Arbeitskreis Naturnahes Grün

Mitglied in der Lokalen AGENDA Mainz

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Ein blaues Wunder

Hätten Sie 1957 die erste Sendung von „Der kleine Maulwurf“ gesehen, dann wüssten Sie, wie der Maulwurf zu seiner Hose gekommen ist. Aber nein, ich hab das auch noch nicht gesehen, war ja fast noch nicht geboren. Ich weiß aber inzwischen, dass die Hose aus Lein war. Richtig, aus dieser Pflanze, dem Lein.

Lein, das ist also ohne Flachs Flachs, eine uralte Kulturpflanze, die schon im fünften Jahrtausend v. Chr. in Ägypten und Mesopotamien genutzt wurde. Das Leinen war so gut, dass manche Mumie heute noch nett angezogen ist.

Das Potential dieser Pflanze ist, finde ich, nicht erkennbar. Für mich ist das erst mal nur eine wunderschöne Blume, die gerne auch auf magerem Boden wächst. Und die ich gerne in meinem Garten zur Zierde hätte. Aber, dass Lein auch wertvolles Leinöl liefert und in meinem Müsli zugesetzt mein Cholesterin in guten Grenzen hält, das weiß ich von meiner Frau. Vielleicht wurde das aber auch schon in der Geschichte vom „Kleinen Maulwurf“ erklärt. Fernsehen kann ja durchaus bilden!

Für das Foto besten Dank an Gisela Wolff.

Vorleseabend am Lagerfeuer – Mainz liest bunt 15.11.2024

Zum Bundesweiten Vorlesetag gab es eine Lesung am Lagerfeuer im Naturschaugarten mit dem Thema: Vorleben macht Zukunft!
Gleich vier Vorlesende präsentierten Lebensweisheiten, verpackt in Fabeln ! „Einfach fabelhaft!“, kommentierte ein Gast schmunzelnd.
Auch viel Besinnliches wurde geboten,  die Pausen zwischen den
Stücken verschafften bei träumerischer Musik Zeit zum Nachdenken.

Und dann war wirklich Lagerfeuerromantik angesagt: Stockbrot und  Marshmellows. Ein gelungener Abend!

Eine besondere Nelke

Weil diese Nelkenart mir am 1. November ein schönes Motiv beim Wandern bot, will ich etwas über sie schreiben. Sie ist allerdings nicht in unserem Naturschaugarten.

Schon im Mittelalter wurde die ausdauernde Blume in Klostergärten gepflanzt. Das sorgte vermutlich für die Benennung „Kartäuser-Nelke“, denn das Kloster eines Ordens lag im franz. „Chartreuse“.

Man nutzte die Heilpflanze gegen Bisse von Schlangen, gegen Zahnschmerzen und gegen Rheuma. Der Kartäuserorden beherrscht noch heute die Produktion eines Likörs aus vielen Kräutern und diesen Nelken.

Die duftende Wildblume ist außer bei dem Mönchen auch beliebt bei 13 Wildbienen- und 15 Schmetterlingsarten und 7 Raupenarten. Drei von den letzteren sind auf sie spezialisiert. Und letztere sind auch deutlich abhängiger von dieser Nelke wie etwa die Mönche von dem Kartäuserlikör.

Wunder in der Pilzwelt – Helmlinge

Ich habe allen Respekt vor Pilzsachverständigen, auch wenn ich sie kaum verstehe, denn sie haben meist eine eigene Sprache. Sie sagen z.B.: Helmlinge sind eine Pilzgattung aus der Familie der Helmlingsverwandten. Aha! Hmm – na gut.

Manchmal hat man auch Spaß mit Mykologen, z.B. wenn sie zeigen, dass Gelborangemilchende Helmlinge herrlich gelborange milchen. Und dass man sich mit angebrochenen Stielen von diesem Pilz die Fingernägel farbig „lackieren“ könne. Gelborangefarben! Es gibt auch Helmlinge, die milchigweiß oder wässrig oder rot milchen. Ob man damit auch Nägel „lackieren“ kann, vergaß ich zu fragen.

Ich finde diesen kleinen ungenießbaren Pilz wunderschön und wunderlich. Und Sie finden ihn unter Rotbuchen und bei Wikipedia.

Was für ein schönes Strickmuster!

Eine wunderlich Raupe! Das Bild hat mir jemand geschickt. Ich hätte die Raupe gerne persönlich kennengelernt. Aber wenigstens schreibe ich was zu ihr. Sie sieht irgendwie, ich sag mal, wie gestrickt aus. Schönes Muster! Aber ist natürlich Natur!

Der Kiefernschwärmer ist ein häufiger Nachtfalter. Tagsüber sitzt er dank seiner Tarnung unbemerkt an älteren Kieferstämmen. Die Raupe des Schmetterlings wirkt sehr auffällig, man findet sie aber gerade durch diese Färbung zwischen den Kiefernadeln nicht, lediglich durch deutliche Fraßspuren verrät sie sich. Also wenn Sie sie suchen, dann mal hoch in die Wipfel!

Oder Sie haben das Glück und finden die Raupe auf dem Weg zur Verpuppung am Boden. Dort überwintert sie dann manchmal gar zwei Winter unter Moos oder abgefallenen Nadeln.

Das dunkler werdende Analhorn dieser Raupe auf dem Bild zeigt, dass sie sich bald verpuppt. Sie hat bereits schon einige Häutungen hinter sich. Und offensichtlich wurde sie auch nicht Opfer ihrer zahlreichen Feinde wie Raupenfliegen, Schlupf- oder Erzwespen! Aber selbst als Puppe ist sie noch gefährdet, z.B. durch einen Pilz, die in ihr wachsen kann. Der Pilz ist nicht nur gefährlich für die Puppe, er heißt auch martialisch: Puppenkernkeule!