Schlagwort-Archive: Caryophyllaceae

Unscheinbare Vogelmiere

Die Vogelmiere ist weltweit verbreitet. Weltweit verbreitet ist auch die Unkenntnis über dieses „Unkraut“. Dabei vermindert es Austrocknung und Erosion der Böden. Und es soll eine Heilpflanze sein, Schmerzen in Gelenken lindern und obendrein gut nach Mais schmecken. Man mag das Kraut in Suppen, Pestos oder Quark.

Probiert habe ich die Vogelmiere nicht. In mir sträubt sich da etwas, da die Pflanze auch „Hühnerdarm“ genannt wird. Obwohl das nur etwas mit dem gewundenem Stängel zu tun hat.

Gesund soll die Pflanze sein. 50 g Salat davon würden den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen decken. Das obendrein enthaltene Saponin könne niedrigen Blutdruck erhöhen, Entzündungen und Cholesterin senken und das Immunsystem stärken. Aber von 50 g wird abgeraten. Warum? Weil Saponine Seifenstoffe sind und man dann überschäumt? Nee nee. Es wirkt sich aber bei einem Zuviel schlecht auf die roten Blutkörperchen aus. Also: alles mit Maß!

Eine besondere Nelke

Weil diese Nelkenart mir am 1. November ein schönes Motiv beim Wandern bot, will ich etwas über sie schreiben. Sie ist allerdings nicht in unserem Naturschaugarten.

Schon im Mittelalter wurde die ausdauernde Blume in Klostergärten gepflanzt. Das sorgte vermutlich für die Benennung „Kartäuser-Nelke“, denn das Kloster eines Ordens lag im franz. „Chartreuse“.

Man nutzte die Heilpflanze gegen Bisse von Schlangen, gegen Zahnschmerzen und gegen Rheuma. Der Kartäuserorden beherrscht noch heute die Produktion eines Likörs aus vielen Kräutern und diesen Nelken.

Die duftende Wildblume ist außer bei dem Mönchen auch beliebt bei 13 Wildbienen- und 15 Schmetterlingsarten und 7 Raupenarten. Drei von den letzteren sind auf sie spezialisiert. Und letztere sind auch deutlich abhängiger von dieser Nelke wie etwa die Mönche von dem Kartäuserlikör.