Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Ohne Moos nichts los!

Dieses Moos wächst leider nicht im Naturschaugarten. Es braucht saure feuchte Böden, meist in Nadelwäldern. Doch es ist so schön, dass es ein Geschichtchen von mir wert ist. Nun denn:

Wenn man Frauenhaar-Moos aus der Nähe fotografiert, sieht das wunderschön aus. Fast so, als flöge man über eine Palmenplantage!
Es erinnert aber eigentlich nicht an Frauenhaar. Und eigentlich heißt die Pflanze sogar „Goldenes“ Frauenhaarmoos. Das kann man erst nachvollziehen, wenn dieses Moos erblüht, denn dann sind die Sporenkapseln gelb- bis rotbraun gefärbt.
Das Moos ist sooo weich, man möchte sich darauf legen. Bären machen das wohl, sie polstern ihren Bau damit aus. Die Finnen behaupten das zumindest. Ich möchte Ihnen mit dieser Aussage also keinen Bären aufbinden. 
Das Moos nennt man auch Haarmützenmoos. Aber wenn ich dazu etwas ableiten wollte, das würden Sie mir dann doch nicht abkaufen!

Aktiv im NaSchau! Sa.15.4.2023

Wir hatte wieder einen Arbeitseinsatz im NaSchau. Die Trockenmauern wurden von zu üppigem Bewuchs zu befreien, damit sich die Steine genug aufwärmen können, denn das mögen unsere Mauereidechsen. Obwohl: Im Moment ist ja kaum ein Sonnenbad möglich.

Außerdem wurde der Sandhügel teilweise von Pfeilkresse, Kletten-Labkraut, armenischer Brombeere und anderen häufigen Beikräutern befreit, damit Wildbienen und Grabwespen dort nisten können.

Auch einige Gehölze wurden etwas zurück genommen, dort wo sie uns wichtige Pflanzen wie Geißklee und Ginster überwucherten.

Es war ein herrlicher Tag und ein tolles Miteinander. Artenschutz macht Spaß!

(Archivbild)

Ein Insekt stellt sich vor!

Mein Name ist Macrophya alboanulata. Weniger vornehm ausgedrückt: Blattwespe. Ich bin klein, max. 12 mm. Und meine Welt ist klein. Sie wird dann größer, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Gerade befinde ich mich auf einem solchen Tellerrand bei einem Menschenfrühstück. Also nicht dass Sie jetzt meinen, dass da Menschen gefrühstückt werden. Ach Mensch, verstehen Sie doch.
 
Wir Blattwespen ernähren uns vorwiegend von Pollen und Nektar. Unser Nachwuchs mag Holunderblätter. Über das Fraßverhalten der Menschen will ich mich nicht auslassen. Die lassen nämlich nichts aus. Neulich habe ich mal einen Zeitungsartikel „überflogen“, nachdem jetzt Menschen auch mehr Insekten essen. Ich glaube, ich mache mal den Abflug!

Die schöne Sängerin

Wie kann ein Morgen schöner beginnen als mit Amselgesang. Von März bis Juli flöten die Männchen in schönsten Melodien, um ihr Revier zu abzustecken. Und wenn das nicht hilft, wird auch schon mal heftig am Boden gerauft unter den Männchen, gehackt, geschimpft. Der Verlierer wird natürlich vertrieben.
 
Der Amselherr im Revier ist manchmal so sticksauer über Rivalen, dass er seine Wut an orangenen und gelben Krokussen auslässt. Vielleicht erinnern die Farben an die Schnabelfarbe des Gegners. Sieht der schwarze Vogel also gelb oder orange, dann sieht er rot!
 
Zum Glück hat das Amselsterben, bedingt durch den Usutu-Virus, nachgelassen. Somit wird der Gesang der Amsel uns weiter erfreuen, meistens schon eine Stunde vor Sonnenaufgang. Die schönste Ruhestörung der Welt!

Frühblüher

Die Küchenschellen sind wunderschön. Und spenden ganz früh im Jahr Nektar für die Bienen. Nach der Blüte bilden sie herrliche Fruchtstände.
 
Wenn bei Nässe Tiere daran streifen, bleiben Samen im Fell hängen und fallen dann irgendwo ab. Bei trockenem Wetter bläst der Wind Samen bis zu 70 Meter weit. Und fällt der Samen neben die Pflanze, trägt mitunter ein Wechsel von Trockenheit und Feuchtigkeit dazu bei, dass der Samen ca. 20 cm „wandert“ und sich dann eingräbt.
 
Ich habe dazu nach einem Zeitrafferfilm gesucht, nichts gefunden, bin dafür aber jetzt schlauer und weiß nun, dass man das hygroskopische Bewegungen nennt. Und wenn ich mit dem Begriff angebe, nennt sich das … Ach, lass ich lieber!