Mein Weg mit der Gartenkreuzspinne kreuzte sich nicht im Garten, sondern auf einer Kreuzung auf einer lichten Lichtung.
Ich weiß, dass viele sagen würden, Spinnen könnten sie kreuzweise, doch sie erfüllen wirklich wichtige Aufgaben. So kann eine einzige Kreuzspinne bis zu 2 kg Insekten verspeisen. Und die anderen rund 1000 Spinnenarten sind ja sicher auch fleißige Jäger.
Der Arachnologe Andreas Selbmann erzählt Ungeheures: „Auf einer gesunden Wiese in unseren Breiten beträgt die Siedlungsdichte etwa 200 Spinnen pro Quadratmeter“. Auf solchen „gesunden“ Wiesen liegt er mit seiner Kamera auf der Lauer. Muss man mögen. Zumindest wird er wohl wenig von Mücken geplagt.
Noch was zu Kreuzspinnen: Von denen kann man Recycling lernen. Sie fressen ihre alten Netze. Das ist dann der Stoff, um neue Fäden zu spannen. Spannend!
Das habe ich noch nie gesehen: Eine Kreuzspinnen erbeutet eine Grüne Stinkwanze. Ich dachte immer, dass diese Wanzen bei uns keine Feinde haben. Vielleicht hat die Spinne ja Geschmacksverirrung?
Es gibt eine australische Raubwanzen, die so das Netz vibrieren lässt, als sei sie ein Opfer. Wenn die Spinne dann kommt, wird sie gefressen.
Nun weiß ich nicht, ob die heimische Kreuzspinne dieses gut verschnürte Lunchpaket jemals verspeist hat. Wenn ja, dann hat die Gemeine Stinkwanze nun doch einen Feind. Wohl bekomm’s!
Dass er schon bald tot sein würde, davon ahnte er nichts, als er die Klingelschnur betätigte. Er konnte schon ihren unwiderstehlichen betörenden Duft wahrnehmen. Trotzdem fühlte er sich befangen. Und auch gefangen wie in einem Netz. Als sie dann zueinander fanden, war ihr Liebesspiel heftig. Heftig, aber kurz. Kurz wie auch sein weiteres Leben. Warum sie ihn tötete? Wer weiß das schon.
Aus dem kurzen Leben eines Kreuzspinnen-Männchen. Ehrlich so passiert. (Ein Danke an Jack für das Foto)
Mitglied der Lokalen AGENDA Mainz