Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Zimbelkraut nicht zimperlich

Manchmal erscheinen neue Pflanzen im Schaugarten. Dann entscheiden wir, ob sie passen, ob sie heimischen sind oder invasiv. Das Zimbelkraut ist seit längerer Zeit bei uns heimisch und passt. Dazu ein Gedicht:

Kaum war die Mauer hingebaut, da kam auch schon das Zimbelkraut. Und konnte sich beizeiten in Mauerritzen verbreiten. Wir haben’s ihm nicht krumm genommen und sagten nur: „Willkommen!“ Worauf es freudig sich bemühte und erblühte. Und war weiter bemüht, der eingebürgert Neophyt. Seine Herkunft ist verschwommen, man hat angenommen, er sei aus Italien hochgekommen oder wurde von dort mitgenommen. 
 
Man konnte die Pflanzen im Großen und Ganzen nutzen bei offenen Wunden, um schneller zu gesunden. Auch blühen sie auf Dauer, genauer, remember, von April bis September, zwar etwas dezent, halt so, wie man’s von „Mauerblümchen“ kennt. 

modisches Insekt

Streifen machen schlank. Darüber werden sich Streifenwanzen kaum Gedanken machen. Ich aber habe mir Gedanken über diese Insekten gemacht. Und das gar in Gedichtsform:
 
Man sollte sich nicht darauf versteifen, dass die reifen Streifenwanzen uns auf der Nase tanzen, denn im Großen und Ganzen sind sie bloß harmlos, saugen kurz am Engelwurz, mit ihrer Rüsselröhre an der Möhre, wie eine Schnake an der Pastinake, und als Abendbrot machen sie ohne Not kleinste Insekten tot. 
 
Betrachten wir mal hier das Muttertier: Das ist sehr bedacht, denn es bewacht, kaum dass der Nachwuchs zur Welt gebracht, Tag und Nacht, so könnt man sagen, die Plagen. 
 
Die Wanze ist weit verbreitet und nett gekleidet, wird oft angegafft, trinkt Pflanzensaft und ist nunmal sehr sozial. Phänomenal! 

Die Schöne

TUSCH! Baum des Jahres 2021, die Stechpalme
 
Ilex aquifolium ist bestechend schön, eine heimische immergrüne Pflanze, die 300 Jahr alt werden kann, auch als Strauch wächst und wunderschöne Früchte trägt. Die Beeren sind allerdings für die Menschen giftig, während sie für die Vögel nach mehrmaligem Frost ein schöner Leckerbissen sind. Beliebt ist Ilex bei Naturgärtnern auch, weil die Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen sind. Ohne Ihnen auf die Palme gehen zu wollen: Pflanzen Sie doch auch die Europ. Stechpalme (männl. u. weibl.), die Natur hat viel davon und Sie einen richtigen „Hingucker“. Und mit den Zweigen einen wunderbaren Weihnachtsschmuck! 

Lesung im Naschau 18.11.21

Mainz liest bunt – Vorleseaktion – bei uns am Lagerfeuer!

Speed-Dating mit der Natur in der Natur

Die Schatten der Nacht breiteten sich über den Naturgarten aus. Das Lagerfeuer knisterte, Menschen saßen darum, man genoss einen Kinderpunsch oder Glühwein und lauschte den Geschichten, die unser Arbeitskreis zusammen getragen hatte. 
Thema war „Freundschaft und Zusammenhalt“. Man erfuhr, wie Tiere die Menschen sehen, warum Heilpflanzen Menschen beschlossen, Menschen zu helfen und vieles mehr.

Aber bei aller Freundschaft: Es gab auch ein Zitatenduell geben, der Ausgang verlief Gott sei Dank friedlich. Quasi Schreibfeder gegen Schreibfeder.

Das Bild zeigt zwei symblolische Schreibfedern, die sich duellieren.

Kurz stellten sich auch Pflanzen und Tiere des Schaugartens vor. Die Stoppuhr lief. Ich glaube, dass diese Lebewesen sich gut präsentierten. Ein gelungenes Speeddating!

Originelle Natur?

Die Blätter sehen ein wenig so aus wie misslungene Flaggenentwürfe von Litauen. Aber zugegeben, es ist eine kuriose Farbkombination! Und die Anordnung der Farben! Was für ein Zufall! Oder auch nicht?! 
 
Irgendetwas läuft hier doch offensichtlich so, dass irgendetwas vom dem Chlorophyll irgendwie nicht abläuft. Bei diesen Buchenblättern sind es vermutlich die Gallen, die den Abfluss behindern. Die Gallen entstehen, wenn die Larven der Buchengallwespe die Blätter ansaugen. In den sich bildenden Gallen können sich dann die Larven geschützt entwickeln. 
 
Wenn Sie mehr über die Blätter erfahren wollen, können Sie ja mal “nachblättern“!