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LeuchtkäferLarve

Glühwürmchen sind phantastische Wesen. Aber es gibt sie immer weniger, da Lebensräume verschwinden, Pestizide sie schädigen und auch Lichteinflüsse eine Rolle spielen. Denken Sie drum auch daran, wenn Sie den Garten nächtens unnötigerweise beleuchten.
 
Das Bild zeigt eine Larve des Großen Leuchtkäfers, diese ernährt sich von Schnecken. Da folgt sie einfach der Schleimspur. Und dann: Mahlzeit.
 
Die Geschichte handelt aber mehr vom ausgewachsenen Leuchtkäfer. Vielen Dank an Jack Simon für das Bild.
 
Warum denn nicht
 
Manches könnte wirklich einfacher sein. Frauen könnten z. B. mit der Taschenlampe Signale geben, ob da was geht. Zugegeben wenig originell, aber effektiv. Beim Glühwürmchen klappt das doch auch. Und sogar ohne Taschenlampe! Das Weibchen des Großen Leuchtkäfers macht das einfach so. Man muss allerdings dazu sagen, dass es flugunfähig ist und dass das z. B. für eine mögliche Fernbeziehung kontraproduktiv ist. So hockt es also rum und knipst aus Langeweile das Licht an und aus. Das Männchen kommt, ist ge- und verblendet und verliebt sich. Man hört aber auch, dass, wenn das alles nicht klappt, es dem weiblichen Glühwürmchen ziemlich wurmt. Allerdings auch, wenn das Männchen keine große Leuchte war! Versteht sich, dass die sich dann nicht verstehen.

Blutzikade

Blutzikaden sind wunderschön. Wer so auffällig ist, hat keine Fraßfeinde zu fürchten. Lt. NABU ist sie wohl nicht giftig, scheiden aber bei Gefahr eine übelriechende Flüssigkeit an den Füßen aus. Da vergeht einem der Appetit. Man kennt das ja selbst, wenn andere Schweißfüße haben.


Blutzikade „singen“ so leise, dass wir es nicht hören können. Anders ihre südlichen Verwandten. Wobei nur die Männchen singen. Das wusste schon der griechische Dichter Xenarchos, der Folgendes von sich gab: „Glücklich leben die Zikaden, denn sie haben stumme Weiber“.  Ich habe das einer Freundin zitiert, die Antwort war ziemlich laut.


Die Gemeine Blutzikade paart sich in einer V-Stellung bis zu fünf Stunden lang. Man weiß aber nicht, ob das bequem ist und ob dabei das Männchen singt. Gut, wer macht das schon.


Auf der Welt gibt es ca 40.000 Zikadenarten, in Mitteleuropa sind es 800 Kleinzikadenarten. So klein, dass man sie oft übersieht. Hat man eine erwachsene Blutzikade mal entdeckt, ist sie oft auch, zack, schon wieder weg. Denn sie hat eine enorme Sprungkraft. Vielleicht kommt sie ja mal auf ’nem Sprung in Ihren naturnahen Garten.

Killer „entlarvt“

Urteilen Sie nicht zu früh. OK und ja, ich bin ein Killer. Aber etwas hat das so für mich festgelegt. Nennen Sie es Gott oder Natur oder Evolution. Nennen Sie es wie sie es wollen. Es ist halt so für mich wie es ist. Tagein, tagaus. So wie Sie jeden Tag zur Arbeit trotten.


Und ja, man kann mich kaufen. Macht es das verwerflicher? 30 von uns Assassinen kosten gerade mal 11 €. Sie können ganze Söldnertrupps unserer Art kaufen, dann ist der einzelne Assassine günstiger.


Wir arbeiten präzise, schnell, knallhart, ohne Hilfsmittel. Wir sind topfit trotz der oft lausigen Verpflegung. Wir benötigen noch nicht einmal Augen für unsere Arbeit. Einzig und allein der Tastsinn genügt. Nennen Sie mich ruhig kaltblütig, aber ich verfüge über eine tötliche Effizienz, ich schaffe 400 bis 600 Blattläuse in drei Wochen. Hasta lavista!

Was fliegt denn da?

Es war Anfang April ein Schauspiel sondergleichen: An einer unscheinbaren Ecke im Naturschaugarten mit wenig Vegetation war am meisten los. Während (s. Bild) Graue Sandbienen sich Bruthöhlen gruben, lauerten bereits Rothaarige Wespenbienen darauf, ihre „Kuckuckseier“ reinzulegen. Die Wespenbienen riechen scheinbar gar die Wirtsnester. Und die sind zumeist die der Sandbienen.


Zeitgleich schwirrte der Große Wollschweber wie ein Kolibri über dieser Szenerie und warf immer wieder mit einem Ruck seine Eier ab. Soweit ich weiß, treffen die geschlüpften Larven keine Auswahl, sie machen sich erst über das Futter und dann über die Larven der Solitärbienen her. Egal ob Wespenbienen oder Sandbienen.


Die Insektenwelt ist abenteuerlich, spannend, wild, unvorstellbar vielschichtig. Und überhaupt nicht langweilig. Leider spielt sich viel im Kleinen ab und Füße zertrampeln oft Wertvolles. Oft ohne zu bemerken, was für Wunder zu seinen Füßen stattfinden.

Was krabbelt denn da?

Stellen Sie sich mal einen Viehzüchterverband vor,  der Kühe in die Nähe seiner Bewohnung schleppt, damit er sich gut um sie kümmern kann. Dann setzt er alle Kühe auf Bäume, sind die „abgegrast“,  schafft er die Kühe auf andere nahe Bäume. Will jemand die Kühe fressen oder aussaugen, wird der Viehzüchterverband sauer und kämpft tapfer gegen die Räuber. Logisch, die Kühe sind dem Verband ja sein Ein und Alles. Denn man kann die Kühe so gut melken! Ein bisschen berührt und schon geben sie freiwillig einen süßen Saft ab.


Unsinn? Ein Märchen? Weit gefehlt! Denn genauso (also fast so) machen es die Schwarzen Wegameise. Die stehen total auf süß, ich kann das nachvollziehen. Ihr Viehzeugs sind Blattläuse, gemolken wird der „Honigtau“, durch Befühlen, Betatschen rücken die das Süße freiwillig raus (vermutlich, um nicht an Diabetes zu versterben 😉).


Das Bild ist von J. Simon. Tolle Aufnahme, besten Dank!