Archiv der Kategorie: Tierportraits

Hochschwanger

Frau Mauereidechse, ich weiß, es ziemt sich nicht, aber ich frage Sie einfach mal: Haben Sie zugenommen?
Fr. M.: „Wo haben Sie nur Ihre Manieren her? Ah, das war jetzt falsch, Sie haben ja gar keine!“
Dann sind Sie, dann sind Sie, dann …?
Fr. M.: „Ja was wohl? Ich bin schwanger! Trächtig würden Sie wohl als ungehobelter Mensch sagen!“
Wann kommen den die kleinen ähm Racker?
Fr. M.: „Um etwas gegen Ihre grenzenlose Unwissenheit beizutragen: Die kommen nicht, die werden geboren, in Kürze lege ich Eier, vermutlich zwischen 3 – 11, nach 6 Wochen schlüpfen die Jungen.“
Und die werden dann von Ihnen verhätschelt?
Fr. M.: „Die sind leider direkt auf sich selbst gestellt! Für Brutpflege ist keine Zeit. Jede / jeder muss zusehen, dass sie / er genügend Energie im Körper speichert, damit sie / er den Winter übersteht! Fettreserven werden z. B. viel im Schwanz gespeichert.“
Echt jetzt, im Schwanz? Haha!
Fr. M.: „Da gibt es nichts zu lachen! Einem entfernten Verwandten wurde von einer Katze der Schwanz abgerissen. Na gut, könnte man sagen, wächst ja nach. Aber dadurch konnte er zu wenig Fettreserven aufbauen und er verhungerte quasi im Winterschlaf.“
Ich hoffe, Sie bekommen genug zu essen!
Fr. M.: „Glücklicherweise ist der Naturschaugarten für Insekten sehr attraktiv, da bekommt man immer was auf den Teller!“
Herzlichen Dank, Frau Mauereidechse, für das Gespräch.

Was ist das?

Ein Balkenschröter!

Dazu meine Geschichte:

„Ich hab‘ einen von den Schröters gesehen!“ „Schröders von nebenan?“ „Ach nee, ich meine Schröters!“ „Wart‘ mal, Schröter, das war doch ein Beruf, der mit Weinhandel zu tun hatte!“ „Ja, nee, stimmt, meine ich aber nicht. Ich meine die Schröter, die mit Hirschkäfers verwandt sind!“ „Hirschkäfer, nee, so heißt niemand bei uns in der Straße!“ „Ja, nee ich meine die Insekten!“ „Was, Schröters und Hirschkäfers sind in Sekten? So was Religiöses?“ „Ja nee! I N S E K T E N! KÄFER!“
„Ach sach ma! Kannste des nich‘ gleich sagen!“ „Ja, nee, wenn Du mir halt nicht folgen kannst! Aber ich hab‘ ein Bild vom Balkenschröter!“ „Na, denn zeig ma‘!“…….. 

Klein und wunderlich

Nie und nimmer hätte ich dieses kleine Wesen entdeckt, wenn es sich nicht bewegt hätte. Weil ich Teile meiner verkahlten Hechtrose schnitt, wurden wir aufeinander aufmerksam. Erst durch das Makro meiner Kamera sah ich die erstaunlichen Details dieser Nymphe der Echten Käferzikade, die ca. 4 mm groß war. Sie kommt zwar häufig vor, aber ist eben wenig auffällig. Ich dagegen war wohl unübersehbar, denn sie versteckte sich ständig vor mir. In Gegensatz zu ihr bin ich auch deutlich weniger sprunghaft. Nur eins haben wir gemein: Wir sind beide wenig wählerisch bei der Nahrungsaufnahme (polyphag). Wobei sie allerdings nur Pflanzensäfte mag, aber dann von vielen Gehölzarten. Was das betrifft, bin ich eher Süßholzraspler.

Im Schaugarten ist sie mir noch nicht aufgefallen, aber sie ist sicher auch da Zuhause.

Federmotte

Insekten und ich, wir mögen keine Geranien. Die haben keine Pollen, keinen Nektar. Hat man denn gar nichts für die Artenvielfalt übrig? Bienen, Hummeln, Schmetterlinge fliegen die Blüten der Geranien an und ziehen hungrig und enttäuscht weiter. 


Obwohl: Die Raupen der Federmotte haben Geranien zum Fressen gern. Die vernichten dann Freunde der nutzlosen Geranien wiederum mit Gift, da können sie Gift drauf nehmen! 

Die Federmotte hab ich auch schon in Naturschaugarten gesehen. Fotografieren gelang mir aber an der eigenen Haustüre.

65 Arten der Federmotte gibt es in Deutschland. Eine Art lebte schon vor 23 Mio. Jahren. Obwohl sie nur schlecht fliegen kann! Die Flügel sind dafür nur sparsam angelegt. Aber sowas von! 

Interview mit Biene

Ich: „Sie sonnen sich gerade. Frau Mauerbiene, haben Sie zuviel Zeit!“

Biene: „Typisch Mensch! Wieder mal keine Ahnung! Ich relaxe nicht, ich bin fix und fertig. Hab` mich gerade aus meinem Nest freigebuddelt. Uff, was ’ne Arbeit!“

Ich: „Und jetzt ’ne Pause? „

Biene: „Schön wär’s! Ihr Menschen lebt rund 80 Jahre, ich nur 4 – 8 Wochen, drum ist ein ganz anderes Zeitmanagement angesagt.“

Ich: „Da will ich mal nicht länger stören!“

Biene: „Ja, ich schwirr‘ mal ab, muss noch zum Befruchten! Nix als Arbeit den ganzen Tag!“

Ich: „Befruchten ist Arbeit?“ Aber die Biene ist schon weg.