Arbeitskreis Naturnahes Grün

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  • Naturschaugarten Lindenmühle in Mainz
  • Ein Artenschutzprojekt
  • von Bürgern für Bürger

Waldohreulen

So schaut nur jemand, der Nachtschicht hatte. Ich kenne das. Von meinem Spiegelbild. Augen schmal, man plustert sich auf, weil man müde und wärmebedürftig ist. Eben wie diese Waldohreule.


Überrascht ist man schon, so einen Vogel zu sehen. Dass aber auf dem Baum in einem Bretzenheimer Garten gleich fünf dieser imposanten Vögel saßen, das ließ mich den ganzen Tag nicht mehr los. Jetzt zu erklären, dass Eulen nachtaktiv (anders als ich) sind, diese Anmerkung wäre Eulen nach Athen getragen.

So eine Eule wird übrigens bis zu 28 Jahre alt. Wahrscheinlich würde sie noch älter, aber, haha, wenn man sich nachts auch so viel rumtreibt!

Noch was Spannendes: Im Winter finden sich mitunter umfangreiche Schlafgemeinschaften (anders als bei mir) zusammen, man hat bis zu 200 dieser Eulen zusammen tagsüber nächtigen gesehen. Die ausgewählten Schlafbäume werden mitunter gar Jahrzehnte genutzt. Da hab´ ich ja gute Chancen, ein besseres Bild zu machen. Ich sag`s nur, damit Sie darüber im Bilde sind.

Mit Verlaub: wohin mit dem Laub?

„Blätterfall, Blätterfall – bunte Blätter überall“, singen Kinder in diesen Tagen. Der Herbst ist da und breitet einen farbenfrohen Blätter­teppich auf unseren Straßen, Wegen und Grünflächen aus.

Aber nicht überall können und sollen die bunten Blätter liegenblei­ben. Gehwege zum Beispiel müssen davon befreit werden, damit niemand ausrutscht. Um es sich möglichst leicht zu machen, greifen Grünflächenamt und Grundstückbesitzer dafür gern zu motorisierten Laubbläsern beziehungsweise Laubsaugern. Doch damit schaden sie der Umwelt und ihrer eigenen Gesundheit.

Laubsauger sind laut und verschmutzen unsere Luft

Diese Geräte haben oft einen Schallpegel von über 100 Dezibel, das ist ungefähr so laut wie ein Presslufthammer. Dieser Lärm belästigt nicht nur menschliche und tierische Nachbarn, sondern schädigt auch die Gesundheit der Person, die das Gerät benutzt. Laubbläser oder Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen zudem Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus, die unsere Luft verschmutzen.

Laubsauger schaden der Bodenbiologie

Und nicht nur das. Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gravierend beeinträchtigt. Die Geräte saugen ja nicht nur die welken Blättern auf. Auch die für den Boden wichtigen Kleintiere wie Spinnen und Insekten geraten in den Sog. Sie werden gehäckselt und getötet. Pflanzensamen werden zerstört. Wenn Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, bilden sich weder Humus noch Nährstoffe. Am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren so Nahrung und Lebensraum. Und der Boden wird einer Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.

Bis auf Bequemlichkeit bringen Laubbläser und Laubsauger also nur Nachteile mit sich. Der BUND rät daher dringend, zu Rechen und Harke zu greifen. Sie kommen ganz ohne schädliche Abgase aus, machen keinen Lärm und lassen die Natur am Leben. Und ganz nebenbei tut der Mensch auch etwas für seine Gesundheit: Er bewegt sich mehr.

Quelle: BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz)

Blume des Jahres 2021

Der Große Wiesenknopf wurde von der Loki Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres 2021 gewählt.

Loki Schmidt hatten wir übrigens mal ein Blumenbeet im Naturschaugarten geschenkt (das Hochstaudenbeet).

Die Pflanze ist unverkennbar, sie hat einen “roten Knopf” als Blüte. Und eignet sich trefflich für die Ernährung von Schmetterlingsraupen, insbesondere die des Wiesenkopf-Ameisenbläulings.

Dieser hat einige Tricks drauf: Er legt seine Eier ausschließlich in den Blüten des Großen Wiesenknopfes. Die Raupen ernähren sich dann zunächst von den Blüten und lassen sich nach einigen Tagen auf den Boden fallen. Dort lauern allerdings die Todfeinde der Raupe: Ameisen. Drum verstecken sie sich, bis sie von der Rotgelben Knotenameise gefunden werden. Diese wurde über Duftstoffe angelockt, die Ameisen mögen den Duft und „adoptieren“ die Raupe, die sie gar in den Bau mitnehmen. Fatal, fatal! Die Raupe ernährt sich von der Ameisenbrut und hat obendrein ein warmes Plätzchen zum Überwintern. Brutal, oder?

Der Große Wiesenknopf ist wunderschön, blüht vom Juli bis November, wer ihn und die Schmetterlinge beobachten möchte, der findet ihn und die Falter häufig in Wiesbaden im Rabengrund, natürlich am besten im Juli.

Wie fühlt Chlorophyll?

Ich will das Chlorophyll und sein Gefühl ohne zu übertreiben beschreiben:

Zu kalten Jahreszeit wird jedes Jahr es Zeit, dass sich aus dem Blatt befreit das Chlorophyll, denn es wird zu kühl. 

Wer das Pigment Chlorophyll kennt, weiß, dass am Jahresendes ihm an Licht fehlt und dass dies es quält. 

Oft kehrt man am Ende zum Glück zu den Wurzeln zurück. So ist’s auch stückweit ein Stück beim Chlorophyll, denn es hat eben auch Gefühl!

Voll die Beute?

Das habe ich noch nie gesehen: Eine Kreuzspinnen erbeutet eine Grüne Stinkwanze. Ich dachte immer, dass diese Wanzen bei uns keine Feinde haben. Vielleicht hat die Spinne ja Geschmacksverirrung? 


Es gibt eine australische Raubwanzen, die so das Netz vibrieren lässt, als sei sie ein Opfer. Wenn die Spinne dann kommt, wird sie gefressen. 


Nun weiß ich nicht, ob die heimische Kreuzspinne dieses gut verschnürte Lunchpaket jemals verspeist hat. Wenn ja, dann hat die Gemeine Stinkwanze nun doch einen Feind. Wohl bekomm’s!