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Metamorphose

Wenn man ein Kind fragen würde, was es denn mal wolle, und es würde sagen: „Ich will mal Pony werden!“, dann wäre man sicher sehr belustigt. Dabei gibt es in der Natur so einiges was sich von einer Lebensform zu einer anderen wandelt. Kaulquappe zu einem Frosch, Libellenlarve zur Libelle, …
Oder ein Insekt täuscht einige Zeit vor, etwas anderes zu sein. Um dann was ganz anderes zu werden. Ein Beispiel in der Geschichte.
Viele Insekten sind vom Aussterben bedroht. Helfen Sie mit, diesen Verlust zu stoppen. Ansätze dazu gibt es genug: Z.B. Weniger Fleisch essen, öfter mal das Auto stehen lassen, eine artenreiche Wiese statt Rasen, eine Hecke aus heimischen Gehölzen setzen, keine Steingärten anlegen …
 
Aber nun die Geschichte:
 
Insekten, die ihre Lebensform tauschen, täuschen mich immer wieder. Enttäuschend! Gerade hält man dieses Insekt noch für eine Ameise. Und kurz darauf sagt mir die Vergrößerung des Bildes etwas anderes. Es ist der Kurzhorn-Buschräuber (auch Ameisen- Sichelwanze). Genauer gesagt: die Nymphe dieser Wanze. Sehen Sie da die künftige Wanze voraus? Sehen Sie! Man sieht es nicht. Metamorphosen machen solch eine Veränderung möglich.
 
Als sich Gregor in Kafkas Roman „Die Verwandlung“ verwandelt, verwandelt er sich in einen hässlichen Käfer. Die Metamorphose bringt ihm kein Glück, er stirbt einsam in seinem Zimmer. Wie traurig! Man sollte Käfern mehr Aufmerksamkeit geben!
 
 

modisches Insekt

Streifen machen schlank. Darüber werden sich Streifenwanzen kaum Gedanken machen. Ich aber habe mir Gedanken über diese Insekten gemacht. Und das gar in Gedichtsform:
 
Man sollte sich nicht darauf versteifen, dass die reifen Streifenwanzen uns auf der Nase tanzen, denn im Großen und Ganzen sind sie bloß harmlos, saugen kurz am Engelwurz, mit ihrer Rüsselröhre an der Möhre, wie eine Schnake an der Pastinake, und als Abendbrot machen sie ohne Not kleinste Insekten tot. 
 
Betrachten wir mal hier das Muttertier: Das ist sehr bedacht, denn es bewacht, kaum dass der Nachwuchs zur Welt gebracht, Tag und Nacht, so könnt man sagen, die Plagen. 
 
Die Wanze ist weit verbreitet und nett gekleidet, wird oft angegafft, trinkt Pflanzensaft und ist nunmal sehr sozial. Phänomenal! 

Tarnen und Täuschen

Verblüffend ist, wenn man glaubt, etwas ganz sicher auf den ersten Blick zu erkennen, und sich dann auf dem zweiten Blick merkt, dass man meilenweit daneben liegt. So geschehen bei dieser vermeintlichen Ameise. Die ist nämlich eine Wanze, die Ameisensichelwanze. Nun fällt sie ja ohnehin mit ihren 6 mm kaum auf.  Aber speziell im Larvenstadium sieht sie wirklich wie eine Ameise aus, eine perfekte Mimikry. Wie eine Ameise mit Sichelrüssel und Stummelflügelchen.
 
Sie ist überwiegend eine Räuberin, mag es aber auch vegetarisch. Sie killt z.B. Läuse, genießt aber auch mal Honigtau oder Pflanzensaft. 
 
Künftig kann sie mich nicht mehr täuschen. Und vielleicht sehe ich ja auch mal eine erwachsene Ameisenwanze. Die tarnt sich nicht so elegant. 

Der Stinkwanze stinkt`s!

Eines Tages stank es allen möglichen Tieren und Pflanzen, die „stinken“ in ihrem Namen hatten, dem Stinktier, der Gemeinen Stinkmorchel, dem Gemeinen Stinkwurz, dem Stinkenden Nieswurz, dem Stinkenden Gänsefuß, dem Stinkenden Storchenschnabel. Besonders gemein fand das die Gemeine Stinkwanze. Die verkündete: „Die menschengemachten Emissionen haben 2019 ein Rekordhoch erreicht. Aber wir, wir emittieren fast nichts. Trotzdem werden wir als “stinkend“ bezeichnet!“


Dem Antrag, den Menschen als “ Homo sapiens foetor maximus“ bzw. „Gemeiner inhumaner Stinker“ zu bezeichnen, wurde umgehend stattgegeben. Die Ungleichbehandlung stank ohnehin zum Himmel.