Tisch im Garten

Sie finden einen Ansprechpartner unseres Arbeitskreises im Naturschaugarten. Vielleicht sitzt der an einem Tisch und genießt den Schaugarten, vielleicht ist er irgendetwas am Werkeln. Wir sind uns sicher, Sie entdecken ihn. Sie oder er steht Ihnen für Fragen zur Verfügung. Das geht auch in Corona-Zeiten. Mit Abstand und Anstand. Lieben Gruß!

Weitere Termine für Tisch im Garten 2021:

  • Fr. 13. August, 15 – 17:30 Uhr
  • Fr. 10. September, 15 – 17:30 Uhr
  • Fr. 8. Oktober, 15 – 17:30 Uhr
  • Fr. 12. November, 15 – 17:30 Uh

Schwärmen für Schwärmer

Ich schwärme für Schwärmer, und der Lindenschwärmer ist mein Schwarm! Er ist zwar nicht groß, aber er hat die schönste Flügelform und seine Farben reichen von fuchsrot, braun, grau, gelb bis grün.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich, auf dem Bild ist vermutlich ein Weibchen zu sehen.
 
Wenn die beiden, na, Sie wissen schon … dann aber ausgiebig: bis zu 20 Stunden! Ui, ui, ui! Und das alles auf nüchternem Magen, denn als Falter nehmen sie keine Nahrung mehr auf. Danach fliegt das Männchen bei Sonnenuntergang davon, das Weibchen kurz nach Sonnenuntergang, das beginnt dann mit der Eiablage. Ob man von Luft und Liebe leben kann? Ein wenig scheint das zu funktionieren.

Was wächst da?

Was für ein abenteuerlicher Name: Bittersüßer Nachtschatten. Oft sieht man zur gleichen Zeit reife und unreife Früchte, manchmal gar gleichzeitig mit den Blüten. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Bestäubt wird die Pflanze durch Insekten, sie kann sich aber auch selbst bestäuben. 


Bittersüßer Nachtschatten, das klingt so schön. Wobei es auch seltsame Namen dafür gibt: Alpranke, Mäuseholz, Saurebe und Wilder Stickwurz. Auf jeden Fall klingt Bittersüßer Nachtschatten nicht nach ungestraftem Genuss. Tatsächlich enthält die Pflanze mehrere giftige Stoffe. Wenn Sie die Pflanze irgendwo entdecken, dann lieber nur bewundern.

Früher schrieb man der Nachtschattenpflanze zu, dass sie Schrecken und Ängste der Nacht nehmen könnte. Da die Gifte aber ähnlich wie ein Narkotikum wirken, endete das sicher öfter mal fatal und final.

Amsel befreit

Die Lage erschien aussichtslos. In einer Ecke des Naturschaugartens wurde die Amsel fast erdrosselt von Brennnesseln. Ein brennendes Problem. Natur kann ja sooo brutal sein. Wer weiß, wie das geendet hätte, hätte nicht ein beherztes Mitglied des Arbeitskreises Naturnahes Grün die Amsel freigeschnitten. Das  wär‘ es sonst gewesen mit dem Wesen. 
 
Die Amsel entstand 1989 in der Alten Ziegelei bei einem Bildhauersymposium. Der Künstler war der Pole Leon Gruzd. Er wurde in Litauen geboren und lebt heute in Warschau. Er sagt, dass immer die Natur Ausgangspunkt seiner kreativen Suche sei. Das Kunstwerk ist übrigens Marie-Luise Bonn, einer früheren Ortsvorsteherin, gewidmet.

Was wächst da?

Was für ein tolles Blau! Die Wegwarte hat für viele Mythen gesorgt. Seltenen weißen Blüten sollen verwunschene gute, die blauen schlechte Menschen gewesen sein.

Zauberkraft soll sie haben: sie mache unverwundbar, helfe gegen Blitzeinschlag, man könne mit ihr Menschen für sich gewinnen. Sapperlot! So viele Geschichten um eine Pflanze, die man kaum beachtet. Abenteuerlich lesen sich die Heilwirkungen. Sie soll gegen fast alles helfen: Ekzeme, bei Leber-, Galle-, Milz-, Nieren-, Magen-, Haut-Erkrankungen, Rotlauf, Fieber, Gelbsucht, Gicht und wer weiß was noch. Uiuiui!

Wenn Kaffee knapp war, diente sie als Kaffeeersatz. Wurzel rösten, mahlen, fertig war das Kaffeepulver für den „Blümchen-Kaffee“ oder „Muckefuck“! Trotz aller Verwendungsmöglichkeiten kann man die Wegwarte aber auch einfach stehen (und warten) lassen.