Archiv der Kategorie: Pflanzenportraits

Mispel

Ich gestehe: Obwohl bei uns in der Urobsthecke im Schaugarten eine Mispel wohnt, weiß ich nicht wie die schmeckt. Angenehm süß-säuerlich soll die Frucht schmecken, so pfirsichig – aprikosig, wenn es das Wort überhaupt gibt. Jetzt, wo ich das gelesen habe, will ich das unbedingt mal ausgiebig verifizieren, auch wenn die Saarländer Mispeln als „Hundärsch“ titulieren. Hundsgemein finde ich das! Obwohl, wenn man die Frucht ansieht, könnte da eine Ähnlichkeit sein, aber da fehlt mir jetzt ein Hund zum Vergleich. Liebe Leser und Hundebesitzer, sieht Ihr Hund, von hinten betrachtete, zufällig wie eine Mispel aus? Ihre Zuschriften könnten diese Frage klären!

Gänseblümchen – Orakel

Mein Leben wäre anders verlaufen, hätte ich das früher gewusst, dass die meisten Gänseblümchen 34 Blütenblätter haben. Und üblicherweise beginnen die meisten, mich eingeschlossen, beim Auszupfen der Blütenblätter mit: „Sie liebt mich“. Wie musste folglich dieses Orakel enden? Richtig, mit „SIE LIEBT MICH NICHT! HEUL!“ Hätte ich’s gewusst, hätte ich doch mit „Sie liebt mich nicht!“ begonnen. 
 
Hätte, hätte, Fahrradschlauch! Was tue ich also als späte Rache an dem Blümchen? Ich werfe es in Salat, in Suppen, ich dekoriere damit. Warum? Weil mich das Blümchen um manches Liebesabenteuer gebracht hat! Schwamm drüber: Ich sammle jetzt ein paar Blüten und lasse sie in einer Schale Wasser schwimmen. Für meine Geliebte.

Salomonssiegel

Mein salomonisches Urteil über das Salomonssiegel: Schön aber schön giftig! Obwohl das Schicksal von Genuss der schicken Pflanze nicht “besiegelt“ sein muss.

Apropos Siegel: Wo kommt der Pflanzenname her? Eine Sage sagt Unsägliches: König Salomon habe mit der Zauberwurzel Felsen für einen Tempel gesprengt. Das aber sprengt meine Vorstellungskraft. Eine andere Geschichte: Wenn ein Stängel von der Wurzel abbricht, sähe diese Stelle aus wie das Siegel des Salomon. Und mit dem Siegel könne man böse Geister vertreiben. Was Leute sich schon mit seltsamen Mythen bemühten! Ich werde nicht müde, über solche Mythen zu lesen.

Diese Pflanze gibt es nicht in unserem Schaugarten. aber erzählen wollte ich wenigstens davon!

Pestwurz

Seuchen hasse ich wie die Pest! Apropos: Man glaubte, der Pestwurz würde gegen die Pest helfen. Man stopfte ihn sich gar in schnabelförmige Masken. Helfen konnte die giftige Pflanze nicht. 
 
Die mehrjährige und mehrfach blühende Pflanze wächst gerne im Bachbereich. Nach der Blüte wachsen große Blätter heran, die man bestimmt auch schon als Regenschutz nutzte („petasos“ = lat. = großer Hut).
 
Archäologen aus Hallstatt haben außerdem eine weitere Verwendung gefunden. Kelten hatten im Salzbergwerk die Blätter als Toilettenpapier genutzt. Zu besichtigen ist das im Museum. Auf eine nähere Beschreibung verzichte ich aber.
 
Vielleicht würde sich der Pestwurz auch im Schaugarten ansiedeln, aber wir befürchten, dass die Quelle, die den Teich befüllt, länger trockenfällt.