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modisches Insekt

Streifen machen schlank. Darüber werden sich Streifenwanzen kaum Gedanken machen. Ich aber habe mir Gedanken über diese Insekten gemacht. Und das gar in Gedichtsform:
 
Man sollte sich nicht darauf versteifen, dass die reifen Streifenwanzen uns auf der Nase tanzen, denn im Großen und Ganzen sind sie bloß harmlos, saugen kurz am Engelwurz, mit ihrer Rüsselröhre an der Möhre, wie eine Schnake an der Pastinake, und als Abendbrot machen sie ohne Not kleinste Insekten tot. 
 
Betrachten wir mal hier das Muttertier: Das ist sehr bedacht, denn es bewacht, kaum dass der Nachwuchs zur Welt gebracht, Tag und Nacht, so könnt man sagen, die Plagen. 
 
Die Wanze ist weit verbreitet und nett gekleidet, wird oft angegafft, trinkt Pflanzensaft und ist nunmal sehr sozial. Phänomenal! 

Ja wie heißt du denn?

Dieser Schmetterling hat es noch nicht einmal zu einem eigenen deutschen Namen geschafft. Und wenn eine Suchmaschine mir seinen Namen Agriphila straminella übersetzen soll, wird behauptet, das erste Wort sei auf Zulu und das zweite auf Niederländisch. 
 
Man könnte diesen Zünsler vielleicht „Den Flugfaulen“ nennen, denn das ist er. Aufgeschreckt fliegt er kurz und ist wieder im Gras verschwunden. Gras ist ohnehin seine Lebensgrundlage, denn sein Nachwuchs ernährt sich von Süßgräsern. Wie süß! 
 
Zünsler leitet sich von “zünseln“ ab und hat damit zu tun, dass die Zünsler nachts oft in offene Lichtquellen fliegen (und sich vielleicht so anzünden?). Oh je! 

Tarnen und Täuschen

Verblüffend ist, wenn man glaubt, etwas ganz sicher auf den ersten Blick zu erkennen, und sich dann auf dem zweiten Blick merkt, dass man meilenweit daneben liegt. So geschehen bei dieser vermeintlichen Ameise. Die ist nämlich eine Wanze, die Ameisensichelwanze. Nun fällt sie ja ohnehin mit ihren 6 mm kaum auf.  Aber speziell im Larvenstadium sieht sie wirklich wie eine Ameise aus, eine perfekte Mimikry. Wie eine Ameise mit Sichelrüssel und Stummelflügelchen.
 
Sie ist überwiegend eine Räuberin, mag es aber auch vegetarisch. Sie killt z.B. Läuse, genießt aber auch mal Honigtau oder Pflanzensaft. 
 
Künftig kann sie mich nicht mehr täuschen. Und vielleicht sehe ich ja auch mal eine erwachsene Ameisenwanze. Die tarnt sich nicht so elegant. 

Clevere Natur

„(F)Alter, was guckst mit Deinem Ochsenauge“ möchte man zu dem Ochsenaugenfalter sagen. Ob das nun das Kleine oder das Große Ochsenauge ist, ich weiß es nicht. 

Spannend: Er macht oft im Sommer ein Monat Pause und ruht sich im Schatten aus. Da kann man sich mal ein Beispiel nehmen. 

Er mag die Klette. Ich hänge auch an der Klette, manchmal und ungewollt. Auch an einem Hund blieb die immer hängen. Sein Herrchen, ein schweizer Ingenieur, untersuchte die Kletten und erfand als zweiter (die Natur hatte ihn ja schon erfunden) den Klettverschluss. Und meldete es 1951 zum Patent an. Ganz schön schlau die Natur! Na, und die Schweizer :-)) 

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Braunschwarze Rossameise

Bild von Jack Simon

Wäre ich eine Ameise, gäbe es meine Art schon vor den Dinosauriern, ich würde zu den bestorganisierten und komplexen Organismen  der Welt gehören. Ich wäre Gärtner und Polizist, wäre Stratege, würde Kriege führen, würde Sklaven halten, ja das wäre ich als Ameise.

Ich hätte zwei Augen mit 400 Einzelaugen, und meistens drei Stirnaugen, mit denen ich UV- und polarisiertes Licht sehen könnte. Ich hätte „Antennen“, mit denen ich tasten, riechen und schmecken könnte. Ich hätte einen „sozialen Magen“ in meinem Kropf, aus dem ich Essen für die Larven oder für die Kollegen herauszaubern könnte.

Na gut, vielleicht sollte ich mir das doch nicht vorstellen. Womöglich wirkt sich das auch auf’s Karma aus! Aber die Vorstellung, die Kraft einer Ameise zu haben, fasziniert. Bei meiner Körpergröße müsste ich, in Relation zur Ameise gesetzt, einen Elefanten heben können. Wobei Elefantenheben wenig gebraucht wird. Sähe aber vermutlich gut aus.