Archiv der Kategorie: Tierportraits

Keinen Bock?

Wenn Sie jetzt keinen Bock auf Infos zum Bockkäfer haben, brauchen Sie nicht weiter zu lesen. Aber wenn Sie das doch interessiert, würden Sie erfahren, dass diese Art eine der größten sowie ökologisch und wirtschaftlich wichtigsten Käfergruppe der Welt ist (lt. Wikip.). Auch würden Sie lesen, dass deren  Fühler oft länger sind als der Körper. Stolz trägt der Bockkäfer meist seine gebogenen Fühler nach hinten, hinten ist ja auch nicht so hinderlich. 
 
Der Braunrötliche Spitzdeckenbock ist ein schöner einer. Er mag es warm und ist sehr selten. Er (nee, sie) legt die Eier in Ritzen abgestorbene Bäume, die Larven schaden somit nicht. Der ausgewachsene Käfer ist (fast ausschließlich) Vegetarier. 
Ha! Jetzt haben Sie doch weiter gelesen!

Klein, aber gemein

Menschen sieht man es nicht an, wenn sie „Dickköpfe“ sind. Anders ist`s bei Dickkopffliegen. Das sind meist kleine Fliegen, die einen aufgeblasen wirkenden Kopf haben (auch Blasenkopffliegen). 
 
Viele sehen fast wie Schwebfliegen aus, sind ähnlich gefärbt. Als Ernährung brauchen sie Nektar. Und, seltsam, sie halten sich gerne in der Nähe von Wespen und Hummeln auf. Ist das nicht gefährlich für die kleinen Dickköpfe? Oh oh, im Gegenteil! Diese Fliegen legen Eier auf Hummel & Co., die Larve schlüpfen und dringen ein, fressen von innen den Wirt und dann überwintern sie darin. Unglaublich pietätlos, die Kleinen! 

modisches Insekt

Streifen machen schlank. Darüber werden sich Streifenwanzen kaum Gedanken machen. Ich aber habe mir Gedanken über diese Insekten gemacht. Und das gar in Gedichtsform:
 
Man sollte sich nicht darauf versteifen, dass die reifen Streifenwanzen uns auf der Nase tanzen, denn im Großen und Ganzen sind sie bloß harmlos, saugen kurz am Engelwurz, mit ihrer Rüsselröhre an der Möhre, wie eine Schnake an der Pastinake, und als Abendbrot machen sie ohne Not kleinste Insekten tot. 
 
Betrachten wir mal hier das Muttertier: Das ist sehr bedacht, denn es bewacht, kaum dass der Nachwuchs zur Welt gebracht, Tag und Nacht, so könnt man sagen, die Plagen. 
 
Die Wanze ist weit verbreitet und nett gekleidet, wird oft angegafft, trinkt Pflanzensaft und ist nunmal sehr sozial. Phänomenal! 

Ein Pferd! Ein Pferd! …

Ich mag Pferde, auch das Grüne Heupferd. Es ist bei uns eines der größten Langfühlerschrecken. Auf dem Bild ist ein Weibchen, erkennbar an der langen Legeröhre, mit dem sie bis zu 600 Eier in den Boden legt. Je älter das Weibchen ist, um so eher reichen die Flügel über den Legestachel.
 
Das Heupferd ist Flexitarier, manchmal gibt es Grünzeug, meistens aber Insekten. Frisst es mal schwache oder kranke Artgenossen, zählt es dies als Veggie-Tag, als Grünzeug, denn das andere Heupferd war ja grün.
 
Übrigens können nur die Männchen singen. Ich finde, es klingt ratternd-schwirrend und länger andauernd. Trotzdem: ein schönes Sommergeräusch. 
(Das Foto hat Jack Simon gemacht. Danke!)

Ja wie heißt du denn?

Dieser Schmetterling hat es noch nicht einmal zu einem eigenen deutschen Namen geschafft. Und wenn eine Suchmaschine mir seinen Namen Agriphila straminella übersetzen soll, wird behauptet, das erste Wort sei auf Zulu und das zweite auf Niederländisch. 
 
Man könnte diesen Zünsler vielleicht „Den Flugfaulen“ nennen, denn das ist er. Aufgeschreckt fliegt er kurz und ist wieder im Gras verschwunden. Gras ist ohnehin seine Lebensgrundlage, denn sein Nachwuchs ernährt sich von Süßgräsern. Wie süß! 
 
Zünsler leitet sich von “zünseln“ ab und hat damit zu tun, dass die Zünsler nachts oft in offene Lichtquellen fliegen (und sich vielleicht so anzünden?). Oh je!