Archiv der Kategorie: Tierportraits

Erwischt!

Eigentlich sehen die zwei Gepunkteten Hornfliegen schön aus. Besonders schön: Das Fleckenmuster der Flügel und die roten Augen. Das tolle Foto, gemacht von Jack Simon, zeigt aber auch schön eine unschöne Eigenschaft von Fliegen. Sie haben häufig einen Verdauungstropfen am Mund. Vielleicht etwas unpassend bei einer Kopulation?
Auch unschön ist, was nach der Begattung passiert: Das Weibchen legt Eier auf Schnecken, die geschlüpften Larven leben dann als Parasiten in den Schnecken bis zu deren Tod und darüber hinaus, bis sie sich verpuppen.
Aber nochmal: Zumindest die geschlüpften Hornfliegen dieser Art finde ich schön. Sie ernähren sich von Pollen und tragen zur Bestäubung bei. Ist doch schön!

Ohne Depression?

Warum ich glaube, dass der Johanniskraut-Blattkäfer immer gut drauf ist? Weil er Johanniskraut isst! Man ist, was man isst! Mehrere Substanzen in der Pflanze wirken stimmungsaufhellend und können Menschen mit Depressionen helfen. Allerdings gibt es auch Nebenwirkungen. Eine davon ist die Lichtempfindlichkeit der Haut, die bis zur Blasenbildung führen kann.

Meine These: Der Käfer hat eine so genial farbige und reflektierende Oberfläche, sodass ihm das nicht passiert. Die Käfer gibt es übrigens metallisch glänzend in blau, grün, bronzefarben, violett und schwarz.

Sollte sich meine zugegeben unwissenschaftliche Vermutung bestätigen, dann könnten sich auch Menschen nach Einnahme von Johanniskraut vor phototoxischen Reaktionen schützen, indem alle metallisch glänzende Farbumhänge tragen würden. Diese neue Farbigkeit würde allein schon für bessere Stimmung sorgen. Hypothetisch betrachtet!
Dank an Jack Simon für das phantastische Foto!

Was für ein Untier?

Diese Raupe raubt den Atem. Man denkt, man habe eine kleine Schlange mit großen Augen vor sich. Haha! Augen! Guter Trick! Die sind nur täuschend gut gemacht. Danke, liebe Evolution!

Nun ist das Insekt ohnehin kein Tier, das man streicheln möchte. Aber, was dazu kommt, ist, dass die Raupe des Mittleren Weinschwärmers bei Bedrohung schlangenartige Bewegungen machen kann. Das soll Feinde abschrecken oder gar vertreiben können. Da die Feinde auch Füchse oder Dachse sein können, würde mich interessiert, ob die sich beeindrucken lassen. Bei Vögeln weiß man auf jeden Fall, dass der Trick funktioniert.

Wenn die Tricks klappen und sonst nichts dazwischen kommt, schlüpft nach einer Verpuppung über den Winter ein wunderschöner Nachtfalter. Ich schwärme für diesen Schwärmer!
#raupe #mimikry #nachtfalterraupe #schwärmer #mittlererweinschwärmer

So gemein und gruselig!

„Ehrlich gesagt!“ klingt, zu einer Bemerkung gesagt, ehrlich gesagt so, als hätte man vorher, ohne „Ehrlich gesagt!“ gesagt zu haben, nichts Ehrliches gesagt.

Aber was jetzt kommt, das ist ehrlich gesagt wirklich wahr! Das Bild ist von Carmen Grießhammer, die mir auch gruselige Details dazu lieferte. Es geht um einen Pilz, der Stubenfliegen zuerst in Zombies verwandelt und dann tötet. Wenn Fußpilz schon lästig ist, dann ist es dieser Pilz mega! Fatal letal!

Landen Sporen des Fliegentöterpilzes auf Fliegen, keimen die Sporen schnell, dringen in die Fliegenkörper und ernähren sich von Körperflüssigkeiten, die binnen 5 bis 7 Tagen verbraucht sind. Kurz vor dem Tod krabbeln die Fliegen wie ferngesteuert auf den höchstmöglichen Punkt. Nach dem Tod werden Sporen weggeschleudert. Zudem sind die aufgedunsene Fliegenkörper für männliche Fliegen so attraktiv, dass sie sich mit ihnen begatten. Wie gruselig, auch noch Nekrophilie! Eine ganz ganz schlechte Idee!
Ich nehme an, dass Sie sich heute keinen Gruselfilm mehr ansehen. Versteh‘ ich, ehrlich gesagt!

Igitt?

Vermutlich denken Sie: Igitt! Ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie so denken, denn die Distel-Bohrfliege hat so etwas „Fruchtfliegiges“. Der Begriff stammt von mir. Und diese Bohrfliege zählt ja auch dazu, treibt sich aber nicht am Obst sondern an Disteln rum. Das Weibchen (Bild) legt seine Eier in die Blütenkörbchen. Die Fliege ernährt sich von Pollen und Nektar der Disteln.

Ich finde das Insekt hübsch, die orange-gelbe Färbung, die grünlich schimmernden Augen!

Lt. einer Studie der Universität Queensland assoziieren Männer grüne Frauenaugen mit Mystik und Sinnlichkeit. Auf Insektenaugen wird man das kaum beziehen können. Aber schon schön, oder?

Dank an Jack Simon für das tolle Bild!