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Mispel

Ich gestehe: Obwohl bei uns in der Urobsthecke im Schaugarten eine Mispel wohnt, weiß ich nicht wie die schmeckt. Angenehm süß-säuerlich soll die Frucht schmecken, so pfirsichig – aprikosig, wenn es das Wort überhaupt gibt. Jetzt, wo ich das gelesen habe, will ich das unbedingt mal ausgiebig verifizieren, auch wenn die Saarländer Mispeln als „Hundärsch“ titulieren. Hundsgemein finde ich das! Obwohl, wenn man die Frucht ansieht, könnte da eine Ähnlichkeit sein, aber da fehlt mir jetzt ein Hund zum Vergleich. Liebe Leser und Hundebesitzer, sieht Ihr Hund, von hinten betrachtete, zufällig wie eine Mispel aus? Ihre Zuschriften könnten diese Frage klären!

Salomonssiegel

Mein salomonisches Urteil über das Salomonssiegel: Schön aber schön giftig! Obwohl das Schicksal von Genuss der schicken Pflanze nicht “besiegelt“ sein muss.

Apropos Siegel: Wo kommt der Pflanzenname her? Eine Sage sagt Unsägliches: König Salomon habe mit der Zauberwurzel Felsen für einen Tempel gesprengt. Das aber sprengt meine Vorstellungskraft. Eine andere Geschichte: Wenn ein Stängel von der Wurzel abbricht, sähe diese Stelle aus wie das Siegel des Salomon. Und mit dem Siegel könne man böse Geister vertreiben. Was Leute sich schon mit seltsamen Mythen bemühten! Ich werde nicht müde, über solche Mythen zu lesen.

Diese Pflanze gibt es nicht in unserem Schaugarten. aber erzählen wollte ich wenigstens davon!

Rosen-Challenge?

Unglaublich, wie sich  innerhalb weniger Tage der Schaugarten verändert hat: Plötzlich blühen überall Rosen auf, es duftet und das Auge kann sich gar nicht satt sehen. Aber was ist da los? Haben die Rosen untereinander eine Challenge abgemacht, wer am schönsten blüht? Uns ist dazu nichts bekannt, sie haben uns nicht gefragt. 

Sollte die Rosen-Challenge allerdings in einem Streit enden, wären da ganz schön viele beteiligt. Denn diese Rosen stehen bei uns im NaSchau:

Bergrose, verschiedene Bibernellrosen, Apfelrose, Essigrose, Blaßrote Kriechrose, Apfelrose x Alpen-Heckenrose, Apothekerrose, Schwarze Samtrose, Hechtrose, Ackerrose, Damaszener-Rose, Bergrosenähnliche Schuttrose, Nelkenrose, Sammetrose, Tannenrose, Lederrose, Frankfurter Rose, Blondeau-Rose, Weiße Weinrose und die Flaumrose.

Sicher bin ich mir mit der Challenge nicht, die eine oder andere Art ist scheinbar noch im Entscheidungsprozeß, ob sie mitmachen soll. Vielleicht überzeugen Sie sich einmal, ob das eine Challenge ist oder wird. LG

 

Warum heißt eigentlich …

die Kuckuckslichtnelke Kuckuckslichtnelke? Zum Kuckuck! Tatsächlich fängt die Kuckuckslichtnelke zu Blühen an, wenn im Mai der Kuckuck „Kuckuck“ ruft.

Und außerdem gibt es an der Pflanze oft eine schaumige Masse. Da man sich früher dies nicht erklären konnte und Übernatürliches dahinter vermutete, glaubte man, der Kuckuck, der im Volksglauben oft mit dem Teufel gleichsetzt wurde, sei Verursacher der weißen Schaumgebilde. Man sagte „Kuckucksspucke“ oder Hexenspucke dazu.

Tatsächlich hat der Kuckuck nichts damit zu tun. Es sind die Schaumnester der Schaumzikaden, in denen die Larven leben.

Ich finde die Pflanze wunderschön. Sie ist einjährig, mag offene Böden. Vor 10 Jahren gab es die Kuckuckslichtnelke auch mal im Schaugarten. Wo zum Kuckuck* ist sie geblieben?!

*Das waren jetzt 11 Kuckucks! Respekt, oder?

Warum heißt eigentlich …

die Küchenschelle Küchenschelle? Klar ist Schelle, gelle!? Klar wegen der Form. Also wird damit in der Küche geklingelt?

Weit gefehlt. Denn Küchenschelle müsste eigentlich Kühchenschelle heißen (Verniedlichung von Kuhschelle). Haha! Der botanische Name „Pulsatilla“ kommt aus dem Lateinischen „pulsare“ für schlagen. Aha! Alles geklärt.

Die Küchenschelle ist ausdauernd und eine wahre „Augenweide“! Sie verträgt Trockenheit, da sie tief wurzelt. Sie mag kalkhaltige Böden und ist eher selten. Sie ist lichtliebend und verschwindet bei Überdüngung (wie viele andere Blumen auch). In vielen Bundesländern ist sie auf der Roten Liste, in manchen ist sie gar ausgestorben. Und fehlt noch in Ihrem Garten!