Alle Beiträge von Karlheinz Endres

Interview mit Biene

Ich: „Sie sonnen sich gerade. Frau Mauerbiene, haben Sie zuviel Zeit!“

Biene: „Typisch Mensch! Wieder mal keine Ahnung! Ich relaxe nicht, ich bin fix und fertig. Hab` mich gerade aus meinem Nest freigebuddelt. Uff, was ’ne Arbeit!“

Ich: „Und jetzt ’ne Pause? „

Biene: „Schön wär’s! Ihr Menschen lebt rund 80 Jahre, ich nur 4 – 8 Wochen, drum ist ein ganz anderes Zeitmanagement angesagt.“

Ich: „Da will ich mal nicht länger stören!“

Biene: „Ja, ich schwirr‘ mal ab, muss noch zum Befruchten! Nix als Arbeit den ganzen Tag!“

Ich: „Befruchten ist Arbeit?“ Aber die Biene ist schon weg. 

Schön wie Adonis

Das gelbe Frühlings-Adonisröschen entstand aus den Tränen der Aphrodite, die den Tod des Adonis beweinte. Adonis war jung, schön, und hatte so eine Figur wie die, die man sich im Fitnesscenter (vergebens) erarbeiten will. Also: Aphrodite weinte so lange rum, bis Zeus Mitleid hatte. Drum darf Adonis bis heute immer im Frühling als diese Blume auf die Welt. 
 
Das rote Herbst-Adonisröschen entstand durch Blutstropfen von Adonis. Ursachen für die tödliche Verletzung war die tödlich eifersüchtige Persephone, die den Gott Ares so wütend machte, das der sich zu einem Eber verwandelte und Adonis tötete. Eine, wie ich finde, ausgemachte Sauerei! Warum das alles? Die Götter bleiben stumm. 
 
Das Frühlings-Adonisröschen ist leider nicht in unserem Schaugarten. Aber auf einer zum Edelweis bei Karlstadt wird es Ihnen begegnen. Viel Spaß!

1. April: Tisch im Garten

Ok, zugegeben. Das Bild ist ein Aprilscherz. Ab auch wiederum nicht ganz. Soviel Schnee war nicht, aber doch etwas Schneetreiben. Eigentlich sollte heute unser Tisch im Garten stattfinden, mit heißem Tee und Kaffee, stattdessen gab es zusätzlich für die wenigen Anwesenden kalte Hände und Füße. Aber wir sind ja nicht aus Zucker! 

Zum nächsten Tisch im Garten am 6. Mai (15 – 17:30) sieht es bestimmt so aus:

Tisch im Garten

Das Leberblümchen

Wenn man versucht, die Welt zu verstehen, sucht man nach Erklärungen. Und liegt dann auch mal falsch. Eine dieser Irrtümer ist die Signaturenlehre. Diese besagt, das uns jemand, der was zu sagen hat (Gott), was über aussagekräftige Merkmale sagen will. Aber die Theorie hat versagt. Form und Farbe von Pflanzen sagen nichts aus über deren Wirkung. Das Leberblümchen auf den Bild hilft trotz Blätter, die der Leber in der Form ähneln, der Leber nicht. So leicht lässt sich die Natur (Gott) nicht ins Handbuch schauen. 
 
Das Blümchen ist vorwiegend in Eichen- oder Buchenwäldern zu finden. Somit also nicht im Naturschaugarten Lindenmühle, dort ist kein Wald.
 
Das Erstaunlichste an diesem wunderschönen und besonders geschützten Frühblüher ist seine mögliche Lebensdauer,  lt. Wikipedia bis 360 Jahre!  Wer das untersucht hatte, der hatte Ausdauer! ;—)) 

Erdrauch – eine mystische Pflanze

Spannend ist der Erdrauch. Arabische Ärzte verwendeten ihn schon vor Christus. Später nutzte man die Heilpflanze auch in Klöstern. Und da sicher nicht nur für die Verdauung. Man verbrannte das Kraut und es entstand ein beißender Rauch, mit dem man so richtig gut Dämonen austreiben konnte. 
 
Kelten und Germanen nannten die Pflanze gar Elfenrauch. Man glaubte über den Rauch mit Verstorbenen reden zu können. Auch dachte man, der Rauch mache unsichtbar und das „Böse“ könne einem so nicht finden. 
 
Auch wenn heute noch selbsternannte Schamanen und Yogis mit dem Kraut räuchern, wird wohl nicht mehr damit exorziert. Das hoffe ich wenigstens!