Vorleseabend im Naturschaugarten Mainz, Mainz liest bunt

Gutenberg persönlich im Naturschaugarten!

Am Fr. 16. Nov . 2018  fand  ein Vorleseabend  mit dem Thema: „Mainz liest bunt – auf den Spuren Gutenbergs“ am Lagerfeuer im NaSchau statt. Überraschungsgast war Herr Gutenberg persönlich. Und in ungewöhnlicher Begleitung: Hildegard von Bingen. Dass dies möglich war, erklärte Herr Gensfleisch so: Durch das ständige Erwähnen seines Namens war ein Riss im Raum-Zeit-Ewigkeitsverhältnis ausgetreten, aus dem Hildegard und er zeitweise schlüpfen konnten. Die beiden hatten sich im Jenseits angefreundet. 

Bevor die beiden aus ihrer Zeit erzählen konnten, hatte bereits Dennis Mike Bergner das Publikum mit Fragen auf ihre Qualifikation als Gutenberg-Kenner getestet. Mittelalterliche Fanfarenkläge belohnten richtige Antworten.

Gutenberg versicherte Hildegard, er hätte liebend gerne etwas von ihr gedruckt. Aber bei so guter Auftragslage wg. Bibeln und Ablassbriefen sei ihm das nicht möglich gewesen. Beide hatten direkt realisiert, dass auch Natur bei der Lesung Thema war. Und fragten sich, aber vor allem das Publikum nach alten Pflanzennamen. Hildegard wusste vieles beizusteuern zur Heilwirkung der Pflanzen (auch wenn z.B. Lepra Gott-sei-Dank bei uns verschwunden ist). Spannenderweise sind auch viele der von den beiden erwähnten Pflanzen im Naturschaugarten zu sehen. Lesung mit Lagerfeuer im Naturschaugarten

Christoph Schallert revangierte sich mit Fragen auf die Fragerei der beiden. Dabei blieb Herr Gutenberg auch mach Antwort schuldig. Seine Ausrede: „Sind Sie erst mal so lange tot, da vergessen Sie auch schon mal was!“ Folgende Redewendungen waren gefragt: Das Blatt wendet sich … durch die Blume sagen … über den grünen Klee loben … auf keinen grünen Zweig kommen … Zankapfel … und: „Lügen wie gedruckt“, Letzteres sehr zur Entrüstung Gutenbergs.

Es folgte eine indianische Legende, die  schilderte, wie  die Pflanzenheilkunde entstanden sei.

Krönender Abschluss der Veranstaltung aber war sicher die Erzählung über eine Rede des Häuptlings Seattle vor dem Präsidenten der USA im Jahre 1855. Diese Rede stellt den Häuptling als einen frühen ökologischen Visionär dar. Der Text macht nachdenklich, er befasst sich mit dem Wesen der Menschen und der Natur.

Den Abend beschloss, wer weiter der Kälte trotzte, mit Stockbrot und mittelalterlicher Musik. Ein runter, bunter, ungewöhnlicher Abend ging zu Ende und Hildegard und Gutenberg  verschwanden wieder ins Dunkel der Nacht (oder im Raum-Zeit-Ewigkeitsgefüge). Stockbrot im Naturschaugarten