfer gibt es in Deutschland. Aber warum gerade hat man den  Siebenpunkt-Marienkäfer als Glücksbringer erkoren? Nun, die Sieben gilt  seit langer Zeit als Glückszahl. Die Zahl begegnet uns oft, z.B. die Weltwunder, die Erschaffung der Welt in 7 Tagen, James Bond 007 usw.  Und weil der Siebenpunkt-Marienkäfer (aber nicht nur eher) so fleißig Läuse verspeist, ist er ja schon ein Glücksfall. Allein schon als Larve vertilgt er je nach Art bis zu 3000 Pflanzenläuse oder Spinnmilben.