Arbeitskreis Naturnahes Grün

Mitglied in der Lokalen AGENDA Mainz

Unser Logo

  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Was wächst da?

Na schau mal in den NaSchau! Wie schön die Wildart der Osterglocken blühen. Aber bitte nicht diese wilde Art pflücken, da werd‘ ich wild. (Das ist aber sonst nicht meine Art.) Die Narcissus pseudonarcissus ist streng geschützt. Ich hoff`, es nützt. 


Diese Narzisse hat einen genialen Trick: Ist die Zwiebel zu flach eingepflanzt, zieht sie sich mit Zugwurzeln tiefer. 


Die Osterglocke steht als Symbol des ewigen Lebens. Wer aber die Zwiebeln verzehrt, der riskiert das aktuelle Leben. Drum ein kleiner Tipp: Die Zwiebeln der Osterglocken nie neben Speisezwiebeln lagern. Andererseits: Sind wir doch ehrlich, Leben ist immer lebensgefährlich (lt. Erich Kästner). 

Was wächst da?

Sie kündigen den Vorfrühling an, die schönen Schneeglöckchen. Und wahrscheinlich sind sie auch schön giftig. Wenn auch nicht für Insekten. Für die sind sie oft die erste Nahrungsquelle. Schnee macht der Pflanze kaum etwas aus, denn sie kann sich mit einer Art Frostschutzmittel gegen die Kälte schützen. 

Genial ist, wie die Pflanze sich verbreitet: An die Samen ist ein Nährkörper angewachsen, den Ameisen gerne verzehren und dann die Samen oft auf dem Weg zum Bau vergessen. Das verwundert ein wenig, da ein giftiges Alkaloid der Pflanze gegen Alzheimer und Demenz verwendet wird. Aber das kennt man ja: Mit vollem Bauch denkt es sich schlecht!


(Das Bild ist von Max Thierbach, 12 Jahre. Danke.)

Was wächst da?

Schön ist die Wilde Malve alias Käsepappel alias Rosspappel. Bevor ich weiter rumbabbele: Das hat nichts mit der Pappel zu tun, “sondern bezieht sich auf die käselaibförmigen, schleimhaltigen Früchte, aus denen früher Kinderbrei (Papp) zubereitet wurde“ (lt. Wikip.). Klingt ja nicht so appetitlich, da fühle ich mich gleich „pappsatt“! 


Diese Malve gehört zu den schon in der Antike genutzten Pflanzen, z.b. u.a. als Gemüse, Heilpflanze gegen Husten und Stiche von Insekten. Sie wurde viel in Klöstern angebaut. 


Warum sie auch „Pissblume“ genannt wird? Vielleicht kommt das vom Aberglauben, mit ihr einen „Fruchtbarkeitstest“ machen zu können. Man goss den Urin einer Frau über die Malve, war die Malve nach drei Tagen nicht verdorrt, konnte man mit Kindern rechnen. Achtung: Das erklärt nicht den Anbau in Klöstern! Das war eine Anordnung von Karl dem Großen!

Teichreinigung

Er ist unser Sorgenkind – der Teich. Viel Astmaterial und Laub fällt von der Weide in ihn, Steine von Naturschaugarten werden hinein geworfen, die Umzäunung beschädigt. Nun ist er wieder einmal auf „Vordermann“ gebracht. Damit er nicht verlandet, wurde enorm viel aus ihm entfernt. Alles, bevor Frösche oder Kröten ablaichen und sich Libellen tummeln.

Sorge macht auch der Wasserstand. Da z.Zt. die Quelle kein Wasser liefert, besteht die Gefahr, dass sich der Teich stark verkleinert. Wann wieder Wasser kommt – wer weiß.

Schade ist, dass aus falsch verstandener Tierliebe immer wieder Brot in den Teich geworfen wird. Das lockt nur Ratten an, das möchte keiner.

Wir hoffen, dass bald wieder Wasserminze, Sumpf-Schwertlilien, Bltuweiderich und vieles mehr im und am Teich erblühen.

Was wächst da?

Ein edler Name: Königskerze. Muss man sich erst mal verdienen. Die Pflanze wurde oft, mit Pech und Harz bestrichen, als Fackel verwendet. Und hat vielleicht Königen als Kerze gedient.

Ich finde besonders die Schwarze Königskerze wunderschön. Welch eine Blüte! Apropos blühen: Es blühte einem Verstorbenen das Fegefeuer, wenn eine Königskerze auf dem Grab wuchs. Sagt eine Volksmär.

Die Samen sind giftig. Und wenn man die Fischen gibt, dann sind die betäubt und lassen sich leichter fangen. Meinte zumindest Aristoteles. Viele Mythen gibt es zur Pflanze. Noch eins: Wer sie ausreißt, wird vom Blitz erschlagen, heißt’s in Bayern. Jo mai, selba Schuid!