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Auf der Jagd

Man sagt ja schon mal: „Ich könnte mich grün und blau ärgern!“ Und dann wird aus der angekündigten Farbänderung letztlich doch nichts. Anders bei der Veränderlichen Krabbenspinne, die kann ihre Körperfarbe an weiße oder gelbe Blüten anpassen. So kann sie besser jagen und wird weniger von Fraßfeinden entdeckt. Letztere ärgern sich darüber aber nicht „grün und blau“. 
 
Woher wohl die Redewendung kommt? Man nimmt an, dass sich vermutlich zwei Sprüche vermischten: „grün und blau schlagen“ und „sich schwarz ärgern“ (sich zu Tode ärgern). Sprache ist manchmal genauso sonderbar wie eine Spinne, die die Farbe wechselt!
 
(Gesicht der Krabbenspinne; alle Bilder in diesem Artikel sind von Jack, besten Dank dafür!) 
 

Beute gemacht

Am Duftpfad im Naturschaugarten auf der Strauchrose Stanwell Perpetual hat die Veränderliche Krabbenspinne Beute gemacht: eine Schwebfliege. Sie legt sich gar mit größeren Insekten an, auch eine Hummel verschmäht sie nicht. Oft sind Krabbenspinnen immer auf der gleichen Blüte anzutreffen. Schauen Sie doch mal vorbei. Vielleicht haben Sie Glück und sehen die Spinne bei ihrem nächsten „Häppchen“. Einfach den Duftpfad durchgehen, auf eine weißlichblühende Rose achten und dann: ganz genau hinschauen. Viel Erfolg!

Gefahr!?

Da lauert doch eine Krabbenspinne in der Kratzdistel. Sie verharrt bewegungslos. Die weibliche Veränderliche Krabbenspinne könnte sogar aktiv ihre ‚Farbe ändern. Allerdings bekommt sie nur grünlich, gelb oder weiß immer hin (immerhin!), die violette Farbe der Distel leider nicht.

Nichtsdestotrotz, ich sehe schon Gefahr im Verzug, als sich ein Roter Weichkäfer näher. Spannung! Aber, nanu, die Krabbenspinne lässt den Käfer in Ruhe, obwohl er praktisch fast über sie hinweg läuft. Nun trägt allerdings der Rote Weichkäfer seine Warnfarbe auch nicht umsonst. Denn bei Störung oder Angriff sondert er eine Flüssigkeit ab, die übel riecht, übel schmeckt, ätzend oder auch giftig wirkt. Das wirkt. Man kennt das ja selbst; Wenn mal das Deo versagt, wird man auch mehr in Ruhe gelassen 🙂

Zweikampf?

Wohl eher nicht. Obwohl die Braune Krabbenspinne sogar größere Tiere wie Schmetterlinge und Hornissen erbeutet, lässt sie die Raupe des Königskerzen-Mönchs in Ruhe. Zumindest solange ich beobachtete. Vielleicht war sie ja einfach nur satt.

Das Bild ist ein schöner Beleg für Vielfalt: Diesen Eulenfalters gäbe es kaum ohne Königskerzen, Spinnen und Vögel brauchen Insekten, wir brauchen die Vögel, die zudem gar Sämereien verteilen. Wir können auf nichts in dieser „Kette“ verzichten.