Portrait des Scharbockskrauts

Frühling, wie herrlich! Jeder Farbtupfen eine neue Freude! Im lichten Schatten von Bäumen und Sträuchern sind jetzt kleine leuchtend goldgelbe Blüten zu sehen: Das Scharbockskraut.

Dieses Wildkraut aus der Gattung der Hahnenfußgewächse ist neben der Anemone der erste Bodenblüher unserer Wälder und Gehölze. Es wächst an feuchten, schattigen Orten. In kürzester Zeit ergrünt es und blüht von März bis Mai. Hier finden Bienen ihr Frühlingsmahl.

Die kleine Pflanzen wachsen gesellig in größeren Beständen. Das Wildkraut kann sich gegen die widrigen Wetterverhältnisse des Vorfrühlings hervorragend schützen. Eine zuckerartige Verbindung dient als Frostschutz und senkt den Gefrierpunkt der Pflanzenzellen herab. So früh zu wachsen hat auch Vorteile: Da andere Pflanzen zu dieser Zeit kaum höher wachsen, muss das Scharbockskraut kaum um seine Flächen kämpfen.

Wenn das Blätterdach der Bäume sich schließt, beginnt das Wildkraut zu welken, später ist von der Pflanze nichts mehr zu sehen als Wurzelknollen, über die sich die Pflanze hauptsächlich verbreitet.

Wo kommt dieser seltsame Name her? „Scharbock“ sagte man früher für Skorbut. Das Kraut wurde bei dieser Vitamin-C-Mangelerkrankung verzehrt. Dazu mussten die Blätter vor der Blüte der Pflanze geerntet werden. Mit dem Verzehr von größeren Mengen sollte man allerdings vorsichtig sein. Während und nach der Blüte sind die Blätter scharf und giftig, wie bei allen Hahnenfußgewächsen.

Ein paar Scharbockskräuter wachsen unter den Bäumen am Milchpfad, dort wo der Naturschaugarten Lindenmühle entstanden ist.