Archiv der Kategorie: Tierportraits

Nachtigall, ich hör Dir trapsen!

Mal krächzend, mal knarrend sei der Gesang! Nein, ich rede (schreibe) nicht von dem Sänger Tom Waits. Nee nee, so wird der Gesang der Nachtigall u.a. beschrieben. Aber das trifft es natürlich nicht, der Ruf ist bei jeder ihrer bis zu 260 Strophen anders! Und meist melodisch! Jede Strophe ist 2 – 4 Sekunden lang. Und wie noch? Leiser Anfang, harmonisch, rhythmisch, hinreißend, weich, wehmütig, ratternd, schnarrend, klar, schluchzend. 
So, jetzt wissen Sie es, wie der unscheinbare Vogel pfeift! Das tolle Bild ist von Gisela Wolff, aufgenommen in Wildgrabental. Vielen Dank! 
Überraschenderweise habe ich seit dem 25.4.2024 auch in unserem Schaugarten immer wieder eine Nachtigall gesehen und mit Verzückung gehört! Mit all den beschriebenen Eigenschaften! Diese Vielfalt, das macht ihr niemand nach!

Kaulquappen schnappen?

Um den Fortbestand von Amphibien steht es schlecht, auch wenn man sie mitunter massenhaft erlebt.
 
Jack Simon hat dieses eindrucksvolle Bild gemacht. Es sind m.A. Kaulquappen des Laubfrosches, erkennbar an den goldenen Tüpfeln. Besonders spannend: eine hat ein spiraliges Muster. Es ist ihr Darm, den man durch die dünne Haut sieht.
 
Wissenschaftler nutzten jetzt diese Durchsichtigkeit zu einem Versuch: Sie spritzen den Tieren Algen ins Herz, dadurch verbreiteten sich die Algen in den Körpern. Dann setzte man die Tiere in O2-armes beleuchtetes Wasser. Plötzlich erhielten diese Tiere ihren Sauerstoff über Photosynthese! Aber erlosch das Licht, war das das Ende dieser Wesen gewesen. Mir geht ein Licht auf: Man sollte das vielleicht doch besser lassen!

Hier ein Rüsseltier

Es ist keine Kleinigkeit, so ein Kleingetier bis auf das kleinste Detail zu fotografieren. Aber es ist Jack Simon perfekt gelungen. Er kündigte das Bild mit den Worten an „Ich hab‘ ein Rüsseltier für dich, das stand auf der Wasseroberfläche!“ Ich dachte folglich zuerst an einen Elefanten auf z. B. einem See. Und dass Jack mir eine Bären aufbinden will!

Aber statt einer Collage erblickte ich einen ca. 3,2 mm großen Rüsselkäfer. Der war irgendwie in Jacks Vogeltränke gelangt und die Oberflächenspannung bewahrte ihn vor dem Untergehen, was anderen Rüsseltieren wie dem Afrikanischen oder Asiatischen Elefanten weit schlechter gelingt. Er habe ihn, nach ausgiebigen Fotografien, vor dem Ertrinken in der Tränke gerettet.

Der Käfer heißt “Marshams Kleinrüssler“, benannt nach Thomas Marsham (1748 – 1819), einem britischen Insektenforscher, was ein bisschen schade ist, denn es hätte mich gefreut, wenn Jack ihn zuerst entdeckt hätte und der Käfer dann, vielleicht mit Wasser aus der Vogeltränke, getauft worden wäre mit dem Namen “Jacks Kleinrüssler“, was zugegeben allerdings befremdlich klingt.

Aber Jack bleibt dran mit seinem Makroobjektiv am Mikrokosmos. Und vielleicht entdeckt er ja noch was Unentdecktes, das wir nach ihm benennen können!

Maikäfer flieg!

Ein Bayer würde wohl sagen: „Ja mei! Ein Maikäfer!“ Dieser Maikäfer kam aber schon im April, statt im Mai. Bin gespannt, wann der Junikäfer kommt. 
Wie auch immer. Auf dem Foto von Tommy Schneider ist auf jeden Fall ein Feldmaikäfer. Er (Letzterer) hat anders als der Waldmaikäfer keine verdickte Hinterleibsspitze. Dass der Käfer männlich ist, erkennt man an daran, dass er sieben Fühlerblätter hat (eins mehr als ein Weibchen).
Als Kinder spielten wir mit den Käfern, am Schluss landeten sie aber doch bei den Hühnern. Was mir bisher nicht bekannt war: Nicht nur Hühner mögen die Käfer. In den 40er Jahren gab es Maikäfer in der Suppe oder kandierte aus der Konditorei.
Ach nein, ich will mir das nicht vorstellen. Auch wenn ich die Rezepte gelesen habe. Nein danke!

Ein kleiner Spanner!

Kleiner Spanner! Klingt beleidigend, aber ich meine den Hartheu-Spanner. Dieser ist nicht wie die meisten Spanner nachtaktiv, sondern tags und nachts unterwegs. Ich rede immer noch von Schmetterlingen. Woher der Name Spanner kommt? Er leitet sich aus dem Griechischen ab für Landvermesser (= Geometer). Wer die Bewegung dieser Raupen beobachtet, wird’s verstehen: Das sieht so aus, als würden Sie mit einer Hand mit weit gespreiztem Daumen und Zeigefinger eine Spanne abmessen und dann in gerader Linie immer wieder neu ansetzen. Ausprobiert? Genau so bewegen sich die Raupen!
Damit man die Hartheu-Spanner nicht für Weißlinge hält, achte man auf die Enden der Fühler. Sie sind faden- statt keulenförmig. Und anders wie Weißlinge sind sie Kurzsteckenflieger. Denn wenn sie aufgescheucht werden, fliegen sie nur ein paar Meter, dann verstecken sie sich wieder. Die kleinen Spanner!